Bei der Sitzung des Ausschusses für Bau- und Umweltwesen, Stadtentwicklung und Stadtplanung vergangene Woche im Kettelerhaus bestätigte Bürgermeister Franz Stahl, dass im Rathaus ebenfalls verschiedene Anfragen für Freiflächen-Photovoltaik eingegangen seien. Dabei sei es schwierig zu beurteilen, so der Bürgermeister, welche Flächen sich für derartige Vorhaben eignen würden. Zudem wolle man nicht überall diese Anlagen erlauben, verwies Stahl auch auf die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Deshalb will die Stadt einen Fachmann einschalten, was beiden Seiten Vorteile bringen würde. Zum einen hätte die Stadt dann die entsprechende Handhabe bei der Behandlung der Anträge, zum anderem könnten auch die Investoren die Ergebnisse der Untersuchung nutzen. Stahl empfahl deshalb eine Untersuchung durch das Büro TB Markert für das gesamte Gemeindegebiet. Für die Ermittlung wird ein Betrag von 12 760 Euro aufgewendet. Die Vergabe des Auftrags wurde einstimmig gebilligt.
In der Diskussion wandte sich Hans Zölch (Freie Wähler) gegen diese Vorhaben: Ackerflächen sollten nicht für diese Zwecke genutzt werden. Allerdings wusste auch Zölch um die besondere Problematik. Denn oftmals würden den Landwirten von den Investoren sehr lukrative Angebote gemacht. "Auch mir tut es im Herzen weh, wenn wertvolles Ackerland für die Photovoltaik-Anlagen verschwendet wird", bekannte Stahl. Doch wo seien hier die Naturschutzverbände, fragte der Bürgermeister. Allerdings könne man sich den Anfragen auch nicht komplett verschließen. Mit der Ermittlung würde die Stadt über die notwendigen Argumente verfügen, hofft der Bürgermeister.
Dr. Alfred Scheidler (CSU) wollte in der Diskussion nicht die generelle Verantwortung für den Klimaschutz außer Acht lassen. Allerdings wollte Scheidler auch keinen "Wildwuchs" bei den Anlagen zulassen. Das Konzept würde aufzeigen, welche Flächen für die Anlagen geeignet seien und welche nicht. Und schließlich müsste für jedes Vorhaben auch ein Bauantrag gestellt werden. Damit behalte die Stadt das Heft in der Hand.
Beim Blick auf die Ackerflächen wollte Konrad Schedl (Grüne) auf die tatsächliche Nutzung verweisen. Denn viele der Flächen würden jetzt schon einzig für den Maisanbau und damit für Biogasanlagen verwendet. Allerdings würden in der Bilanz beim Maisanbau auf einem Hektar umgerechnet nur rund 25 000 Kilowattstunden an Energie gewonnen. Bei der Photovoltaik dagegen summiere sich dieser "Ertrag" auf rund eine Million Kilowattstunden. Zudem würden die Flächen durch die PV-Anlagen ja nicht versiegelt. Dort könnte man auch Schafe weiden lassen. "Da, wo es passt, sollten wir die Anlagen erlauben", blickte Schedl nach vorne. Er meinte aber, dass sich vor allem die Stadtwerke hier engagieren könnten.















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