Abifeier, Tanzkurs-Abschluss, Geburtstage, Hochzeiten, Empfänge - der große Saal ist das Herz des Kultur-Schlosses Theuern. Er hat in seiner jüngeren Vergangenheit schon viele feiernde Menschen gesehen. Jetzt wird das Erlebte um ein Kapitel erweitert: Die Sanierung der Säle gipfelte in der offiziellen Einweihung mit Beteiligung der beiden großen christlichen Kirchen. Am Donnerstag waren Bischof Rudolf Voderholzer und Dekan Karlhermann Schötz in Theuern, um den neu renovierten Trakt zu segnen. Landrat Richard Reisinger hatte sich als "Schlossherr" eine illustre Schar an Gästen von Auerbach bis Schmidmühlen eingeladen, die diesen symbolischen Akt mitfeierten. Im Anschluss gab es Gelegenheit, das Schloss zu besichtigen.
Das Kultur-Schloss Theuern oder Hammerherrenschloss, wie es auch genannt wird, wurde etwa 1780 errichtet. Das Jägerhaus ist noch etwas älter. Der Landkreis Amberg-Sulzbach hat die Gebäude in den 1970er-Jahren übernommen mit dem Ziel, ein Bergbau- und Industriemuseum zu gründen. Die letzte große Sanierung war in den 1980er-Jahren. Dabei ist insbesondere im Südflügel bei den Veranstaltungssälen vieles grundlegend umgebaut worden. Doch um das Gebäude weiter nutzbar halten zu können, mussten viele weitere Vorschriften zu Statik, Bauphysik, Rettungswege, Brandschutz, Barrierefreiheit, Versammlungsstättenverordnung, Trinkwasserverordnung und Wärmeversorgung eingehalten werden.
Der Zahn der Zeit hatte an dem historischen Gewölbe genagt. Die historischen Dachstühle mussten aufgrund von statischen Problemen gesichert werden. Vor allen im Schlosshauptgebäude kam es deswegen zu Schäden, die sich bis auf die Außenwände auswirken. Die Säle mussten an die Anforderung für Versammlungsstätten angepasst werden, besonders in Bezug auf die Gebäudetechnik und den Brandschutz. Generell war das Ziel, die Gebäude weitestgehend barrierefrei zu bekommen - jetzt ist dank eines Personenaufzuges auch der erste Stock problemlos zu erreichen. Im Schlosshauptgebäude ist auch künftig das Museum untergebracht, das "völlig neu konzipiert" wurde, so Reisinger. Auch die Säle können wieder für Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten gemietet werden. "Das Interesse daran ist riesig", sagte Museumsleiter Martin Schreiner.
Nach dem offiziellen Akt konnten die geladenen Gäste noch mit Bischof Voderholzer ins Gespräch kommen. "Ich bin schon seit zehn Jahren Bischof, aber ich war noch nie in Theuern. Ich hätte schon viel früher kommen sollen", so der Geistliche angesichts der gelungenen Sanierung.
Zeitplan Sanierung
- 2013: Beginn der Planungen
- 2014 bis 2016: Genehmigungsverfahren und die denkmalfachliche Prüfung
- 2017: Baubeginn des ersten von drei Bauabschnitten
- 2019: Fertigstellung erster, Baubeginn zweiter Bauabschnitt
- 2023: Fertigstellung zweiter Bauabschnitt, Inbetriebnahme der Veranstaltungssäle
- Derzeit: Planungen für dritten Bauabschnitt; die Ausführung ist für 2024 bis 2026 vorgesehen.
- Gesamtkosten: 12,8 Millionen Euro
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.