Tirschenreuth
20.01.2022 - 15:31 Uhr

Diskussion um Windenergie: Landrat Roland Grillmeier für Erhalt der 10-H-Regel

In der Diskussion um den Ausbau der Windenergie meldet sich Landrat Roland Grillmeier zu Wort. Er will für den Erhalt der 10-H-Regel kämpfen und im Landkreis Tirschenreuth drei besonders schützenswerte Naturräume absichern.

Der Ausbau der Windenergie in Bayern ist fast zum Erliegen gekommen. In der Diskussion um die 10-H-Regel hat sich Landrat Roland Grillmeier zu Wort gemeldet. Symbolbild: Patrick Pleul/dpa
Der Ausbau der Windenergie in Bayern ist fast zum Erliegen gekommen. In der Diskussion um die 10-H-Regel hat sich Landrat Roland Grillmeier zu Wort gemeldet.

Vor der ersten Sitzung des Tirschenreuther Kreisausschusses im neuen Jahr am kommenden Montag, 24. Januar, bezieht Landrat Roland Grillmeier Stellung zur Diskussion um die in Bayern gültige 10-H-Regel für den Bau von Windkraftanlagen. Nachdem sich die bayerischen Landräte in der vergangenen Woche vereint gegen eine Abschaffung ausgesprochen hatten, legt Grillmeier in einer Pressemitteilung nach: „Die 10-H-Regel dient dem Schutz von Wohngebieten und somit den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger." Darum wolle er unbedingt daran festhalten.

Im Fokus stehe für den Landrat auch der Schutz besonderer Naturräume: „Nach Vorgesprächen im Landratsamt und unter Einbeziehung der betroffenen Kommunen planen wir, drei solcher Gebiete im Landkreis Tirschenreuth als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen." Der Gesetzgeber habe die Möglichkeit geschaffen, Teile von Natur und Landschaft, deren Schutz beabsichtigt ist, für den Zeitraum von bis zu zwei Jahren einstweilig zu sichern. "Dies ist möglich, wenn zu befürchten ist, dass durch Veränderungen oder Störungen der beabsichtige Schutzzweck gefährdet ist. Dies ist unter anderem auch der Fall, wenn Windkraftanlagen in diesen Bereichen geplant sind." Die betroffenen Gebiete sind laut Grillmeier das Grüne Band Bayern-Tschechien (sogenannter „Grenzkamm“), der Stiftländer und der Egerer Wald rund um Waldsassen sowie der Hessenreuther Wald. Für den Bereich Hessenreuther Wald habe der Kreistag bereits ein Verfahren zur Natur-Erweiterung begonnen, mit den Flächen im Bereich des Grenzkamms sowie in der Klosterregion wolle man nachziehen. Bereiche des Steinwalds seien durch ihren Status als Landschaftsschutzgebiet bereits geschützt, so Grillmeier.

Zuständig für eine solche Sicherung sei der Kreistag, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. "Der Kreisausschuss soll hierfür die entsprechenden Vorbereitungen treffen. Daher steht das Thema am kommenden Montag auf der Tagesordnung", sagt Landrat Grillmeier und stellt abschließend klar: „Wir sind keinesfalls generell gegen Windkraft. Jedoch nicht auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger oder bedeutender Landschaftsbestandteile. Auch die Ballungsräume sind hier gefragt, ihren Teil zu leisten. Es kann nicht alles auf den ländlichen Raum abgewälzt werden.“

Deutschland und die Welt20.01.2022
 
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