Seit einem Vierteljahr wohnt ein etwa zwei bis drei Jahre alter Kater im Tierheim. Er ist verschmust und zutraulich. "Er hatte vermutlich Katzenschnupfen", sagt Tierheimleiterin Daniela Riedl. Als sie das Tier bekamen, hatte es nur noch Reste in den Augen, die rausgenommen werden mussten. Daraufhin wurden die beiden Lider durch einen Tierarzt sauber zugenäht.
Auf diese Weise soll verhindert werden, dass es zu weiteren Entzündungen kommt oder Wimpern die offenen Stellen reizen. Mit seiner Blindheit kommt der Kater gut zurecht. Er benutzt anstatt seiner Augen vielmehr den Hör, Geruchs- oder Tastsinn, um seine Umgebung zu erkunden.
Sein Fell ist oben getigert und unten weiß. Der Kater benutzt brav die Katzentoilette, ist kastriert und versteht sich mit seinen Artgenossen. Schon bald werden dem Kater von dem Veterinär die Fäden wieder gezogen. Dann ist er wieder fit und gesund für neue Abenteuer. "Zu seinem Glück fehlt nur noch das passende Zuhause", sagt Riedl.
Welche Kriterien spielen bei der Tiervermittlung eine Rolle?
Nicht jedes Tier passt zu jedem Menschen. Auch Hunde und Katzen haben verschiedene Charaktere und eine eigene Vorgeschichte. Aus diesem Grund achten die Mitarbeiter des Tierheims darauf, dass ihre Schützlinge wieder in ein gutes und passendes Zuhause kommen. Dabei spielen folgende Fragen eine Rolle:
- Welche Gegebenheiten gibt es vor Ort? Ist ein Garten/Balkon vorhanden? Wie groß ist die Wohnung/Haus? Ist alles gesichert für Hund oder Katze?
- Wie viel Erfahrung bringt der neue Tierbesitzer mit? Ist es das erste Tier? Kennt sich der Besitzer schon mit der Rasse aus? Hat man sich genügend eingelesen/informiert?
- Gibt es Kinder im Haus oder andere Haustiere? Verträgt sich das neue Tier mit anderen Hunden und Katzen? Kommt das Tier mit Kindern zurecht?
- Wie viel Zeit kann man für das Tier investieren? Hat man Zeit zum Spazierengehen, zum Spielen und zur Beschäftigung des Tieres?
- Gibt es eine Unterbringung für das Tier, wenn man in den Urlaub fährt? Für Tierpensionen muss rechtzeitig ein Termin vereinbart werden. Gibt es Verwandte/Freunde, die sich kümmern können und Zeit haben für das Tier?
- Wie sehen die finanziellen Rahmenbedingungen aus? Kann man sich Tierarzt, Futter und Ausstattung für Hund, Katze oder Hase leisten?
- Kommt der neue Besitzer mit Krankheiten/Macken/Vorgeschichte des Tieres klar? Nicht jedes Tier im Tierheim ist stubenrein. Manche Hunde und Katzen haben Krankheiten und brauchen Medikamente. Es gibt auch scheue oder ängstliche Tiere.
- Ist chronischer Katzenschnupfen ansteckend? Im Tierheim leben Katzen mit chronischen Katzenschnupfen. Die Krankheit ist nicht für Menschen ansteckend. Bei erwachsenen Katzen lässt sich der Schnupfen leicht behandeln. Anders ist das bei Welpen. Hier ist der Schnupfen häufig ansteckend und mit einem schweren Verlauf verbunden.
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