Tirschenreuth
25.11.2018 - 11:18 Uhr

Gemeindereferentin Doris Mehler ist offizielle Krankenhausseelsorgerin der Diözese

Jeden kann es von einer auf die andere Sekunde treffen, dass er adhoc ins Krankenhaus kommt und dort vielleicht längere Zeit verbringen muss. Der, der keine Verwandten mehr hat, freut sich dann besonders über den Besucherdienst.

Mit einem ökumenischen Wortgottesdienst wurde Doris Mehler (Zweite von links) als neues Mitglied des Besucherdienstes im Krankenhaus Tirschenreuth begrüßt. Mit auf dem Bild, von links Pater Joseph sowie von rechts, Pflegedienstleiterin Michaela Helm, Krankenhauschefin Claudia Kost, Pfarrer Christoph Seidl und die evangelische Pfarrerin Stefanie Schön. Bild: tr
Mit einem ökumenischen Wortgottesdienst wurde Doris Mehler (Zweite von links) als neues Mitglied des Besucherdienstes im Krankenhaus Tirschenreuth begrüßt. Mit auf dem Bild, von links Pater Joseph sowie von rechts, Pflegedienstleiterin Michaela Helm, Krankenhauschefin Claudia Kost, Pfarrer Christoph Seidl und die evangelische Pfarrerin Stefanie Schön.

"Diese wunderbaren Menschen sind ein Segen für unsere stationären Patienten." Damit meint Krankenhausleiterin Claudia Kost all jene, die in ihrem Haus seelsorgerisch tätig sind und kranken Menschen Trost spenden oder sich einfach nur mit ihnen unterhalten. Seit 1. September ist Gemeindereferentin Doris Mehler von der Diözese für diese wertvolle Tätigkeit bestellt.

Engagement gewürdigt

Um sie vorzustellen und sich bei allen anderen Menschen, die sich bei der Krankenhausseelsorge engagieren, zu bedanken, war der Leiter der "Seelsorge für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen" in der Diözese, Pfarrer Dr. Christoph Seidl, aus Regensburg angereist. Bei einem ökumenischen Wortgottesdienst, den er zusammen mit Stadtpfarrer Georg Flierl, Pater Joseph von den Steyler Missionaren und ihrer evangelischen Kollegin Dr. Stefanie Schön zelebrierte, würdigte er diese Art des Kümmerns um Menschen, die sich in einer Notlage befinden oder einfach nur besucht werden wollen.

Claudia Kost sagte, dass sie dankbar sei, dass nach Weggang von Pater Norbert Gaida im Frühling dieses Jahres mit Pater Joseph die Seelsorge im Krankenhaus praktisch lückenlos weitergeführt werden konnte. Pater Joseph ist dabei in der Hauptsache für die Sakramente zuständig, während Doris Mehler als Trösterin und Gesprächspartnerin fungiert. Von der evangelischen Gemeinde sorgen sich Pfarrerin Schön und Diakon Fritz Lieb um das Seelenheil der Kranken. Dagmar Franz und Gudrun Richter vom ehrenamtlichen Besuchskreis unterstützen die beiden Geistlichen in der Weise, dass sie die meisten Besuchstermine übernehmen.

50 Mitstreiter

Laut Pfarrer Seidl gibt es im Bistum etwa 50 Mitstreiter im Betreuungsdienst. Etwa ein Drittel der Krankenhaus-Seelsorgenden seien Priester und einige Diakone. Die Mehrheit der Helfer seien aber Pastoral- und Gemeindereferenten, verstärkt von zusätzlichen ehrenamtlichen Helfern von Besuchsdiensten, die von den Krankenhäusern selbst oder etwa von den Gemeinden organisiert sind. Doris Mehler ist für 10 Stunden angestellt. Im Krankenhaus Tirschenreuth sind es drei Stationen, auf denen sie Patienten besucht. "Ich habe zwar eine Liste, auf der steht, welche Leute Besuche wünschen, aber ich gehe in jedes Zimmer und spreche auch jeden an", sagt sie. Da komme es dann schon vor, dass sich Gespräche mit allen Leuten im Zimmer entwickeln. Das sei dann eigentlich der Idealfall. Ihr größter Lohn sei es, wenn die Leute beim Weggehen sagen, "das hat mir jetzt wirklich richtig gut getan", so Mehler.

Aber es gebe auch Situationen, wo man einfach nur miteinander schweigt oder die Hand eines Schwerkranken hält. Und es gibt auch Menschen, die ihre Bereitschaft zur Unterhaltung ablehnen und sagen: "Ich will hier nicht bekehrt werden." Das ist bei Katholiken und Protestanten natürlich gleich. Pfarrerin Stephanie Schön erzählte zum Beispiel, dass sie von einer Patientin gebeten worden sei, mit ihr Abendmahl zu feiern, bevor sie sich einer schweren Operation unterziehen musste. Die Zimmergenossin habe in dieser Zeit mit ihrem Handy telefoniert.

Bereits Erfahrungen

Doris Mehler wurde von Stadtpfarrer Georg Flierl gefragt, ob sie sich diesen anspruchsvollen Nebenjob vorstellen könne. Sie konnte und hat damit bereits bei ihrer Ausbildung zur Gemeindereferentin Erfahrungen sammeln können. Für ihre Tätigkeit als Krankenhausseelsorgerin hat sie außerdem einen Zusatzkurs bei Pfarrer Christoph Seidl absolviert.

 
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