„Marianne Wawarta hat im Laufe ihres Lebens viel Liebe geschenkt, aber auch selbst viel Liebe empfangen dürfen. Sie hat die Tugend der Tapferkeit beispielhaft gelebt und gepflegt. Als gläubige Frau und fleißige Kirchgängerin war sie in Gott verwurzelt und hat daraus Lebenssaft und Lebenskraft bezogen. Wir sind dankbar für all das, was sie in der Familie und im Dorf Gutes getan hat. Ihr Leben hat einen Halt gefunden, der in ihrem Sterben nicht erschüttert werden konnte, denn Marianne lebt jetzt am Herzen Gottes“, betonte Monsignore Hans Amann aus Weiden im Trauergottesdienst am Samstag in der Kirche St.-Katharina, den Sopransolistin Ulrike Rauch aus Weiherhammer musikalisch bereicherte.
Frauenfeuerwehr gegründet
Christian Härtl schilderte das bewegte Leben von Marianne Wawarta, die am 25. Mai 1936 in Thansüß geboren wurde. Ihr kleiner Bruder Fritz starb bereits mit neun Jahren. Der Vater fiel im Krieg, weshalb die Mutter die Erziehung der beiden Mädchen auf dem landwirtschaftlichen Anwesen alleine trug. Nach dem Besuch der Hauswirtschaftsschule lernte Marianne, eine geborene Koppmann, Josef Wawarta aus dem nahen Weiler Schickenhof kennen. Aus der 1955 geschlossenen Ehe gingen vier Kinder, neun Enkel und zehn Urenkel hervor. Durch jahrzehntelange Heimarbeit konnte sie das Haushaltsgeld etwas aufstocken und so die Familie unterstützen. Im Ort war sie aktiv im Frauenverein. Ihre Lebensfreude und ihr Engagement machten sie zu einer wichtigen Persönlichkeit.
Ein besonders prägendes Ereignis war ein Brandfall an einem Vormittag, bei dem nur wenige Feuerwehrmänner zur Stelle sein konnten. Daraufhin gründete Marianne eine Frauenfeuerwehrgruppe. Bereits 1993 verlor sie ihren Ehemann und zwei Jahre später ihre Mutter. So fand sie Halt bei ihrer Großmutter, für die sie eine große Hilfe in der Gastwirtschaft war. 2008 verließ sie ihren Heimatort und zog mit ihrem Sohn Matthias und dessen Frau Birgit nach Meran. Mit ihnen verbrachte sie ab 2010 zehn Jahre in Rosenheim. In dieser Zeit begann der schleichende Prozess der Demenz. Seit drei Jahren lebte Marianne im BRK-Heim Hammergmünd. Nach einem Sturz und einer Operation entschlief sie am 16. Januar.
Trauer und Freude liegen oft nahe beieinander: Enkelin Christina war noch auf der Beerdigung. Am Sonntag brachte sie in München ihr erstes Kind, Antonia Claudia, zur Welt.
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