Tirschenreuth
30.12.2021 - 10:27 Uhr

Corona, Hunger und dennoch Hoffnung

Corona ist das beherrschende Thema. Doch trotz der Pandemie vor Ort werden die Nöte der hilfsbedürftigen Menschen in Ruanda nicht vergessen. Zum Jahreswechsel danken Dr. Uta Elisabeth Düll und Pater Danko für diese Unterstützung.

Durch die Unterstützung der Aktion Solidarität konnten auch dringend benötigte Lebensmittel angeschafft werden. Im Bild die Verteilung der Lebensmittel. Bild: Danko Litric/exb
Durch die Unterstützung der Aktion Solidarität konnten auch dringend benötigte Lebensmittel angeschafft werden. Im Bild die Verteilung der Lebensmittel.

In Schreiben an die „Aktion Solidarität“ stellen der Geistliche und die Ärztin einmal mehr heraus, welchen Wert die Material- und Geldspenden für die Menschen in Afrika darstellen. In einer Bilanz blickt der Salesianer auf ein „Jahr voller Probleme“ zurück. In dieser Zeit konnten viele Menschen ihre Wohnungen und Hütten kaum verlassen. „Es gab keinen Austausch zwischen den Gemeinden, keine Besuche, keine Versammlungen, keine Messe“, schildert Pater Danko. Die Einschränkungen gingen auf Anordnungen zurück, um sich zu schützen und das Virus nicht zu übertragen.

Tonnen Lebensmittel gekauft

„Das war sehr schlimm für die Armen, die keine Lebensmittelvorräte haben.“ Nachdem die Menschen in den Wohnungen bleiben mussten, hätten sie nicht arbeiten und kein Geld für Einkäufe verdienen können. „Damit kam der Hunger. Vor allem in Städten, in denen die Menschen keinen eigenen Garten haben, in dem sie etwas ernten können“, schreibt Danko. Dank der Wohltäter, vor allem der Hilfe der Aktion Solidarität, hätte man Tonnen von Bohnen, Reis und Maismehl, auch etwas Salz, Zucker und Seife kaufen können. Damit wurden die Ärmsten unterstützt, damit sie nicht verhungern. Aber auch durch die Übernahme von Schulgeld sei es möglich gewesen, dass die Kinder weiter den Unterricht besuchen konnten. „Ich muss gestehen, ohne Ihre Hilfe wäre es für uns schwierig, all dies zu ermöglichen, damit Menschen nicht an Hunger sterben und Kinder lernen können“, betont der Geistliche in seinem Schreiben.

Allen Mitgliedern der Aktion Solidarität und Wohltäter möchte er deshalb Danke sagen. Nachdem jetzt die strengen Maßnahmen etwas gelockert wurden, könnten die Menschen wieder ihre Wohnungen verlassen, sich Arbeit suchen oder an der Messe teilnehmen. „Somit hoffen wir, dass es im neuen Jahr besser wird“, blickt Pater Danko nach vorne. Natürlich hofft er weiter auf die Unterstützung für die Armen bei der Bereitstellung von Nahrung und darauf, dass alle Kinder weiter lernen können.

Danke für "kostbare Sachen"

Ein Schreiben erreichte die Aktion Solidarität auch von Dr. Uta Elisabeth Düll aus dem Gesundheitszentrum in Gikonko. Die Ärztin bedankt sich für die vielen kostbaren Sachen, die eine große Hilfe für das Gesundheitszentrum darstellen. So würden etwa die Waschmaschinen den Alltag sehr erleichtern. Besonders hebt die Ärztin auch die Unterstützung durch die Nähmaschinen heraus. Dafür seien die jungen Frauen sehr dankbar. „Fast jeden Tag bekomme ich Bewerbungen, die um eine Nähmaschine anfragen.“ In einem Praktikum würden die Fähigkeiten, mit der Maschine umzugehen, überprüft. Dabei würden die jungen Frauen von erfahrenen Näherinnen mit der Maschine vertraut gemacht. Geholfen sei dadurch auch dem Gesundheitszentrum, denn die Frauen würden für die Einrichtung einfache Näharbeiten erledigen. Zum Abschluss des Praktikums bekommen sie mit der Maschine auch Schere, Messband, Nadeln, Faden, Knöpfe, also eine Grundausstattung für ihr neues Gewerbe, schreibt Dr. Düll.

„Ich freue mich immer, wenn ich sie dann bei meinen Besuchen auf den Hügeln bei der Arbeit sehe.“ Zudem freut sich die Ärztin, wenn sie armen Familien mit Hausrat, Tellern, Decken etc. helfen kann. „Es ist immer wieder erschreckend, wenn man in Häuser kommt und eigentlich fast nichts da ist.“ Während des Corona-Lockdowns hätte man für Mädchen im Grundschulalter einen Strickkurs gegeben, der sehr gefragt war.

Höchste Impfrate in Afrika

„Seit Mitte des Jahres impfen wir fast jeden Tag“, schreibt die Ärztin. Nicht umsonst hätte Ruanda die höchste Impfrate in Afrika. Es sei auch „bitter nötig“, denn der Hauptwirtschaftszweig, der Tourismus, ist mit Corona stark eingebrochen und das Land will mit allen Mitteln diesen Sektor wieder beleben. Bei den Impfanstrengungen erkennt die Ärztin durchaus Erfolge. „Ich danke Ihnen im Namen der Bedürftigen in Gikonko für all Ihre Solidarität und Hilfe“, schreibt Dr. Uta Elisabeth Düll.

Einen Dank richtet an dieser Stelle auch die „Aktion Solidarität e.V.“ an die Mitglieder und Spender. In einer kurzen Rückschau wird an die Versendung der Container mit Hilfsgütern erinnert. Aus der Schule in Muhazi erreichen die Aktion viele Fotos. Dadurch sei es auch möglich gewesen, auf der Homepage (www.aktion-solidaritaet.de) einen Kurzfilm anzubieten, der einen guten Einblick rund um das Leben in Muhazi darstellt.

20.000 Euro Spenden

10.000 Euro Spendengelder für Lebensmittel und 6000 Euro Schulgeld konnten an Pater Danko überwiesen werden, berichten die Vertreter der Aktion Solidarität mit Monika Seidel an der Spitze. 4000 Euro hätte Dr. Uta Düll zur Beschaffung von Medikamenten, Hygieneartikeln und für Fahrten zu dringende Untersuchungen erhalten. Spendentransporte konnten aber auch für die Caritas im Kosovo und in Montenegro für die Rumänienhilfe und für Togo organisiert werden.

In dem Rückblick bedankt sich die Aktion Solidarität auch bei der Stadt Tirschenreuth für die großzügige Unterstützung zur Renovierung des Lagers in der Rothenbürger Straße. Der besondere Dank gilt natürlich allen tatkräftigen Mitgliedern für die Reparatur, das Verpacken, das Sammeln der Hilfsgüter und das Beladen der Transporte, aber auch den Firmen für die unentgeltliche Bereitstellung der Transporter, den Strickerinnen der Decken und allen Helfern und Unterstützern.

Spendenkonto

Wer die Arbeit der Aktion Solidarität unterstützen will, kann dies durch Geld- und Sachspenden oder Patenschaften (siehe Homepage) machen. Das Spendenkonto bei der Sparkasse Oberpfalz Nord: IBAN DE67 7535 0000 0008 8286 67. Spendenquittungen werden gerne ausgestellt.

Tirschenreuth23.11.2021
Pater Danko mit einer Schwester vom einheimischen Orden. Bild: Danko Litric/exb
Pater Danko mit einer Schwester vom einheimischen Orden.
Hintergrund:

Aktion Solidarität e.V.

  • Die Aktion Solidarität ist jetzt im Vereinsregister eingetragen.
  • Geändert wurde die Wahl der Mitgliedschaft. Ein Beitritt kann als aktives/ordentliches Mitglied oder als Fördermitglied mit einen geringen jährlichen Betrag ab 12 Euro erfolgen.
  • Beitrittserklärungen finden sich auch auf der Homepage (www.aktion-solidaritaet.de)

„Ich muss gestehen, ohne Ihre Hilfe wäre es für uns schwierig, all dies zu ermöglichen, damit Menschen nicht an Hunger sterben und Kinder lernen können.“

Pater Danko Litric

 
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