Bau des Rathauses II in Tirschenreuth geht in Endphase

Tirschenreuth
24.03.2023 - 10:38 Uhr
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Die groben Arbeiten sind abgeschlossen, jetzt geht es an die Feinheiten: Die Bauarbeiten am Rathaus II sind weit fortgeschritten. Bis Ende dieses Jahres soll das moderne Verwaltungsgebäude fertig sein.

Es ist die derzeit größte innerstädtische Baumaßnahme in der Kreisstadt: Das Rathaus II auf dem Ruffing-Areal. Seit gut drei Jahren wird der Leerstand zu einem modernen Verwaltungsgebäude umgebaut. Der Neubau mit Teilsanierung ist weit fortgeschritten, es geht bereits an die Feinheiten.

Bau im Kosten- und Zeitrahmen

"Jetzt spürt man den Ausbau", freut sich Architekt Torsten Will, der die Baustelle vonseiten des Büros Brückner und Brückner betreut, über den Baufortschritt. Eine Meisterleistung findet er, denn: "Für das Baugewerbe waren die vergangenen zwei Jahre sehr schwer", spielt Will auf Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten durch Coronapandemie und den Ukraine-Krieg an.

Auch deshalb seien einige Ausschreibungen schwierig gewesen. Und einige stehen noch aus. "Aber so wie es aktuell aussieht, können wir den Kostenrahmen halten." Und trotz der Schwierigkeiten ist die Fertigstellung immer noch planmäßig für Ende 2023 vorgesehen.

Fenster und Innenputz

Derzeit ist der Innenausbau in vollem Gange. Aktuell werden Heizung, Lüftung, Elektro und Sanitäranlagen installiert. Es laufen Trockenbau- und Innenputzarbeiten. Im "Altbau" sind die Fenster bereits gesetzt, im Neubau müssen sie noch eingesetzt werden. Sobald die Erdarbeiten für den neuen Schmutzwasserkanal zwischen Rathaus II und Kirche abgeschlossen sind, geht es an die Fassade.

Ausstehend ist noch die Gussasphaltschicht in der Tiefgarage, in der bis zu 25 Dienst-Pkw der Stadt sowie Fahrräder Platz finden. Auch eine E-Ladesäule soll es dort geben. Dann fehlt noch die Montage der Deckenkonstruktion in Verbindung mit der Installation der modernen Medientechnik in den multifunktionalen Sitzungssaal – darunter ein großer Bildschirm, Sprechanlagen und Laptops für die Räte. Auch Videokonferenzen sind möglich. Zum Schluss geht es noch an die Maler- und Parkettarbeiten. Zudem müssen noch einige Gewerke vergeben werden. Etwa Metallbau-, Tischler- und Schreinerarbeiten sowie die Außenanlagen, und die Möblierung muss noch bestellt werden.

Umzug im Winter noch fraglich

Ein Umzug von Tourist-Info, Kämmerei, Bauamt und Forstabteilung - insgesamt 30 Mitarbeiter - im Winter sei jedoch nicht optimal, verweist Bürgermeister Franz Stahl beim Pressetermin auf der Baustelle. "Wie wir das machen, da müssen wir mal schauen." Aber ein großer Umzug steht sowieso nicht an: Es müssen nur die städtischen Angestellten samt einigen Akten umziehen und keine Möbel geschleppt werden. Das Bauamt etwa ist bereits digitalisiert und arbeitet vorrangig mit e-Akten.

Für eine Nachnutzung der aktuellen Räume der Tourist-Info habe die Stadt schon Ideen, kündigt Stahl an. Anders sieht das beim derzeitigen Standort des Bauamtes aus. Das Gebäude in der Schmellerstraße gehört zwar der Stadt, wie es nach dem Umzug genutzt werden kann, dafür gibt es noch keine Vorschläge.

Bezeichnung Rathaus II bleibt

"Der Arbeitstitel Rathaus II wird so bleiben", sagt Stahl zur Bezeichnung des Verwaltungsgebäudes. Seiner Meinung nach seien die Bezeichnungen "Historisches" Rathaus für das Anwesen mit der Hausnummer 35 und "Neues Rathaus" für das Gebäude am Maximilianplatz 38 nicht passend.

Neben den Büros für die Verwaltungsangestellten gibt es einen multifunktionalen Sitzungssaal, Besprechungsräume, ein öffentliches WC sowie im Dachgeschoss eine Registratur. Das Rathaus II weist insgesamt eine Nutzfläche von 1450 Quadratmeter auf, davon 400 Quadratmeter im "Altbau". Der Innenhof könnte etwa als Startpunkt für Stadtführungen genutzt werden.

Fenster wie Bilderrahmen

Der Architekt bezeichnet die Maßnahme als vorbildliche Stadtreparatur. Will habe das Rathaus II während der Bauzeit ins Herz geschlossen. Besonders begeistern ihn die Details, wie die Verbindung zum alten Gemäuer - die Grundmauern stammen wohl von 1785. Diese sind teils in den Räumen der künftigen Tourist-Info und im Bauamt sichtbar sind. Eine Besonderheit sei auch, dass jeder Raum einen Bezug nach außen hat. Immer wieder bilden große Fenster "Bilderrahmen" nach in den Innenhof oder zum Kirchplatz und durchfluten die Räume und Verbindungsgänge mit Licht.

"Das Gebäude ist so unaufgeregt", freut er sich. Der Bau füge sich ganz natürlich in die Umgebung ein und sei im Inneren dennoch mit modernster Technik ausgestattet.

Hintergrund:

Baufortschritt Rathaus II

  • 2016: Stadt kauft Gebäudekomplex am Ruffing-Areal
  • Dezember 2019: Abbruch im hinteren und Entkernung im vorderen Gebäudebereich
  • Juni 2020: Bohrungen für Geothermie
  • März 2021: Start Rohbau
  • Oktober 2021: Richtfest
  • Seit Juni 2022: Innenausbau
  • Ende 2023: geplante Fertigstellung
  • Nutzfläche: 1450 Quadratmeter, davon 400 im "Altbau"
  • Abteilungen: Tourist-Info, Kämmerei, Bauamt, Forstabteilung, Sitzungssaal
  • Kosten: 13 Millionen Euro, davon 4 Millionen Städtebauförderung
 
 

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