Tirschenreuth
29.02.2024 - 13:44 Uhr

Arbeitslosenquote steigt im Landkreis Tirschenreuth leicht an

Viele angehende Schulabgänger sind derzeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Rein statistisch haben die jungen Leute weiter die Qual der Wahl.

Die Arbeitslosenzahlen für den Landkreis Tirschenreuth für Februar 2024. Bild: Agentur für Arbeit/Grafik: Marina Gube Oberpfalz-Medien
Die Arbeitslosenzahlen für den Landkreis Tirschenreuth für Februar 2024.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Tirschenreuth im Februar liegt unverändert bei 4,2 Prozent. Das sind nach einer Mitteilung der Agentur für Arbeit 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. In absoluten Zahlen gibt es im Vergleich zum Vormonat 28 Arbeitslose mehr, nämlich 1 739.

Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth, spricht weiter von stabilen Zahlen: "997 Männer und 742 Frauen waren im Landkreis arbeitslos gemeldet." 388 Menschen hätten sich neu oder erneut arbeitslos meldeten, wobei 352 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendet hätten.

Fast überall Steigerungen

Mittlerweile gebe es eine steigende Zahl an Betrieben aus dem Bauhaupt-, Bauneben- und Ausbaugewerbe, die ihre Mitarbeiter in der kalten Jahreszeit weiter beschäftigten bzw. deren Arbeitnehmer in der Winterzeit Resturlaub oder Überstunden abbauten, erläutert Franz. Außerdem zeige sich hier der positive Effekt der Möglichkeit des (Saison-)Kurzarbeitergeldes statt Entlassungen.

Bei fast allen Gruppen seien Steigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft sank laut Mitteilung im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte auf 460 Personen und die Zahl der Jugendlichen 15 bis unter 20 Jahre sank ebenfalls um 5 Personen auf lediglich 23 Jugendliche. Gestiegen um 34 Personen oder 4,4 Prozent ist die Anzahl der älteren Arbeitslosen über 50 Jahre. Die Zahl der arbeitslosen Frauen erhöhte sich um 51 Personen oder 7,4 Prozent zum Vorjahr. "Im Februar endeten die dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen, so dass in den nächsten Wochen mehr junge Fachkräfte am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden", prophezeit Franz. Mit Blick auf die demografische Entwicklung böten die regionalen Betriebe deutlich mehr Übernahmemöglichkeiten als in den Vorjahren. "Für die gut ausgebildeten Jugendlichen, die sich auf Arbeitssuche begeben, finden sich vergleichsweise schnell neue Arbeitgeber", sagt Franz.

Viele suchen Ausbildungsplatz

"Zeitgleich startet mit dem Halbjahreszeugnis für viele junge Menschen die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Franz empfiehlt den Betrieben, auch jenen motivierten Bewerbern die Chance auf ein Vorstellungsgespräch oder Praktikum zu geben, die auf den ersten Blick nicht alle gewünschten Qualifikationen erfüllten. Außerdem sollten frühzeitig die Ausbildungsstellen für das Jahr 2025 vonseiten der Arbeitgeber gemeldet werden, da mit dem Zwischenzeugnis die Schüler aus den Vorentlassklassen mit ihren Bewerbungen starten würden. Eine Plattform biete am 16. März 2024 von 9 bis 13 Uhr die 17. Ausbildungsmesse Nordoberpfalz in der Max-Reger-Halle in Weiden.

Auswahl an Stellen ist groß

Im Februar konnten laut Mitteilung die 276 bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Tirschenreuth registrierten Bewerber aus 721 gemeldeten Ausbildungsstellen auswählen. Damit stünden rechnerisch jedem Bewerber 2,6 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Während einer Ausbildung biete die Arbeitsagentur im Bedarfsfall eine Vielzahl an gezielten und individuellen Hilfen an. So könnten im Rahmen der assistierten Ausbildung (AsA) unter anderem das betriebliche Ausbildungsverhältnis stabilisiert werden und Förder- und Stützunterrichte oder sozialpädagogische Angebote unterbreitet werden, um einen erfolgreichen Berufsabschluss zu ermöglichen.

Für Fragen hat die Berufsberatung unter der Nummer 0800 4 555 500 eine Hotline eingerichtet. Auch per E-Mail gibt es unter weiden.berufsberatung[at]arbeitsagentur[dot]de Auskünfte. Für Unternehmen, die Auszubildende suchen, stehe ein Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 555 20 zur Verfügung.

Gute Aussichten für Fachkräfte

Die Agentur für Arbeit betreute laut Mitteilung im Februar 948 Personen in der Arbeitslosenversicherung, 145 Menschen mehr als im Februar 2023. Das Jobcenter Tirschenreuth war demnach für 791 arbeitslose Menschen erster Ansprechpartner. Im Vorjahr waren 53 Arbeitslose weniger in Betreuung.

Gute Aussichten hätten weiter Fachkräfte. Dem Arbeitgeberservice waren laut Mitteilung im Berichtsmonat 804 offene Arbeitsstellen gemeldet, davon 759 sozialversicherungspflichtig.

"Dieser langjährigen Entwicklung und letztlich dem demografischen Wandel kann das inländische Arbeitskräftepotenzial allein nicht mehr genügen", erklärt Franz. Perspektiven biete das Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit seinen Neuregelungen.

 
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