"Öl auf Gewässer." So lautetet das Einsatzstichwort der Feuerwehren Tirschenreuth und Mitterteich am Samstagvormittag. Was war geschehen? Auf dem Mühlbach in Tirschenreuth hatte ein Passant einen Ölfilm entdeckt.
"Von der Verunreinigung war auch der Geruch von Diesel wahrzunehmen", sagte Matthias Haulena, Kommandant der Feuerwehr Tirschenreuth, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Haulena verschaffte sich vor Ort einen ersten Eindruck und alarmierte im Anschluss die Tirschenreuther Wehr. Diese rückte mit 25 Einsatzkräften und 4 Fahrzeugen an. Die Feuerwehr Mitterteich wurde samt Gefahrgutanhänger zur Unterstützung hinzugerufen.
Im Einsatz waren auch Fritz Leicht aus Kemnath und Dr. Klaus Helm aus Mitterteich. Beide sind im Bereich des Kreisfeuerwehrverbands Tirschenreuth als Fachberater für Gefahrgut tätig. Im ersten Schritt legten sie Teststreifen im Wasser aus. Als sich diese dunkelblau verfärbten, stand für die Fachberater fest, dass es sich um Öl handelte. "Mit diesem Ergebnis konnten wir mit dem Kommandanten das weitere Vorgehen besprechen und weitere Maßnahmen vorschlagen", sagte Leicht.
Ölsperre errichtet
Damit sich der Kraftstoff nicht weiter ausbreiten und verteilen konnte, errichteten die Einsatzkräfte insgesamt vier Ölsperren, eine davon im Bachlauf vor dem Mühlbachpark. Die Sperren schwimmen zur Bindung des Öls auf dem Wasser und sind mit einem speziellen Material gefüllt.
"Sobald der Gefahrstoff auf die Sperre trifft, wird er durch die Ölschlängel gebunden", sagte Haulena. Vor der Sperre setzte die Feuerwehr noch ein spezielles Bindemittel für Gewässer ein. Auch dieses sauge die Schadstoffe auf. Die Ölschlängel und das Bindemittel bleiben für mehrere Tage im Wasser. Auch wird der Flusslauf über mehrere Tage kontrolliert. Dann werden die Ölschlängel und das Bindemittel aus dem Bach herausgenommen.
Proben fürs Wasserwirtschaftsamt
Der vermeintliche Grund für den Ölfilm konnte wenig später gefunden werden: Wie die Polizei Tirschenreuth mitteilt, habe ein Bewohner eines angrenzenden Grundstücks am Morgen einen Eimer mit Kraftstoff ausgewaschen. Über ein Rohr, welches mit der Regenrinne des Anwesens verbunden ist, gelangte das Wasser-Kraftstoff-Gemisch in den Mühlbach. Um auch hier den Gefahrstoff zu binden, wurde das Rohr durch die Feuerwehr gereinigt.
Für das Wasserwirtschaftsamt nahm die Feuerwehr Mitterteich noch Rückstellproben. Diese wurden unter anderem vor, bei dem Ölfilm, am Ufer und im weiteren Bachverlauf genommen. Weitere Informationen zu den Wasserproben, einer möglichen Gefahrensituation für die Wasserlebewesen und zum weiteren Vorgehen konnte das Wasserwirtschaftsamt am Montag noch nicht geben.
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