Als Szenario für die Bundesübung "Ironore 2019" des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) wurde ein schweres Erdbeben im Raum Eisenerz angenommen. In dessen Folge hätte das österreichische Innenministerium den EU-Katastrophenschutz-Mechanismus aktiviert und internationale Hilfseinheiten zur Unterstützung angefordert. Unter den 400 Übungsteilnehmern befanden sich auch die Bärnauer Richard Frank und Gerald Wagner vom BRK-Kreisverband Tirschenreuth.
Die Annahme: Es war ein Beben der Stärke 6,8 nach Richter mit hoher Intensität. Die Folge waren massive Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, 15 000 Betroffene im Bezirk Leoben, mehr als 1000 Tote und bis zu 300 Menschen, die noch unter Trümmern lagen. 4 300 Personen waren obdachlos, ohne Strom, Wasser und Nahrung. Da die lokalen Kräfte des Roten Kreuzes, der Feuerwehren, der Polizei und des Bundesheeres selbst stark geschwächt waren, brauchte es Hilfe von außen, durch EU-Einheiten und Rotkreuz-Teams aus nicht betroffenen Regionen. Das Ausmaß der internationalen Übung in der Steiermark war gigantisch.
Als Kradmelder unterwegs
Das BRK beteiligt sich mit insgesamt 28 ehrenamtliche Einsatzkräften aus ganz Bayern. Es gab rund 30 spektakuläre Szenarien, wie entgleiste Eisenbahnwaggons, völlig zerstörte Häuser, Höhlen oder Tunnels, in denen Autos brannten.
Richard Frank ist ehrenamtlich Leiter des Fachdienstes Information und Kommunikation, sowie stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter und Katastrophenschutzbeauftragter des BRK-Kreisverbandes Tirschenreuth. Hauptamtlich ist er als Notfallsanitäter an der BRK-Rettungswache Tirschenreuth tätig. Während der Übung unterstützte er den Bereich Funktechnik, war mit dem neuen Einsatz-Motorrad des BRK-Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz als Kradmelder unterwegs und fuhr den geländegängigen "Führungsdienst-Amarok" des BRK-Bezirksverbands.
Fachmann für Drohnen
Gerald Wagner leitet in Tirschenreuth die Fachgruppe "Unmanned Aerial Systems" und ist zugleich selbst Pilot der Multicopter. Bei der "Ironore" fuhr er das Einsatz-Quad des BRK-Bezirksverband. Damit fungierte er als Melder und schnelle mobile Einheit für Erstversorgungen und Erkundungen. Hauptaufgabe war jedoch, als deutscher Fachmann für den Einsatz von Drohnen in Katastrophenfällen, die Führungskräfte vor Ort diesbezüglich zu beraten. Im Gepäck hatte er daher auch die Drohnen der Fachgruppe.
Insgesamt dauerte die Übung vier Tage. Laut BRK-Pressemitteilung sind die beiden Bärnauer "für die nichtalltägliche Erfahrung sehr dankbar. Die "Ironore 2019" sei ein ganz besonderes Kapitel in ihrer ehrenamtlichen Rotkreuzarbeit gewesen.















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