Energiewende sorgt bei Firma Krisch in Tirschenreuth für volle Auftragsbücher

Tirschenreuth
19.09.2023 - 12:38 Uhr
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Firmen, die sich auf regenerative Energien und Stromspeicher spezialisiert haben, sind Profiteure der Energiewende. Eine davon ist die Firma Krisch. Die Auftragsbücher sind voll und es gibt pfiffige Ideen für neue Kundenkreise.

Seit 1976 besteht die Firma Energietechnik Krisch, seit 2009 wird das Unternehmen von Jürgen Leiß und dessen Sohn Tobias geleitet. Beide sind Geschäftsführer des Unternehmens mit 20 Mitarbeitern, unter denen auch ein Auszubildender ist. „Wir als Unternehmen sind zu 100 Prozent energieautark“, sagen die beiden Geschäftsführer und sind stolz darauf.

Energietechnik Krisch setzt voll und ganz auf regenerative Energien und auf neue Stromspeichersysteme. „Wir bauen Photovoltaikanlagen auf Dächer und sind gegen Freiflächenanlagen“, sagt Seniorchef Jürgen Leiß. „Wir bauen alles aus einer Hand, von der Planung bis zur Umsetzung“, fügt Juniorchef Tobias Leiß hinzu. Stolz sind beide, dass das Unternehmen in Familienbesitz und alles abbezahlt sei.

Fuhrpark mit E-Autos

Im großen Fuhrpark gibt es fünf E-Autos, die auf dem Betriebsgelände an einer der E-Ladesäule auftanken, die von der Sonne gespeist wird. Als rechte Hand der Geschäftsleitung ist Tobias Schicker immer mit dabei.

Die Auftragslage und Unternehmensstruktur interessierte auch Bundespolitiker Dr. Anton Hofreiter von Bündnis 90/Die Grünen, der die Firma in der Einsteinstraße in Tirschenreuth, wo sie seit 2020 beheimatet ist, besuchte. Der Bundestagsabgeordnete zeigte sich stark beeindruckt. „Diese Firma zeigt, dass die Energiewende funktioniert“, meinte er bei einem Rundgang. Anton Hofreiter war vom innovativen und kreativen Betrieb regelrecht begeistert.

Dabei präsentierte das Unternehmen, das bisher vor allem Photovoltaikanlagen auf Dächern von Wohnhäusern gebaut hat, auch eine Neuerung, die erst seit gut zwei Monaten in Betrieb ist: einen Solarzaun, der 80 Meter lang ist und Sonnenstrahlen auf beiden Seiten einfängt. „So ein Solarzaun hat vor allem Zukunft in der Landwirtschaft“, ist Tobias Leiß vom Erfolg überzeugt.

Die Auftragsbücher seien derzeit voll, wie es hieß. Kunden des Unternehmens müssten derzeit mit einer rund zwölfmonatigen Wartezeit rechnen, bis neue Aufträge umgesetzt werden können. „Wir könnten auch noch mehr Arbeitskräfte einstellen, doch gibt der Markt derzeit nicht viel her“, klagen beide Geschäftsführer über den Mangel an Fachkräften.

Drehbare Photovoltaikanlage

Neu auf dem Unternehmensgelände ist auch ein „Tracker“, eine drehbare Photovoltaikanlage, die sich immer nach der Sonne ausrichtet. Auch damit wird Strom gewonnen. Mit dem Strom aus den betriebseigenen Anlagen werden der Firmenstandort und die E-Fahrzeuge des Unternehmens bedient. Der Rest geht nach Angaben der Firma ins Netz. Seniorchef Jürgen Leiß sagt: „Wir haben früher im Ausland sowie in Ballungszentren wie München und Frankfurt gearbeitet, heute kommen unsere Aufträge überwiegend aus der Region.“ Mit Region meint er einen Umkreis von rund 60 Kilometern rund um Tirschenreuth.

MdB Hofreiter wertete das Unternehmen als Beweis, dass es möglich sei, immer mehr Energie vor Ort zu erzeugen, statt dafür „viel Geld in die Welt hinausschicken“.

 
 

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