Thonhausen bei Ursensollen
25.06.2024 - 11:20 Uhr

Thonhausener landen mit ihrer Kirwa einen Volltreffer

Nur ein Unentschieden für die deutschen Fußballer, aber drei Punkte für die Dorfgemeinschaft: „In Thonhausen, dou is Kirwa, in Thonhausen dou ist schaij“ klingt es weit die Dorfstraße hinunter.

Das Mühlradl dreht sich am Kirchweihsonntag beim Baumaustanzen in Thonhausen, währen die Windräder in der Nachbarschaft still stehen. Bild: bö
Das Mühlradl dreht sich am Kirchweihsonntag beim Baumaustanzen in Thonhausen, währen die Windräder in der Nachbarschaft still stehen.

Bereits zum 24. Mal fand in Thonhausen die Kirwa statt. Ausrichter waren die Feuerwehr Thonhausen und die Kirwapaare. Am Sonntagabend fiel der Anpfiff der EM-Begegnung der deutschen Fußballer mit der Schweiz mit dem Abpfiff der Kirwa zusammen. Nur einige wenige treue Kirwa-Fans verblieben trotz des Spiels im Kirwastodl. Was die Fußballer nicht schafften, war den Thonhausenern mit ihrer Kirwa vergönnt. Dank ihres Zusammenhalts schlug sich die Dorfgemeinschaft hervorragend und konnte mit ihrer Kirwa einen unangefochtenen Triumpf einfahren. Denn viele Besucher aus der ganzen Region kamen von Freitag bis Sonntag zum Feiern ins Dorf.

Bereits am Freitag fand der traditionelle Kirwa-Preisschafkopf statt, bei dem Franz Brunner aus Ursensollen mit 107 Punkten den 1. Platz belegte und 125 Euro gewann. Am Samstagabend sorgte die Band „Mir 3 und Du“ im Thonhausener Kirwastodl für beste Stimmung.

Am Sonntag nahmen die Kirwapaare am Gottesdienst zu Ehren des Kirchenpatrons St. Johannes teil, den Stadtpfarrer Markus Brunner aus Amberg zelebrierte. Viele Gäste nutzten dann die Möglichkeit zum Mittagessen. Der Höhepunkt des Kirwasonntags war das Baumaustanzen an der Dorfstraße zur Musik der Übler Boum. Hier zeigte sich: Das Mühlradl dreht sich droben im Juradorf, auch wenn die Windräder in der Nachbarschaft stillstanden. Zur Polka „Auf der Streif“ zeigten die Kirchweihpaare exakt einstudierte Tanzformationen auf dem dafür hergerichteten Tanzboden rund um den Kirwabaum. Der Bankerl- und der Ententanz, die Kutsche und der Austanzwalzer rundeten den Auftritt der Paare ab. Zum neuen Oberkirchweihpaar wurden Selina Heinemann und Andreas Metschl gekürt.

Beim Schnoderhüpfl-Singen erfuhren die Besucher so manches über Begebenheiten im Dorf. Demnach wurde die vom Heuladewagen gestreifte Haustür wieder einigermaßen ausgerichtet, wurde der „Schinderkarren“ wieder zum Laufen gebracht. Die Sänger ließen die neue Motorsäge der Nachbarn aus Hausen mit Vollgas laufen, überprüften den Kirwa-Führerschein auf seine Echtheit hin. Einem Kirwafreund aus dem benachbarten Zant gab man weit nach Mitternacht eine Taschenlampe zum Ausleuchten seines Heimweges mit. Die „Dead-End-Time“ um halber Zwölfe in der Bar hätten die jungen Leute gerne mit einem „Open End“-Schild versehen.

Das Glück bei der Kirwabaum-Verlosung war Sabine Hummel aus Malsbach hold. Mit nach Hause nehmen werden die stattliche Fichte nach ihrer Standzeit als Kirwabaum die Kirwaleute aus Mendorferbuch. Ob der Baum dann im Kirwa-Portal zum Kauf angeboten wird, oder Bretter für ein neues Kirwahäusl geschnitten werden, war nicht in Erfahrung bringen.

 
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