Tirschenreuth
29.05.2022 - 08:22 Uhr

Diese Vorteile bringt die neue Klärschlamm-Trocknungsanlage in Tirschenreuth

Seit Anfang des Jahres läuft die neue Entwässerungsanlage. Martin Kühn, Leiter der Kläranlage, erklärt, wie die Maschine funktioniert.

Nach einem Jahr Bauzeit wurde die neue Klärschlamm-Entwässerungsanlage auf dem Gelände der Kläranlage Tirschenreuth fertiggestellt. Seit Januar ist die neue Maschine in Betrieb. Mit der Trocknungsanlage können die Mitarbeiter sehr flexibel auf die anfallende Klärschlammmenge sowie deren Aufbereitung und Entsorgung reagieren. Die Maßnahme entlastet die Kläranlage insgesamt, erklärte Bürgermeister Franz Stahl beim Vor-Ort-Termin.

Früher wurde der komplette Klärschlamm, der sich bei der ersten Station in der Kläranlage absetzt, in Schlammstapelbehältern zwischengelagert. Zwei Mal im Jahr wurde er durch einen Dienstleister entwässert und mit Lastwagen abtransportiert, erklärt Martin Kühn, Leiter der Kläranlage. Dieser Prozess war wegen des hohen Wassergehalts im Schlamm sehr kostenintensiv. Durch den Neubau der Trocknungsanlage ist nun keine Entwässerung mehr durch einen externen Dienstleister notwendig.

Täglich kommen laut Kühn rund 30 Kubikmeter Klärschlamm zusammen. Dieser wird nun in einem 48 Kubikmeter großen unterirdischen Behälter gesammelt. Von dort wird der Schlamm in die Trocknungsanlage gepumpt. Diese funktioniert wie eine Zentrifuge: Wie beim Schleudergang in der Waschmaschine wird der Dreck nach außen gedrückt und vom Wasser getrennt. Derzeit durchlaufen täglich rund 60 Kubikmeter Klärschlamm die Entwässerungsanlage. „Wir haben noch Überschuss vom vergangenen Jahr“, erklärt Kühn. Während das schmutzige Wasser in der Kläranlage gesäubert wird, wird der getrocknete Schlamm auf einen Lastwagen geladen und entsorgt. Weil der Feststoffanteil durch die neue Anlage von 25 auf 34 Prozent erhöht wurde, wird auch der Abtransport kostengünstiger.

Die Installation der Entwässerungsanlage – ein Gebäude mit Betriebstechnik – dauerte rund ein Jahr. Bereits Ende 2021 konnte die neue Maschine in Betrieb gehen. Die Anlage kostete insgesamt 1,95 Millionen Euro. Die Maßnahme wurde mit 1,25 Millionen Euro vom Freistaat bezuschusst. In diesem Jahr hat die Stadt noch 50 000 Euro als Restposten zu finanzieren.

An technischer Betriebsausstattung sind für die Kläranlage 2022 Investitionen von 125 000 Euro vorgesehen. An der Einrichtung sind laut Haushaltsplan technische Reparaturen notwendig: Für Einrichtungsteile ist ein Budget in Höhe von 55 000 Euro im Finanzentwurf eingeplant. Bei den Regenüberlaufbecken entstehen Kosten in Höhe von 10 000 Euro, bei dem Unterhalt der Betonrohrkanäle 15 000 Euro und für den Unterhalt der Pumpwerke 30 000 Euro.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.