Das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) Weiden/Tirschenreuth weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass Mitarbeiter entlang der geplanten Trasse des Süd-Ost-Links demnächst die Grenzen der Grundstücke neu vermessen. Hintergrund für die Aktion ist die Ankündigung des Netzbetreibers Tennet, vorbereitende Arbeiten für den Bau der Stromtrasse bereits vor der rechtsgültigen Genehmigung für den Bau in Angriff zu nehmen. Dazu hat Tennet nach eigenen Angaben für einen ganzen Maßnahmenkatalog eine Genehmigung für „vorzeitigen Baubeginn“ beantragt. Wird der von der Regierung bewilligt, kann der Netzbetreiber die entsprechenden Arbeiten bereits vor Abschluss des Raumordnungsverfahrens erledigen.
„Bei diesen Bauarbeiten werden zwangsweise Vermessungszeichen und Grenzzeichen entfernt oder in ihrer Lage verändert, auch werden vorhandene Besitz-und Naturgrenzen durch die Erdarbeiten unkenntlich“, schreibt das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Die Neuvermessung sei wichtig, um nach Beendigung des Projekts alle Grenzzeichen in dem betroffenen Bereich wiederherstellen zu können. In bestimmten Abschnitten werde es erforderlich sein, Grenz- und Vermessungszeichen vor Baubeginn vermessungstechnisch zu sichern, auch würden, soweit notwendig, Besitz-und Naturgrenzen erfasst. Diese Arbeiten hätten den Zweck, die Neuvermessungen nach Abschluss der Maßnahme zu erleichtern und zu beschleunigen.
Wer ein oder mehrere Grundstücke entlang der Trasse hat, kann davon laut Vermessungsamt profitieren. „Bisher unabgemarkte Grenzen werden bei Einverständnis der Grundstückseigentümer ermittelt und abgemarkt. Die Kosten hierfür übernimmt der Netzbetreiber Tennet“, verspricht das Amt.
Bei Rückfragen stehen die Vermessungstrupps vor Ort bzw die zuständigen Dienststellen in Tirschenreuth, Telefon 0 96 31/70 43-0, beziehungsweise Weiden, Telefon 09 61/63 18 36-0, Rede und Antwort.
Der Süd-Ost-Link ist eine Gleichstrom-Leitung, die Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden transportieren soll. Tennet plant und baut den bayerischen Teil der Leitung.
Für die Vorhaben werden im Freistaat auf einer Strecke von rund 270 Kilometer vier Erdkabel in zwei nebeneinander liegenden Gräben verlegt. In der in zwei Teilprojekte unterteilten Leitung soll ab 2027 beziehungsweise ab 2030 Strom nach Bayern fließen.
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