Tirschenreuth
10.11.2022 - 12:42 Uhr

Grenzlandschreiber bringen "vergessene Autoren" wieder ans Licht

Die Gäste erlebten einen vergnüglichen Abend bei der Autorenlesung in der Buchhandlung St. Peter in Tirschenreuth. Bild: Buchhandlung St. Peter/exb
Die Gäste erlebten einen vergnüglichen Abend bei der Autorenlesung in der Buchhandlung St. Peter in Tirschenreuth.

Die Autorenvereinigung "Grenzlandschreiber" war vor kurzem mit einer Lesung in der Buchhandlung St. Peter in Tirschenreuth zu Gast. Die Besucher erlebten laut Pressemitteilung einen vergnüglichen Abend mit Berthold Kellner, Hans G. Lauth und Hildegard Lauth.

Walter J. Pilsak untermalte die Veranstaltung musikalisch mit Eigenkompositionen aus diversen Musikgenres. "Vergessene Autoren" war das Thema der Darsteller, die liebevoll, kurzweilig und humorvoll Lebensabschnitte, Gedichte und Geschichten der Autoren Emerenz Maier und Eugen Oker vortrugen. Im Fokus stand Emerenz Maier, geboren am 3. Oktober 1874 in Schiefweg bei Waldkirchen in Niederbayern - also im tiefsten Bayerischen Wald. Die "Senz", die bayrische Koseform von Emerenz, die zu manchem Jubiläum auf Bestellung Gedichtchen verfasste, wurde von den Dorfbewohnern als "narrische Versel-Macherin" verhöhnt. Die Eltern hatten sich die Verdienste ihrer Tochter sicher nicht auf dem Gebiet der Dichtkunst vorgestellt, sondern eher als Landwirtin oder Gastwirtin. 1893, da war Emerenz 19 Jahre alt, erscheint ihre erste Erzählung "Der Juhschroa" (der "Juhu-Schrei") in der Donau-Zeitung. Die Familie, inzwischen verarmt, entschloss sich, auszuwandern. Vater und Schwestern reisten voraus, Emerenz folgte 1906 mit der Mutter nach Chicago, wo sie 1928 verstarb.

Erzählt wurde auch die Geschichte von Eugen Oker. Sein eigentlicher Name war Friedrich "Fritz" Gebhardt, er wurde am 24. Juni 1919 in Schwandorf geboren. Nach Kriegsende war er als Fußballreporter, Zeitungskorrespondent und Buchhändler tätig.

Ab 1970 lebte Eugen Oker als Schriftsteller in München, wo er am 14. März 2006 verstarb. Vorgetragen wurde sein Gedicht "Hanlingar Oumd": "Da haliche Oumd, is dar oinzinge Dooch en ganzn Joua, wou e niad zon Schoufkobfa kum."

 
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