Tirschenreuth
29.09.2019 - 13:42 Uhr

Bürgermeister macht Hoffnung für Zukunft des Luitpold-Theaters

Seit Jahren ist das ehemalige Luitpold-Theater ein verlassener Ort. In der Oktobersitzung des Stadtrats stellt die Coburger Firma H2M eine Machbarkeitsstudie vor, nach der im alten Kino wieder Leben einkehren könnte.

Das Max-Gleißner Haus (links) und das anschließende Luitpold-Theater würden im Falle einer Sanierung eine Einheit bilden, zu der dann auch noch die ehemalige Durchwandererstube gehört. Bild: tr
Das Max-Gleißner Haus (links) und das anschließende Luitpold-Theater würden im Falle einer Sanierung eine Einheit bilden, zu der dann auch noch die ehemalige Durchwandererstube gehört.

Bei der Jahreshauptversammlung des Modernen Theaters Tirschenreuth (MTT) informierte Bürgermeister Franz Stahl die Mitglieder des Theatervereins über den aktuellen Stand einer Machbarkeitsstudie. Es geht darum, das ehemalige Luitpold-Theater zusammen mit dem anschließenden Max-Gleißner-Haus und der ehemaligen sogenannten Durchgangsstube auf Vordermann zu bringen - und wie es anschließend genutzt werden kann.

Besondere Bedeutung

Der Rathauschef stellte fest, dass Theaterspielen in Tirschenreuth eine ganz besondere Bedeutung habe. Stadtproduktionen, wie die kommende Euro-Passion 2020, und die Eigenproduktionen des MTT strahlten dabei weit über die Region hinaus. Die Historischen Stadtführungen, die Schauspieler des MTT mit entsprechenden Szenen bebilderten, wertete er als Standbein des Tourismus in der Kreisstadt. Als traurige Situation bezeichnete er die Tatsache, dass das ehemalige Luitpold-Theater aus feuerschutztechnischen Gründen bereits vor Jahren geschlossen werden musste. Damals habe die Stadt sofort kostenlos das Kettelerhaus für die Eigenproduktionen des MTT zur Verfügung gestellt, wohlwissend, dass es zwar kein Theater in dem Sinne sei, aber eben besser als nichts. Er wisse durchaus, dass das Luitpold-Theater für das MTT so etwas wie die Allianz-Arena für den FC Bayern München darstelle.

Stadtrat entscheidet

Aber die Renovierung und auch der anschließende Betrieb koste viel Geld. Freilich könne man mit Zuschüssen rechnen. Aber bevor man die beantragen könne, müsse man genau darlegen, was man nach einer Renovierung mit dem Haus machen wolle.

Die 50 000 Euro, die seit Jahren im Haushalt auf dem Konto Städtebauförderung gebucht seien, wurden jetzt in eine Machbarkeitsstudie investiert. So habe sich Stahl intensiv umgehört, wer überhaupt das Know-how besitze, um so ein relativ umfangreiches Projekt umzusetzen. Mit dem Büro "H2M" in Coburg habe er diesen Partner gefunden. In der Stadtratssitzung am 24. Oktober werde das Konzept der Coburger vorgestellt. Befinde der Stadtrat positiv darüber, würden augenblicklich die nächsten notwendigen Schritte eingeleitet, um mit der Umsetzung zu beginnen. "Sagt der Stadtrat nein dazu, ist das Projekt gestorben", so Stahl.

Wichtig sei für den Bürgermeister aber, dass dabei nicht nur das ehemalige Kino, sondern das Umfeld mit Fronveste, Museumsquartier, Kletterhalle im ehemaligen Schels-Turm, Fischhofpark und Platz am See als Gesamtheit verstanden werde. In diesem neuen Quartier seien dann Kunst, Kultur, Bildung, Sport, Brauchtum, Tradition und Theater vereint und bewirkten gegenseitige zahlreiche Synergieeffekte. Im Max-Gleißner-Haus und der Durchwandererstube planten die Braujuwaren eine kleine Schaubrauerei. Es ginge insgesamt darum, den Komplex mit möglichst viel Leben zu erfüllen. Dazu gehörten neben Theater etwa Vorträge, Tanz oder die Nutzung durch die Stadt, zum Beispiel bei Empfängen.

Die Grundstruktur des Kino werde beibehalten. Kompromisse müsse es bei der Bestuhlung geben. Eine festverankerte werde es nicht mehr geben. Aber auch da sieht Stahl durchaus Vorteile für das MTT. Damit wären moderne Stücke realisierbar, die den Zuschauerraum mit ins Geschehen einbeziehen.

Symbolischer Euro

Die Stadt sei im Augenblick in der Lage, sich den angenehmen Dingen der kommunalpolitischen Arbeit zu widmen, machte er Hoffnung für eine Realisierung zur Wiederbelegung des Luitpold-Theaters. An dessen Besitzer Leonhard Kühn gewandt sagte Stahl, "aber ich rede da über ein Gebäude, das ja der Stadt noch nicht einmal gehört". Kühn wiederholte daraufhin eine Aussage, die er gegenüber Stahl schon einmal gemacht habe, öffentlich. "Ich überlasse der Stadt das Haus für den symbolischen Euro."

In einigen Jahren ist hier vielleicht wieder „Geöffnet“ zu lesen. Bild: tr
In einigen Jahren ist hier vielleicht wieder „Geöffnet“ zu lesen.
Franz Stahl stellte klar, dass man sich bei einer Renovierung von einer festverankerten Bestuhlung verabschieden müsse. Bild: tr
Franz Stahl stellte klar, dass man sich bei einer Renovierung von einer festverankerten Bestuhlung verabschieden müsse.
 
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