Eine interessante Voranfrage konnte Bürgermeister Franz Stahl schon zum Auftakt der Sitzung des Ausschusses für Bau- und Umweltwesen, Stadtentwicklung und Stadtplanung im Saal des Kettelerhauses vorlegen. Hildegard und Andreas Kneidl wollen ein Verwaltungsgebäude mit Ausstellung auf dem Grundstück am Mitterweg errichten. Das zweigeschossige Gebäude mit Flachdach würde sich in einem Mischgebiet befinden, erläuterte Stahl. Somit bestünden keine Probleme bei der Genehmigung, was der Ausschuss ebenfalls so sah. Allerdings müssen für das Vorhaben auf dem Grundstück zehn Stellplätze nachgewiesen werden.
Keine Ausnahme im Gewerbegebiet
Nicht so einfach war die Entscheidung zum geplanten Umbau eines Gebäudes an der Annastraße. Der Antragsteller will das gewerbliche Gebäude umgestalten und sechs Appartements schaffen. Das Problem: Das Gebäude befindet sich in einem reinen Gewerbegebiet. Und dort kann nur im Ausnahmefall eine Wohnung erlaubt werden, etwa für die Betriebsinhaber oder Aufsichtspersonen, schilderte der Bürgermeister die rechtliche Situation.
Und im Zusammenhang mit der Bauvoranfrage sei eben dieser Ausnahmefall nicht gegeben. Zudem gebe es im Umfeld noch Gewerbebetriebe, verdeutlichte der Bürgermeister und fürchtete gerade Probleme durch die Lärmwerte. Von einem Einvernehmen der Stadt hielt Stahl wenig, da hier das Landratsamt nicht zustimmen könnte. Dem Bauwerber empfahl Stahl deshalb, sich zunächst mit dem Landratsamt abzustimmen.
Die Problematik wurde auch im Ausschuss erkannt. "Es gibt einen Bedarf an Wohnungen und ich würde das Vorhaben vom Prinzip her begrüßen", betonte Huberth Rosner (CSU), doch wusste auch er um die rechtliche Vorgabe. "Unser Einvernehmen wäre rechtswidrig", machte Jurist Dr. Alfred Scheidler (CSU) als Fachmann deutlich. Zudem sei ein Konflikt mit den vorhandenen Betrieben vorprogrammiert. Sein Fazit: Wir müssen das ablehnen. Dem schloss sich dann auch der Ausschuss an.
Nichts einzuwenden hatte der Ausschuss gegen einen Antrag für einen Kapellenbau in Pilmersreuth an der Straße. Die Kapelle befindet sich an der Verbindungsstraße nach Stein. Seitens des Stadtbauamtes gab es gegen das Vorhaben keine Bedenken. "Kann jeder auf seinem Grundstück eine Kapelle bauen", fragte Hans Zölch (Freie Wähler) nach. Bei entsprechender Größe sei das kein Problem, erläuterte Stadtbaumeister Andreas Ockl.
Garage am Sattlersberg
Ungewöhnlich war auch die Vorfrage für den Einbau einer Kleinwagengarage in einen bestehenden Ladenbereich. Das Geschäft befindet sich nämlich am Sattlersberg und damit unmittelbar am Gehsteig und an der Straße. "Ich sehe das sehr kritisch, weil das Garagentor bündig mit dem Gehsteig abschließt", gab Dr. Alfred Scheidler (CSU) zu bedenken. Allerdings herrsche am Sattlersberg eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 20, verwies Bürgermeister Stahl. Deshalb wollte der Ausschuss der Anfrage auch zustimmen.
Einfamilienhaus und Bungalow
Aufgeschlossen war das Gremium weiter gegenüber einer Voranfrage für gleich zwei Bauvorhaben am Dr.-Döbereiner-Weg. Der Bauherr will dort ein neues Einfamilienhaus mit Doppelgarage sowie einen Bungalow mit Doppelgarage errichten. Zwar würden die im Bebauungsplan ausgewiesenen überbaubaren Flächen leicht überschritten, doch sei eine Befreiung möglich. Ebenfalls eine Befreiung ist möglich beim geplanten Neubau eines Mehrfamilienhauses mit vier Wohneinheiten sowie einer Doppelgarage und einer Carportanlage an der Tachauer Straße. Der Bauvoranfrage wurde deshalb zugestimmt.
Anfrage zu Kornbühlstraße
Bei den Anfragen gab Huberth Rosner (CSU) die Sorge eines Anwohners über den Autoverkehr auf dem unteren Abschnitt der Kornbühlstraße weiter. Gerade die Kreuzung mit dem Fahrradweg werde als gefährlich betrachtet. Besonders an den Wochenenden sei der Abschnitt stark frequentiert, bestätigte auch Rosner. Auf der Suche nach einer Lösung empfahl Rosner eine Beschränkung für den Autoverkehr auf Schrittgeschwindigkeit. Siegfried Meierl vom Bauamt merkte an, dass dies nur etwas bringe, wenn eine Kontrolle erfolge. "Und wie soll das geschehen?", fragte Bürgermeister Stahl. Durch den Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung, hielt Rosner entgegen. Was sich Stahl eher nicht vorstellen konnte. "Aber wir werden das mal prüfen", sicherte Stahl zu.
Zahlreiche Neubauten
Weitere Vorhaben, die das Einvernehmen erhalten haben:
- Neubau eines Einfamilienhauses in der Siedlung Rote Erde. Das Gebäude entspricht der vorhandenen Bauweise.
- Errichtung einer Doppelgarage mit Dachterrasse am bestehenden landwirtschaftlichen Betriebsleiterwohnhaus in Pilmersreuth an der Straße.
- Errichtung einer Außentreppe zur Teilung eines Wohnhauses in zwei Wohneinheiten an der Sonnenstraße.
- Neubau eines Einfamilienhaus in Wondreb (Bauvoranfrage). Für das Vorhaben soll eine bestehende Scheune abgebrochen werden.
- Wohnhaus an der Straße „Am Fischhof“ (Bauvoranfrage).
- Neubau eines Güllebehälters in Wondreb. Von dem Vorhaben ist allerdings nichts zu sehen, da es sich unter der Erde befindet. Zudem handelt es sich um ein privilegiertes Bauvorhaben.
- Wintergartenanbau am Dr.-Hauer-Weg.
- Einfamilienwohnhaus mit Doppelgarage in Pilmersreuth am Wald (Bauvoranfrage).
Anträge rechtzeitig einreichen
Um ein bisschen mehr "Vorlauf" bittet die Stadt bei den Bauanträgen und -voranfragen. Zum Teil würden die Anträge erst kurz vor der Sitzung eingereicht, erläuterte Bürgermeister Franz Stahl zum Auftakt der jüngsten Bauausschusssitzung. Nicht immer könnten die Punkte dann in den folgenden Sitzungen behandelt werden.
Die Bauwilligen bat Stahl deshalb, die Anträge rechtzeitig, am besten zwei Wochen vor den Sitzungsterminen, einzureichen. Dann bestehe ausreichend Zeit, die Stellungnahmen auszuarbeiten, so der Bürgermeister. Das hätte für alle Seiten Vorteile. Denn zu hastig ausgearbeitete Stellungnahmen bergen auch die Gefahr, dass die Beschlüsse vom Landratsamt wieder zurückgesandt werden.
















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