Theuern bei Kümmersbruck
24.03.2024 - 13:22 Uhr

"Tag des Bergmanns" in Theuern: Viel Geschichte, viele Erinnerungen

Im Bergbau- und Industriemuseum in Theuern ging der "Tag des Bergmanns" über die Bühne. Etliche Leute kamen, teils weit angereist. Im Mittelpunkt stand nicht nur die Bergbaugeschichte, sondern auch ein ganz besonderes Lied.

„Glück Auf“ – der Gruß der Bergleute galt einst dem Wunsch, aus dem Dunkel des Schachtes gesund wieder auszufahren ans Tageslicht. Er hat bis heute nicht an Aktualität verloren, und wenn dann noch das Steigerlied erklingt, dann ist Mitsingen Pflicht, dann steht das Publikum beinahe militärisch und ergriffen stramm.

„Glück Auf“ , das war in Theuern oft zu hören beim „Tag des Bergmanns“, ins Bergbau- und Industriemuseum passt er auch bestens hin, vor allem wenn sich die "aktiven und postaktiven Bergleute", wie Landrat Richard Reisinger sagte, aus der Oberpfalz, aus Bodenmais, Franken und aus dem Erzgebirge treffen. Alle haben eines gemeinsam: Bergbau und Montangeschichte hat die Oberpfalz, das einstige „Ruhrgebiet des Mittelalters“, das gefährliche Leben der Kumpel unter Tage, die Männer in ihren schwarzen Uniformen, mit gekreuzten Schlägel und Eisen als Symbol.

Prägend für die Region

Wäre der Bergbau nicht gewesen, die Oberpfälzer Bergbaubeschichte, hätte es wohl Amberg und Sulzbach so nicht gegeben, daran erinnerte Martin Schreiner, Leiter des Bergbau- und Industriemuseums, der zum Tag des Bergmanns einen massiven Auftritt von Bergleuten erlebte. Die Oberpfälzer trügen wohl das „Bergbau-Gen“ in sich, vermutete Martin Schreiner. Und zwar schon seit dem Mittelalter und relativ lange: im März 1977 ist quasi der Bergbau in Sulzbach-Rosenberg erloschen, bereits 1964 wurde der Theresienstollen in Amberg aufgegeben.

Die Berg- und Hüttenleute halten ihre Traditionen hoch, sie hatten (und haben) ihre eigene Sprache, von (A) wie Abbau bis Z (Zeche) lauten die "Begriffe „Bergler“; Kaue und Kumpel waren oft zu hören an diesem „Ehrentag der Bergleute in Theuern“. Die wenigsten werden es gewusst haben: Die kohlenschwarze Bergkittel sollen exakt 29 goldene Knöpfe zieren. Es ist das Lebensalter der Heiligen Barbara der Schutzheiligen aller Bergleute.

Es gab viel Interessantes an diesem Tag in Theuern durch den Tanja Weiß aus Sulzbach-Rosenberg führte: Ausrüstungsgegenstände, Bergmannstrachten, im Innenhof hatte Museumsleiter Martin Schreiner des Rednerpult mit Amboss und Esse vertauscht. Sepp Lösch und Helmut Heinl sind Urgesteine im Sulzbacher Bergbau, sie hatten reichlich genug zu erzählen; Anekdoten, Geschichten rund um den Bergbau. Und über die (Lebens-)Gefahren: Als da wäre der gefürchtete Schwimmsand, der einzelnen Gebirgsschichten erfüllt, ohne jede Anzeichen plötzlich in ungeheuren Mengen aus Gesteinsspalten herausdringt und in kurzer Zeit die Strecken füllt.

Lied als Welterfolg

Wahrheit oder Legende? Die Bergleute jedenfalls haben die Heilige Barbara als Patronin auserkoren, wie im Vortrag im kleinen Saal zu hören war, steht sie doch für Tapferkeit und Standhaftigkeit, wird sie verehrt wegen ihrer Flucht durch eine Spalte im Fels – sagt die Legende. Glaubt man heute und umso mehr früher in den Familien der Bergleute, die viele Entbehrungen, Nöte, durchzumachen hatten. Die Spuren der Montangeschichte, die sind immer noch allgegenwärtig, werden besungen durch das Steigerlied, gleichsam ein Welterfolg der seine Ursache im Erzgebirge hatte, wie die Bergleute aus Sachsen bekundeten.

Das Bergbau- und Industriemuseum in Theuern nimmt sich in einmaliger Weise im Ostbayerischen Raum der Vita der Montanunion an. "Es geht darum, zu erforschen, zu dokumentieren, darzustellen, das gehört dann der Oberpfalz“, erklärte Leiter Martin Schreiner. Die Vorgaben hat der Tag des Bergmanns trefflich erfüllt, bei dem der TSV Theuern und Kindergarten Theuern für die Verköstigung der vielen Besucher sorgten.

 
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