In der neuen Chronik der Kreisstadt ist auch dem Luitpold-Theater ein Kapitel gewidmet. Die Geschichte begann im Oktober 1949, da wurde es als zweites Kino in Tirschenreuth eröffnet.
Bereits im Mai 1950 begrüßte das Luitpold-Theater seinen 50 000. Besucher. Im November 1950, zum Einjährigen, waren es dann unglaubliche 90 000 Besucher, die in den vergangenen 12 Monaten das Kino besucht hatten.
Der Hunger nach Unterhaltung war ungeheuer, der Katholischen Kirche war es mehr ungeheuerlich: mehrmals im Jahr wurde auch über die Zeitung gewarnt, die jungen Leute da hinein zu schicken. Ja, ja, der Verfall der Sitten wurde auch durch das Kino befeuert, mit Tanz, Musik, und auch schon mal mit etwas nackter Haut. Was die Kirche nicht schaffte, das gelang dem Fernseher. Die Besucherzahlen gingen massiv zurück.
1986 im Juni wurde das Luitpoldkino schließlich geschlossen und fiel in einen Dornröschenschlaf. Das neu gegründete Moderne Theater Tirschenreuth (MTT) küsste 2003 das alte Luitpold-Kino mit dem Stück "Stoapfalz" schließlich als wunderbare Heimstätte wieder wach. Dann aber kam der Brandschutz und läutet 2010 das endgültige Ende der Spielstätte ein. Die "Bluthochzeit" war das letzte Stück, seitdem ist das Haus wieder in den Dornröschenschlaf gefallen. Wenn die Pläne der Stadt aufgehen, wird es zum Zentrum des neuen Erlebnis-Quartiers mit Theater, Museum, Hochschule, Kletterturm und der Schau-Brauerei der Braujuwaren. Es wäre dann nicht nur die Heimstätte für das MTT, was für eine "Auferstehung"!
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