Tirschenreuth
27.08.2021 - 13:18 Uhr

Bund Naturschutz will im Landkreis Tirschenreuth jünger werden

Vorsitzender Josef Siller kündigt an, bei der nächsten Wahl nicht mehr anzutreten - Führung auf mehrere Schultern verteilen

BN-Kreisvorsitzender Josef Siller kündigte an, bei der nächsten Wahl nicht mehr anzutreten. Bild: ubb
BN-Kreisvorsitzender Josef Siller kündigte an, bei der nächsten Wahl nicht mehr anzutreten.

Bald gibt es einen Führungswechsel bei der Kreisgruppe Tirschenreuth des Bund Naturschutzes (BN): Vorsitzender Josef Siller will bei der nächsten Wahl Platz für einen jüngeren Nachfolger machen. Dies bekräftigte der bald 70-jährige Biologe bei der Jahreshauptversammlung in Tirschenreuth.

Zur Jugendbewegung im Umweltschutz meinte Siller, diese jungen Menschen verdienten unsere volle Achtung. Damit schlug er einen Bogen zur Kreisgruppe, wo dringend eine Verjüngung notwendig sei. Geschäftsführerin Ursula Schimmel meinte dazu, dass „von den über 1000 Mitgliedern im Landkreis 50 Personen unter 30 Jahre alt sind“. Nur leider seien diese fast alle nicht mehr vor Ort, wegen Studium oder Beruf weggezogen. Man werde deshalb bei der Mitgliedersuche gezielt junge Schulabgänger ansprechen, die vornehmlich in der Heimat bleiben, sowie sich auf Personengruppen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren konzentrieren. Siller regte an, den nächsten Vorsitz auf mehrere Schultern zu verteilen. Dies sei auch in anderen Vereinen üblich.

In seinem Bericht sprach Siller das Waldsterben der 1980er Jahre an, wo er als junger Umweltschützer schon kaputte Wälder wegen des damals sauren Regens im Erz- und Fichtelgebirge besichtigt habe. Nun gebe es das Waldsterben 2.0, stellte er im Hinblick auf die Waldsituation am Brocken im Harz fest. "Die Ursachen hier sind aber nun ganz andere", meinte Siller weiter. Die damalige Zukunft sei wegen des Klimawandels nun in der Gegenwart angekommen.

Es müsse endlich Geld in die Hand genommen werden für den Nahverkehr. Er allein habe über 2500 Kilometer im Jahr an Fahrt-strecke für seine Arbeit beim BN verbraucht, weil er keine andere Fahrmöglichkeit habe ohne Bus und Bahn. Da müsse man fast Corona dankbar sein, dass 2020 weniger gefahren worden sei. Auch er habe nur die Hälfte der angegebenen Fahrkilometer gebraucht.

Zu den "Erfolgsgeschichten" während der zwei vergangenen Jahre nannte Siller die Dankes-Exkursion auf den Teichelberg mit dem damaligen Vorsitzenden des BN Bayern, Hubert Weiger. Die Rettung des Urwaldes am Teichelberg vor dem Abbau sei unter anderem der Kreisgruppe zu verdanken, die über 20 Jahre dafür gestritten habe. Als weiteren Erfolg des BN wertete Siller den Abbau des Hessenreuther Berges nun nur auf zehn Meter. Den radikalen Einschnitt habe man verhindern können.

 
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