Viele Trauergäste auch aus Nachbarorten erwiesen dem mit knapp 84 Jahren verstorbenen Reinhard Pienkny am Dienstag die letzte Ehre. Pfarrer Matthias Weih stellte den Tag des Abschieds unter einen Vers aus dem Buch Josua. „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist“. Pienkny habe viel von davon umsetzen und für sich annehmen können, bis dahin, dass er dem, was nach dem Sterben komme, offenbar sehr getrost entgegensah. „So darf er für uns ein großes Vorbild sein.“
Pfarrer Weih schilderte das bewegte Leben von Reinhard Pienkny: Er wurde 1940 in Amalienthal in Schlesien geboren. Mit Mutter, Oma und vier Geschwistern führte die Flucht nach Thansüß. Dort besuchte er die Volksschule und leistete nebenher als Taglöhner bei den Bauern einen wichtigen Beitrag, um die Familie durchzubringen. Nach russischer Gefangenschaft erfuhr der Vater in Hamburg vom Verbleib der Familie.
Mit 17 begann Reinhard Pienkny eine Schreinerausbildung. Mit 21 wurde er als erster Thansüßer in die neu gegründete Bundeswehr zum Wehrdienst eingezogen. Danach arbeitete er als Schreiner im US-Lager. Drei Kinder gingen aus der 1969 mit seiner Christa geschlossenen Ehe hervor.
Der 1. Juli 1985 erschütterte sein Leben und das seiner Familie bis in die Grundfesten: Unverschuldet erlitt Pienkny einen schweren Verkehrsunfall. Fast ein Jahr musste er im Krankenhaus verbringen. Der Rollstuhl war fortan sein ständiger Begleiter. Doch ihm gelang nun etwas, was wohl kaum jemand geglaubt hätte: Er schaffte es, sein neues Leben anzunehmen. Er klagte nicht – vielmehr war er derjenige, den viele als einen geradezu aufmunternden Menschen mit Zuversicht und Gottvertrauen erlebten. Einen Teil seiner Kraft bezog er aus seinen geliebten Brieftauben. Sie waren von Kindestagen sein ein und alles. Am wichtigsten war für Pienkny jedoch seine Familie, allen voran seine Ehefrau. Sie pflegte ihn 39 Jahre. Er freute sich über fünf Enkel und war ihnen gerne Opa. Er genoss das harmonische Miteinander, interessierte sich für alles, indem er viel las. Philipp Grünbauer dankte für 64 Jahre Treue zur Feuerwehr. Blumen legten auch die Brieftaubenfreunde von „Heimkehr“ Freihung nieder. Posaunen- und Kirchenchor sorgten für würdige musikalische Gestaltung.
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