Schauspielerinnen und Schauspieler waren zahlreich vor Ort. Einzig was fehlte, war der rote Teppich am Eingang zum Cineplanet in Tirschenreuth. Den hat Christina Ponader den Darstellern des Films "Orte der Verantwortung" nicht ausgerollt. Und das brauchte es auch nicht, in diesem Film ist der Hauptdarsteller die Demokratie.
Die Leiterin des Netzwerkes Inklusion und ihr Mitstreiter, Friedrich Wölfl, schauten sich den fertigen Film zur Premiere gemeinsam mit 30 der geladenen Gäste an, die alle selbst am Filmprojekt mitgewirkt hatten. Ponader und Wölfl konnten sich nach 88 Minuten zufrieden zurücklegen. „Orte der Verantwortung“ erfüllt alle Erfordernisse eines professionellen Dokumentationsfilms und ist spannend und unterhaltsam gelungen.
Über 55 Mitwirkende
Dass dieser Film gedreht wurde, ist Corona zu verdanken. „Wir wollten am Tag der Demokratie 2020 eine Busfahrt durch den Landkreis mit Kommunalpolitiker organisieren“, erzählt Ponader. Daraus wurde wegen der Pandemie nichts. Um die geplante Veranstaltung anderweitig am Laufen zu halten, überlegte sich Ponader, einen Film über Demokratie im Landkreis Tirschenreuth zu drehen. Im März 2021 stand ihr Filmteam. Gezeigt werden sollten Orte, Organisationen, Vereinigungen, Vereine oder Personen, die maßgeblich Demokratie vorangebracht haben.
Orte der Verantwortung, Teil 1
Nachdem alle zugesagt hatten und die finanzielle Förderung über die Bildungsregion Landkreis Tirschenreuth sowie Demokratie leben stand, konnte es los gehen. Ziel war es, gelebte Demokratie anhand von Beispielen darzustellen „Viele Leute bekommen das nicht bewusst mit, was Demokratie in der Bevölkerung ausmacht", sagt Christina Ponader. Mit Lukas Höllerer fand sie einen Fachmann an der Kamera und in der Technik. Und mit über 55 Mitwirkenden fand sie die geeigneten Personengruppen, die teils Jahrzehnte lang Demokratie für das Wohl der Mitmenschen im Landkreis ehrenamtlich ausführen.
Film auch auf Youtube
Ein Beispiel aus dem Film: „Des is unsa Zeich. Des woll ma selba regeln.“ Ein Satz des ehemaligen Mitterteicher Bürgermeister und späteren Landrats Karl Haberkorn, der im Film mit wenigen Worten Demokratie von der Basis beschreibt. Der nun über 80-jährige Haberkorn wird als junger Politiker und vor dem Mikrophon bei der BR-Sendung „Jetzt red i“ in Mitterteich gezeigt. Demokratie pur über Partei- und Stadtgrenzen hinweg zeigt der Beitrag über die "Bürgerinitiative gegen Atommüll im Grenzland" in Mittereich. Videos von Demos mit über 1000 Teilnehmern und etliche Zeitzeugen berichten vom damaligen Widerstand gegen das Atommülllager.
Viele weitere Beispiele wie das Ehrenamt im Familienzentrum Mittendrin in Kemnath oder der unschätzbar hohe Einsatz des Roten Kreuzes im Impfzentrum und den Teststationen sprechen für sich. „Orte der Verantwortung“ ist ein Vorzeigeprojekt geworden. Der Film ist in zwei Teilen auch auf Youtube zu finden. Wer den Film als politischen Bildungsbeitrag für Schulen und Bildungseinrichtungen in den Unterricht, einen Vortrag oder anderes einfließen lassen möchte, kann dazu Christina Ponader kontaktieren. Sie bietet dafür auch ihre Anwesenheit für Diskussionsrunden sowie Erklärungen zum Film an. Infos gibt es beim Netzwerk Inklusion, Telefon 09633/923198-882, oder auf der Homepage www.inklusion-tirschenreuth.de.
"Viele Leute bekommen das nicht bewusst mit, was Demokratie in der Bevölkerung ausmacht."
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