Östlich von Marktredwitz erreicht die favorisierte Trasse den Landkreis. Dann führt der ausgewählte Korridor südwestlich an Konnersreuth vorbei und nähert sich zwischen Großbüchlberg und Pleußen der Stadt Mitterteich, die östlich umgangen wird. Etwa auf Höhe Großensterz macht der etwa einen Kilometer breite Korridor einen bogenförmigen Ostschwenk und führt hinter Tirschenreuth vorbei, um sich dann in einer Südkurve Pilmersreuth an der Straße, Haid, Leichau und Schönficht zu nähern. Bei Beidl macht die Trasse noch einmal einen Südschwenk und verlässt dann in der Nähe von Wildenau den Landkreis.
Bürgermeister Franz Stahl nimmt den Vorschlag mit Besorgnis zur Kenntnis. Er hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Tatsache sei, dass Tennet diesen Trassenverlauf lediglich als einen Vorschlag einreiche, den die Bundesnetzagentur zu prüfen habe. Stahl ist zuversichtlich, bei den öffentlichen Verfahren diese Planung noch umbiegen zu können. Schon vor zwei Jahren habe die Stadt Bedenken dagegen angemeldet. Die vielen Punkte im Bezug auf Wasserschutz, Naturschutz oder Verkehrsführung seien bisher nicht berücksichtigt worden.
Selbst wenn im öffentlichen Verfahren nicht auf die Argumente der Stadt eingegangen werde und die Erdkabel des Süd-Ost-Links tatsächlich östlich an Tirschenreuth vorbeilaufen würden, müsse Tennet noch mit den Grundstückseigentümern in Kontakt treten. Wenn sich diese nicht kooperativ zeigten, müsse sich der Netzbetreiber nach Alternativen umsehen, sagt Stahl.
Der Mitterteicher Bürgermeister Roland Grillmeier räumt ein, dass er "richtig erschrocken" sei, als er das Ergebnis der Prüfungen erfahren habe. Er ist zuversichtlich, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. "Wir wollen, dass diese Variante noch einmal genau geprüft wird. Es müssen alle Bereiche angeschaut werden, ob dies wirklich die beste Lösung ist", fordert Grillmeier. Seine Stadt werde ganz genau darauf achten, ob hier wirklich alle wichtigen Parameter abgefragt und berücksichtigt worden seien. Vielleicht gebe es mit geringerer Kabelbreite ja doch noch eine Lösung entlang der Autobahn. Allerdings sei hier das Problem, dass Grundbesitzer mit Ostbayernring und Süd-Ost-Link unter Umständen doppelt betroffen seien.
Für seinen Plößberger Kollegen Lothar Müller war die Eröffnung "keine Überraschung mehr". Müller: "Damit musste man irgendwie rechnen." Er findet auch, dass eine Bündelung der beiden Stromtrassen im Landkreis vielleicht eine bessere Lösung wäre, wobei dann das Problem entstehe, dass Leute doppelt betroffen seien. Wenn die Ost-Variante zum Tragen komme, sei es wichtig, die Grundstücksbesitzer mitzunehmen und die Trasse möglichst weit an der Wohnbebauung von Orten, wie Beidl und Schönficht, vorbeizuführen. Seite 3
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