Noch ist freie Platzwahl: In aller Ruhe lenken Christian und Sabine Reger aus Achslach nahe Viechtach ihr großes Wohnmobil in Richtung des komplett neu erschlossenen Stellplatzes beim Fischhof Tirschenreuth. Das Ehepaar aus dem Bayerischen Wald verbringt den Urlaub gern mit Campen in Kroatien oder Südtirol.
Auf früherer Baustelle entspannen
Der Zwischenstop in der Kreisstadt ist diesmal mit einem "Arbeitstermin" der angenehmen Art verbunden. Denn Christian Regers Firma "Reger Bau" hat die Umgestaltung des Wohnmobilstellplatzes auf dem 1330 Quadratmeter großen Areal hinter dem Amtsgericht durchgeführt. Nun will er ihn als erster offizieller Gast nutzen. Regers Baufirma bekam den Zuschlag für das 240 000-Euro-Projekt. 16 Wohnmobilstellplätze samt moderner Infrastruktur sind auf der ehemaligen Schotterpiste entstanden. "Für die Maßnahme haben wir keinen Cent Fördermittel bekommen", sagt Bürgermeister Franz Stahl bei einer Eröffnungsfeier. Christian und Sabine Reger sind begeistert: "Alles da, was das freiheitsliebende Camper-Herz begehrt."
Schwimmen, grillen, genießen
Das Ehepaar stellt sein Wohnmobil gleich neben eine der Stromsäulen. Frischwasser ist ganz hinten vorhanden und auch eine Entsorgungsstation für Grauwasser. Die Grillmöglichkeit mit dazugehörigem Holzpavillon inklusive Sitzgarnitur aus massivem Holz wird das Ehepaar nicht in Anspruch nehmen. Sie wollen im Restaurant gleich gegenüber speisen und danach den lauschigen Sommerabend bei einem Gläschen Wein vor dem Wohnmobil ausklingen lassen. Schöner als in Tirschenreuth kriegen es die Wohnmobilfahrer selten, oftmals verbringen sie die Nächte auf Großparkplätzen, eingequetscht zwischen riesigen Trucks, berichten die Regers.
"Es ist wichtig für eine Stadt, in den Ausbau der touristischen Infrastruktur zu investieren", betont Franz Stahl. Tirschenreuth sei mit dem neu ausgebauten Platz strategisch auf aktuelle Urlaubsbedürfnisse bestens ausgerichtet. Der Wohnmobilstellplatz war viele Jahre ein geduldeter Geheimtipp. "Nur gab es bis heute keine Infrastruktur", erklärt Stahl die Aufwertung. Auf 1330 Quadratmetern sind nun 16 Stellplätze, vier Stromverteilungssäulen, eine Frischwassersäule und eine Entsorgungssäule mit Grauwasserrinne freigegeben. Der Ausbau erfolgte mit umweltfreundlichem Material, zum Einsatz kam unter anderem ein Kunststoff-Belagsystem, das wasserdurchlässig und aus Recyclingmaterial ist.
Vier Monate Bauzeit
Fertiggestellt wurde alles binnen vier Monaten. Dafür dankt Bürgermeister Stahl den Firmen, Handwerkern und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie des Bauamts. Bis auf den Bayern-W-Lan-Hotspot funktioniert bei der Eröffnung alles tadellos. Für das kostenlose Internet auf dem Platz ist die Telekom zuständig. "Das Freischalten dauert noch. Wir können da nichts dafür", entschuldigt sich der Bürgermeister. Die Nutzung des Stellplatzes gibt es nicht mehr kostenlos, verweist Stahl auf die gebührenpflichtige Anmeldung in der Tourist-Info. Eine Hinweistafel am Eingang soll den Urlaubern baldmöglichst einen Überblick über ihren Aufenthaltsort Tirschenreuth geben. Nach dem symbolischen Durchschneiden des Bandes und vor einer kleinen Brotzeit bekommen Christian und Sabine Reger als erste Platznutzer kleine Geschenke.
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