Ein Ort, um Gott nahe zu sein

Thurndorf bei Kirchenthumbach
19.09.2018 - 17:05 Uhr

"Großer Gott, wir loben dich": Die Wahl des Kirchenliedes hätte nicht treffender sein können. Mit einem festlichen Gottesdienst wird in Thurndorf der erfolgreiche Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Mariahilf-Kapelle gefeiert.

Segnung der renovierten Mariahilf-Kapelle.

Auf der eigens zu diesem Zweck aufgebauten Altarinsel im Garten von Johanna Muck, in unmittelbarer Nachbarschaft des kleinen Gotteshauses, stand als Hauptzelebrant Domkapitular und Regionaldekan Dr. Josef Zerndl. Mitzelebranten waren Pfarrer Pater Samuel Patton und Diakon Josef Reck. Den Altar zierten unter anderem die Reliquien des heiligen Jakobus. Unter den zahlreichen Gläubigen waren auch Landtagsabgeordnete Petra Dettenhöfer, Bezirksrat Toni Dutz und einige Vertreter der Marktgemeinde mit Bürgermeister Jürgen Kürzinger an der Spitze.

Josef Zerndl betonte eingangs, dass die Dorfkapelle mit ihrem altbekannten Bild zu einem "Schmuckstück" geworden sei. Die Gläubigen bräuchten einen Ort, wo sie Gott nahe sein könnten. Da die Segnung auf den Tag "Gedächtnis der Schmerzen Mariens" fiel, stellte der Domkapitular seine Predigt unter das Thema "Schmerzen". Die Missbrauchsfälle im Bereich der Kirche seien schmerzlich, erklärte er. Deshalb sollte man aber der Kirche nicht gleich den Rücken kehren. Der Glaube dürfe deswegen nicht zugrunde gehen.

Das Leben habe nicht nur gute Seiten, sagte der Geistliche. Die Sorgen im Alltag seien vielfältig. "Wir brauchen Perspektiven, da kann Maria helfen." Das Leben bestehe aber nicht nur aus Forderungen und Jammern, sondern auch aus Dankbarkeit. Auch da sei Maria eine Hilfe, betonte Zerndl. Bei einer Reise nach Andalusien habe er feststellen können, dass das Christentum wieder zurückgekehrt sei, merkte der Prediger an. Aber nicht nur um Ostern und Weihnachten herum, sondern auch im Alltag.

Die Restaurierung der Kapelle sei gelungen, hob der Geistliche hervor. Bei der Finanzierung habe er der Finanzkammer in Bamberg versprochen, dass die Kapelle für Gottesdienste und Andachten genutzt werde. Er hoffe, dass er mit Blick auf diese Aussagen nicht enttäuscht werde.

Viele am Projekt beteiligt

Der Domkapitular nahm auch die Segnung der Kapelle vor. Begleitet wurde er dabei von Pater Samuel Patton und Diakon Josef Reck. Musikalisch gestaltete die Blaskapelle Thurndorf den Gottesdienst. Kirchenpfleger Franz Eller sprach am Ende der Messfeier Dankesworte. Sein Dank galt allen, die dazu beigetragen haben, dass das Werk gelingen konnte. Namentlich nannte er Domkapitular Josef Zerndl, den Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung und die vielen Helfer.

Forum im Pfarrheim

Besonderen Dank sprach er Elisabeth und Theo Looshorn für die Pflege der Kapelle aus sowie Johanna Muck, die als evangelische Christin unter Beweis gestellt habe, dass in Thurndorf die Ökumene funktioniere. Des Weiteren dankte Eller der Blaskapelle und Bürgermeister a. D. Fritz Fürk. Abschließend gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass die schmucke Kapelle zum Beten und zur inneren Einkehr genutzt werde.

Den Abschluss der Feierlichkeit bildete ein Forum mit Brotzeit im Pfarrheim. Der Kirchenpfleger überreichte dabei Domkapitular Josef Zerndl einen Korb mit Spezialitäten aus der Region. Bezirksrat Toni Dutz merkte in seinem Grußwort an, dass der Kulturausschuss des Bezirks Oberpfalz zu der Überzeugung gekommen sei, dass das Geld für die Mariahilf-Kapelle in Höhe von 12 000 Euro sehr gut angelegt sei.

Weihwasser für ein „Schmuckstück“: In Begleitung von Pater Samuel Patton und Diakon Josef Reck (vorne, von rechts) segnet Domkapitular Josef Zerndl die renovierte Mariahilf-Kapelle.
Segnung der renovierten Mariahilf-Kapelle.
Allen, die dazu beigetragen haben, dass das Werk gelingen konnte, dankt Kirchenpfleger Franz Eller zum Abschluss des Festgottesdienstes. Und er fordert die Pfarrangehörigen auf, das kleine Gotteshaus auch zum Beten und zur inneren Einkehr zu nutzen.
Segnung der renovierten Mariahilf-Kapelle.
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.