(exb) Knapp fünfzig Schüler boten den Zuschauern einen abwechslungsreichen Abend. Die Theatergruppe (Marianne Stangl), AG Tanz (Sandra Meier) und AG Bühnenbau/Theatertechnik spielte beim Sommertheater der Mittelschule "Faust" in einer besonderen Interpretation. In den Rollen von Faust Heinrich und Faust Hans glänzten Bastian Gerl und Constantin Bock. Zur Meisterschaft brachten es die Darsteller Mephistos, brillant gespielt von Lukas Steiner und Janina Haidl. Gretchen und Lieschen wurden einfühlsam, überzeugend und sehr bewegend von Leni Richtmann und Anja Gradl in Szene gesetzt. Diese Rollen waren jeweils doppelt besetzt, um die Vielschichtigkeit der Charaktere darzustellen.
Verhängnisvoller Pakt
Gott erlaubte den Teufeln, die zwei alten, gelehrten Hans und Heinrich Faust, in Versuchung zu führen, um sie vom rechten Wege abzubringen. Um zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammenhält, beschworen die Gelehrten den Erdgeist, um sich mit ihm zu verbünden.
Bald darauf zeigten sich seltsame Geister in Fausts Studierzimmer. Sie stellten sich als das Böse vor. Als sie wieder gehen wollten, versperrte ihnen ein heiliges Zeichen den Weg. Schon glaubten die Gelehrten den Teufel gefangen halten zu können, doch Mephisto versetzte beide in einen tiefen Schlaf und ließ vom schrecklichen Ungeziefer den Drudenfuß entfernen. Die Teufel kamen um Mitternacht wieder und schlugen Hans und Heinrich einen Pakt vor. Sie wollten ihnen ihr Leben lang dienen. Das Gleiche sollten die Gelehrten dann ihnen in der Ewigkeit tun. Dieser Pakt wurde mit Blut besiegelt.
So beginnt das Abenteuer: Auf einer Party beschlossen die Teufel, Hans und Heinrich durch einen Zaubertrank verjüngen zu lassen, damit sie mehr Spaß am Leben haben. prompt verliebten sich die nun verwandelten jungen Männer in Gretchen und Lieschen. Die zwei sittsamen Mädchen wiesen das Angebot der Männer ab. Die Teufel gewährten den verliebten Männern einen Blick in das Mädchenzimmer, wo sie teuren Schmuck für die Frauen hinterließen. Derweil schmeichelte Mephisto der Nachbarin der jungen Mädchen und brachte sie dazu, Lieschen, Gretchen sowie die Fausts auf ihr Fest zu laden. Die beiden Fausts sehnten sich in jeder Minute, in der sie nicht bei ihren Liebsten waren, nach ihren Mädchen und schrieben glühende Liebesgedichte.
Kein Happy-End
Als bald darauf Valentin, der Bruder der beiden Mädchen - überzeugend gespielt von Nico Sobel - aus dem Krieg nach Hause kam, erzählte ihm das ganze Dorf vom sittenlosen Lebenswandel seiner Schwestern. Erbost forderte Valentin die jungen Männer zum Duell. Valentin wusste nicht, dass die Hände der jungen Männer vom Teufel selbst geführt wurden. Hans und Heinrich erstachen den Bruder ihrer Freundinnen. Mephisto verschwand mit den beiden. Gretchen und Lieschen, die beide inzwischen schwanger waren, blieben alleine zurück. Ohne Familie und die Liebsten gebaren sie ihre Kinder. Schutzlos, wie sie waren, sahen sie keinen anderen Ausweg, als ihre Babys zu töten. Lieschen und Gretchen wurden des Mordes angeklagt und zum Tode verurteilt.
Erst als die jungen Frauen im Gefängnis auf ihre Hinrichtung warteten, erfuhren die Herren Faust von den Teufeln, was ihren Liebsten widerfahren war. Als die jungen Frauen die Höllenfürsten hinter ihren Verehrern erblickten, wandten sie sich von ihren Männern ab. Die Teufel eilten mit den Herren Faust fort, während sich die Mädchen, auf Gott vertrauend, auf ihren Tod vorbereiteten. Und Gott verzieh ihnen.
Der begeisterte Beifall belohnte alle Darsteller, Tänzer und Helfer für ihre hervorragenden Leistungen, die sie an diesem Abend boten. Rektor Wilhelm Trisl gratulierte zur außergewöhnlichen Aufführung.
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