Tirschenreuth
30.09.2018 - 15:24 Uhr

Grenzenlose Museumspartnerschaft

Plana und Tirschenreuth rücken enger zusammen. Ein fast zerstörtes Baudenkmal soll dabei helfen.

Die Teilnehmer des ersten Arbeitstreffens in Plana, u.a. Bürgermeisterin Martina Nemeckova (vorne Mitte) und MQ-Leiter Ludwig Bundscherer (ganz hinten Mitte) Bild: exb
Die Teilnehmer des ersten Arbeitstreffens in Plana, u.a. Bürgermeisterin Martina Nemeckova (vorne Mitte) und MQ-Leiter Ludwig Bundscherer (ganz hinten Mitte)

Für den Preis eines Skoda habe man das fast zerstörte Baudenkmal italienischen Spekulanten abgerungen, erzählt Planas Zweiter Bürgermeister Pavel Nutil. Die Stadt Plana möchte die alte Münzwerkstadt der Grafen Schlick samt angrenzendem ehemaligen Hotel "Zum schwarzen Bären" für die Bevölkerung erhalten. Nur was soll daraus werden? Die beiden Gebäude sind im Moment noch ruinöse Relikte am westlichen Ende des ansonsten frisch sanierten Marktplatzes.

Von den Partnern lernen

Ein Mann namens Jan Sicha hat die Zukunft der Gebäude zu seinem Herzensanliegen gemacht. Er hat 400 000 Kronen (15 000 Euro) aus dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds organisiert, um ein Konzept für die Häuser zu überlegen. Sein Ziel ist eine Museumspartnerschaft zwischen den Partnerstädten Plana und Tirschenreuth. Nicht irgendwann, sondern bereits jetzt - bei ersten Überlegungen zu einer möglichen musealen Nutzung der verfallenen Häuser in Plana.

"Eine große Chance"

"Plana hat im Tirschenreuther Museumsquartier schon heute einen festen Platz, als Teil der spannenden und emotionalen Ausstellung über Heimatvertreibung aus dem ehemaligen Kreis Plan-Weseritz," erklärt Bürgermeister Franz Stahl. "Ich fände es großartig wenn diese Historie auch in Plana einen Platz hätte und gleichzeitig unsere Städtepartnerschaft daran wächst."

Die ausgestreckte Hand aus Plana hat auch Ludwig Bundscherer, Leiter der Tourist-Info und des Museumsquartiers, gerne ergriffen. "Hier entsteht gerade eine große Chance für künftige, grenzüberschreitende Projekte, wie wir sie auch zwischen Bärnau und Tachov sehen." Derzeit laufen auf der Arbeitsebene mehrere Koordinierungstreffen zwischen Vertretern beider Städte, zusätzlich gibt es ein Projekt mit Zeitzeugen-Gesprächen diesseits und jenseits der Grenze. Aus diesen Gesprächen soll schlussendlich die konkrete Ausstellungs-Idee in Plana erwachsen. Am 30. Oktober sind die tschechischen Vertreter aus Plana zu Gast im Museumsquartier, um sich anzusehen, wie das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Tirschenreuther das 1500 Quadratmeter große Museumsquartier erst möglich macht.

Konzentrierte Arbeitsatmosphäre in Plana: MQ-Leiter Ludwig Bundscherer (links) erläutert das Tirschenreuther Museums-Konzept. Simultandolmetscher ermöglichen einen problemlosen Dialog. Bild: exb
Konzentrierte Arbeitsatmosphäre in Plana: MQ-Leiter Ludwig Bundscherer (links) erläutert das Tirschenreuther Museums-Konzept. Simultandolmetscher ermöglichen einen problemlosen Dialog.
Das alte Münzhaus der Grafen von Schlick am Marktplatz in Plana ist noch eine Ruine, soll aber bald neu erstrahlen. Bild: exb
Das alte Münzhaus der Grafen von Schlick am Marktplatz in Plana ist noch eine Ruine, soll aber bald neu erstrahlen.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.