Bei der Rundum-Renovierung des Dorfgemeinschaftshauses von Thansüß stehen im Jahr 2024 die wichtigsten Arbeiten etwa an Böden, Elektrik und Heizung oder für ein neues Behinderten- und ein neues Herren-WC an. Reinhard Seidl und Moritz Lobenhofer kümmern sich, dass genügend ehrenamtliche Arbeitskräfte vor Ort sind.
Alleine für die Arbeiten am Dach des Gebäudes erbrachte die Dorfgemeinschaft innerhalb von zwei September-Wochen eine beachtliche Eigenleistung im Wert von über 10.000 Euro, die die beauftragte Zimmerei Michlhansl gutschreiben konnte oder nicht ausführen musste.
Parallel verrichteten die Helfer die Abbruch- und Maurerarbeiten im Haus in ehrenamtlicher Eigenleistung. So wurden Brandwände zur Nachbarbebauung bis unter die Bedachung hochgezogen und zahlreiche Nebenarbeiten ausgeführt. Beim Nassschnitt für die Tür zum künftigen Behinderten-WC durch eine 36,5 Zentimeter starke Wand im Eingangsbereich stieß das Bauteam nicht, wie anfangs vermutet, auf eine unbekannte Versorgungsleitung, sondern auf die Kapsel der Grundsteinlegung von 1959. In dem zinkblechernen, verlöteten Rohr kam eine Planmappe und die Urkunde der Grundsteinlegung vom 10. Oktober 1959 zum Vorschein.
In dem darin enthaltenen Text heißt es, dass wegen der Heimatvertriebenen die hiesigen Volksschulen Haus Nr. 30 und 48 die Schülerzahl nicht mehr aufnehmen konnten. Umbau der alten Schulen oder ein Neubau – diese Frage stellte sich dem Gemeinderat über einen langen Zeitraum. Die Sitzungen ergaben stets ein Für und Wider, zumal die Gemeindekasse keine Reserven zur Finanzierung eines Neubaus aufwies und ein Teil der Bürgerschaft ebenfalls dagegen war. Am 14. März 1959 war es dann so weit: Das Gremium beschloss den Bau einer neuen Schule mit Lehrerwohnhaus. Jedoch wurde der feste Wille des Gemeinderats noch einmal stark erschüttert, da der Voranschlag Kosten von 244.000 Mark auswies. „Aber da war er, unser Herr Landrat und Landtagsabgeordneter Dr. Hans Raß, der mit Rat und Tat die Finanzierung möglich machte. Ihm ist dieses Werk am meisten zu verdanken“, heißt es in den Text zur Grundsteinlegung.
Die Urkunde soll mit einem ergänzenden Schriftstück zur Hausgeschichte samt Beschreibung der Nutzungszeit als Schulgebäude, den Umbauten ab 1985 zum Schützenheim, dem Anbau des Feuerwehrhauses und schließlich der aktuellen Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus mit Sanierung in den Jahren 2023/24 wieder eingemauert werden.
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