Tirschenreuth
02.04.2019 - 14:28 Uhr

Alarmierung alle 46 Stunden

Fast 200 Einsätze verzeichnet Tirschenreuths Feuerwehr-Kommandant Matthias Haulena im Jahr 2018. Besonders zwei Großbrände und das Unwetter an Fronleichnam bleiben den Einsatzkräften in Erinnerung.

Insgesamt sechs Vereinsmitglieder wurden für ihre langjährige Treue zur Feuerwehr geehrt. Auch Bürgermeister Franz Stahl (rechts) gratulierte. Bild: exb
Insgesamt sechs Vereinsmitglieder wurden für ihre langjährige Treue zur Feuerwehr geehrt. Auch Bürgermeister Franz Stahl (rechts) gratulierte.

Mayer blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück, bei dem nicht nur der Neubau im Fokus stand, sondern auch das vorgezogene Gründungsfest zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Tirschenreuth.

Die Anzahl der Sitzungen, die Kameraden, Vorsitzende und Kommandanten für Jubiläum und Neubau gehalten hatten, könne man gar nicht festmachen. Jetzt stehe die Fertigstellung der neuen Feuerwache und der damit verbundene Umzug im Mittelpunkt. Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz: "Es ist ein großes Zeichen der Wertschätzung gegenüber der ehrenamtlichen Arbeit, eine solche Unterstützung zu erhalten." Mayer erinnerte zudem an das traditionelle Maibaumaufstellen zusammen mit dem Trachtenverein, die Vatertags-Wanderung sowie den Tagesausflug nach Klattau (Tschechien).

36 Einsätze mehr

Auch für die Organisation war es ein ereignisreiches Jahr, blickte Kommandant Matthias Haulena in seinem ersten Rechenschaftsbericht zurück. Man könne auf den zweithöchsten Stand an Einsätzen in der Geschichte der Feuerwehr zurückblicken: 189 Einsätze. Das sei ein Zuwachs von 36 Alarmierungen im Vergleich zum Jahr 2017 (153). Rechnerisch waren die Feuerwehrmänner alle 46 Stunden im Einsatz. Haulena erwähnte besonders die beiden Großbrände. Während beim Brand eines Sägewerks in Großkonreuth bei zweistelligen Minusgraden immer wieder die Armaturen eingefroren sind und aufgetaut werden mussten, um das Löschen möglich zu machen, hatten alle Feuerwehrmänner im Sommer in Leichau bei über 35 Grad zusätzlich zu den Temperaturen des Brandes mit Hitze zu kämpfen. Beim Unwetter zu Fronleichnam und an den Folgetagen waren 35 Einsatzkräfte der Feuerwehr Tirschenreuth rund 20 Stunden an 25 Stellen in der Kreisstadt unterwegs.

Für das kommende Jahr steht die Anschaffung einer neuen Drehleiter auf der Agenda, berichtete der Kommandant. Das jetzt 20 Jahre alte Fahrzeug müsse zum "großen Kundendienst", der im Vergleich zu einer Neuanschaffung nicht wirtschaftlich scheine. Kassier Jörg Wiedemann legte geordnete Kassenverhältnisse vor. Er ging auf das Jubliäumswochenende ein: Verbraucht wurden 945 Steaks, 1017 Paar Bratwürste, 315 Portionen Schweinebraten, 539 Portionen Pommes, 32,1 Hektoliter Bier sowie 22,7 Hektoliter Limo und Wasser.

Neue Wettkampfgruppe

Jugendwart Sebastian Wiedemann fokussierte in seinem Bericht ebenfalls das Jubiläum, bei dem 18 Jugendfeuerwehrler mit geholfen haben. Für die Jugendgruppe gab es 63 Pflichttermine sowie 38 Unterrichts- und Übungsstunden, darunter Leistungsabzeichen oder der jährliche Wissenstest. Auch die Freizeitaktivitäten kamen nicht zu kurz. Zusammen mit weiteren Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Schwandorf waren die Tirschenreuther für drei Tage in Berlin. Unter Ehren-Jugendwart Frank Altenhofen hielt die Jugendgruppe zu Pfingsten ihr traditionelles Zeltlager - zum ersten Mal wieder ohne Mobiltoiletten und Elektrizität.

Höhepunkt für die jungen Feuerwehrleute war der nur alle zwei Jahre stattfindende "Berufsfeuerwehr-Tag", eine 24-Stunden-Schicht mit etwa 20 Einsätzen, Übungen, Unterricht, Dienstsport sowie gemeinsamem Kochen im Feuerwehrhaus. Bereits voll im Training für den diesjährigen Bundeswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehren, um die Titel des Kreis-, Bezirks- und Landesmeisters zu verteidigen, ist Frank Altenhofen mit seiner neuen Wettkampfmannschaft. Ziel ist wieder die Reise zur deutschen Meisterschaft. Wiedemann bedankte sich bei allen Unterstützern sowie der Feuerwehr- und Vereinsführung. Lukas Fenzl hielt als stellvertretender Schülerwart einen kurzen Rückblick auf die Stunden der "Löschzwerge". In 33 Gruppenstunden lernten sechs Jungen und vier Mädchen spielerisch die Arbeit der Feuerwehr kennen.

Bürgermeister und Ehrenvorsitzender Franz Stahl beteuerte, dass ohne das Ehrenamt vieles nicht möglich wäre. Allerdings sei die ehrenamtliche Arbeit der Rettungskräfte doch etwas anders zu werten. Größte Besorgnis bereiteten Stahl die Meldungen über Übergriffe auf Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten in der ganzen Republik. Er forderte ein konsequenteres Durchgreifen durch den Staat bei Gewalttaten gegen freiwillige Helfer.

Ehrungen::

Abschließend nahmen die Vorsitzenden und Kommandanten die Mitgliederehrungen vor: Heinrich Bayreuther, Thomas Sladky und Martin Kühn wurden für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt, Gerhard Reisnecker und Harald Weiss für 40 Jahre.

Weiter wurden Aktive für ihren langjährigen Feuerwehrdienst geehrt: Sebastian Bäuml, Christian Nurtsch, Nico Blei, Johannes Helgert, Michael Kiermaier, Peter Trottmann, Sebastian Wiedemann und Stefan Bäuml bekamen das Ärmelabzeichen für 10 Jahre Feuerwehrdienst. Christian Betzl, Sebastian Denk und Hans Maenner wurden für 20 Jahre geehrt. Seit 30 Jahren im aktiven Feuerwehrdienst sind Daniel Birkner, Rainer Burkhard, Roland Frank, Jörg Wiedemann und Matthias Haulena.

16 Feuerwehrmänner der Tirschenreuther Wehr wurden für ihren aktiven Feuerwehrdienst geehrt. Bild: exb
16 Feuerwehrmänner der Tirschenreuther Wehr wurden für ihren aktiven Feuerwehrdienst geehrt.
 
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