Es ist still auf dem Gelände des Freibades Mitterteich. Nur Entenquaken ist zu hören. Nein, das Federvieh hat die Schwimmbecken des Freibades nicht für sich erobert. Noch nicht. Das Quaken kommt vom Teich gegenüber. Aber was nicht ist, könnte in dieser Badesaison tatsächlich werden. Denn nahezu alle Betreiber der Freibäder befürchten, dass die Badesaison komplett ausfällt. Die Ungewissheit legt derzeit viele Vorbereitungen für die heißeste Zeit des Jahres „auf Eis“, wie Lisa Rauh vom Förderverein des Freibades Friedenfels e ausdrückt. In Mitterteich will sich Stefan Grillmeier, der künftige Bürgermeister, zur Freibaderöffnung mit den Kollegen aus Waldsassen und Tirschenreuth abstimmen. „Die Eröffnung werden wir sechs bis acht Wochen hinausschieben müssen“, vermutet Grillmeier. Alles sei abhängig von der aktuellen Situation. Seine Hoffnungen gehen in Richtung Sommermitte. „Mi Mundschutzmasken schwimmen geht nicht“, meint Engelbert Träger auf die Frage, ob es bereits Entscheidungen zum Freibad Altglashütte gibt. Der Vorsitzende des Fördervereins Freibad Altglashütte trägt die schwierige Zeit mit Humor. Träger glaubt nicht an einen Badebetrieb in dieser Saison. Man müsse abwarten, was angeordnet werde. „Dann leiten wir Planungen ein, wenn überhaupt.“ Zu den Vorbereitungen sagt er, Arbeitseinsätze und Treffen seien Vereinen nicht erlaubt. „Wir können nichts tun.“
Staatliche Vorgaben abwarten
Die Stadt Tirschenreuth rüstet sich für die Freibaderöffnung Anfang Mai wie gewohnt. „Wobei davon auszugehen ist, dass eine Öffnung bedingt durch die Corona-Pandemie nicht erfolgen wird“, vermutet Bürgermeister Franz Stahl. Realistischer erscheint Stahl als möglichen Termin Pfingsten. Aber auch dafür stünden die Chancen nicht gut, da eine Durchführung der Badesaison in ganz Bayern sehr unwahrscheinlich sei, sagt er. Man müsste die weiteren staatlichen Vorgaben abgewartet. „Sollten wir irgendwann öffnen können, wäre es schön, wenn die Einheimischen das nutzen und nicht wieder wegfahren“, plädiert Hubert Siller, Stadtbaumeister von Waldsassen. Das Egrensisbad wird jährlich von unzähligen Gästen aus Cheb genutzt. Siller rechnet aber damit, dass die Tschechen wegen der strengen Krisenbestimmungen des Nachbarlandes heuer nicht kommen werden. Was auch immer geschieht, ist das Egrensisbad bestens vorbereitet. „Wir sind startklar und können innerhalb zwei Wochen aufmachen“, ist die gute Nachricht aus der Klosterstadt. Große Investitionen oder Reparaturen habe man vorerst etacta gelegt. Ob das 24-Stunden-Schwimmen Ende Juli als traditionelle Großereignis stattfinden kann, dazu will Siller keine Prognose wagen. Winterschäden reparieren In die Pflicht nimmt Lisa Rauh die Gemeinde Friedenfels, geht es um Sanierungs- und Pflegemaßnahmen am Freibad. Vieles könne der Förderverein jetzt nicht leisten, sagt die Vorsitzende und Dritte Bürgermeisterin. „Wann und ob wir öffnen, steht in den Sternen“. Abwarten laute die Devise. Friedenfels startet normalerweise Mitte Mai, die Vorarbeiten müssten beginnen. Nur seien den Vereinen wegen der Krise gemeinsame Aktivitäten der Mitglieder untersagt, klagt Rauh. „Jetzt liegt alles auf Eis.“ Eventuelle Winterschäden an der Anlage sollten aber dennoch repariert werden. „Wird nichts gemacht, wird alles nur kostspieliger.“ Sie hofft auf Verständnis im Rathaus. Die Kommune müsse die Arbeiten selbst übernehmen oder in Auftrag geben.
Bad ein sozialer Treffpunkt
Da die Reisebestimmungen voraussichtlich nicht gelockert werden, denkt Lisa Rauh an die Kinder. „Vielleicht können wir im Juni oder Juli öffnen. Wir haben in Friedenfels sonst nichts. Das Freibad ist für die Jugendlichen sozialer Treffpunkt.“ Geschäftsführer Thomas Weiß aus dem Rathaus Wiesau sagt zum Badebetrieb an den Wiesauer Waldseen, dass die Marktgemeinde Informationen des Bundes und des Freistaates abwarten würde. Momentan gelten beim Trimm-dich-Pfad und den Badeweihern die aktuellen Ausgangsbeschränkungen.
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