Tirschenreuth
01.10.2018 - 18:45 Uhr

Gutachten entscheidet

Seit langem wünscht sich der Stadtrat eine optische Aufwertung des Tirschenreuther Kreisverkehrs - mit einer historischen Hamm-Walze. Das genehmigt das Staatliche Bauamt aber nicht. Mit der Absage will sich das Gremium nicht abfinden.

Bürgermeister Franz Stahl wünscht sich auf diesem Kreisverkehr eine historische Hamm-Walze zur optischen Aufwertung. Das Staatliche Bauamt Weiden/Amberg hält nichts von dieser Idee. Grund: Mangelnde Sicherheit. Ein externes Gutachten soll den Sachverhalt nochmal prüfen. Bild: tr
Bürgermeister Franz Stahl wünscht sich auf diesem Kreisverkehr eine historische Hamm-Walze zur optischen Aufwertung. Das Staatliche Bauamt Weiden/Amberg hält nichts von dieser Idee. Grund: Mangelnde Sicherheit. Ein externes Gutachten soll den Sachverhalt nochmal prüfen.

Die historische Hamm-Walze auf dem Kreisverkehr ist noch nicht vom Tisch. Das Thema rollt der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung wieder auf. Hintergrund: Seit 2010 besteht der Kreisverkehr an der Falkenberger Straße/Mitterteicher Straße. Die Insel in der Mitte soll optisch aufgewertet werden. Bürgermeister Franz Stahl wünscht sich eine historische Hamm-Walze. "Es wäre eine wunderbare Verbindung zur Stadt." Die Firma Hamm würde eine historische Walze, die Auszubildende aufwendig hergerichtet haben, als originelles Schmuckstück dafür zur Verfügung stellen.

Der Haken: Die Stadt Tirschenreuth braucht zur Umgestaltung die Zustimmung des Staatlichen Bauamts, da der Grundstückseigentümer des Kreisverkehrs nicht die Stadt, sondern der Freistaat Bayern ist. Anfang 2018 kommt die Absage des Staatlichen Bauamts. Sie ist von der Walzen-Idee nicht begeistert. Als Grund werden "erhebliche Sicherheitsbedenken" genannt. "Ein feststehendes Objekt ist nicht möglich", erinnert sich Stahl an die Begründung. Auch ein Schreiben an das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Bau und Verkehr brachte keine Lösung.

Im April sucht die Stadt noch einmal ein Gespräch mit dem Bauamt. Vor Ort wurde die Angelegenheit besprochen. "Bei dem Ortstermin haben wirr ein bisschen was bewegt", fand Stahl. Das Staatliche Bauamt schlug vor, die geplante Maßnahme durch ein externes Büro für Verkehrssicherheit begutachten zu lassen. Sollte dieses Büro die Sache positiv sehen, wird sich das Staatliche Bauamt nochmals mit der Walze auf dem Kreisverkehr beschäftigen und mit dem Bayerischen Staatsministerium darüber sprechen.

Zwischenzeitlich beauftragte die Stadt das Büro Winzinger aus Penzberg in Oberbayern, die Planung zu begutachten. "Sobald das Gutachten vorliegt, wird der Stadtrat über das Ergebnis informiert", betont Stadtbaumeister Andreas Ockl. 2. Bürgermeister Peter Gold fragt, was passiert, wenn das Gutachten negativ ausfällt. "Dann hat sich die Sache erledigt", antwortet der Rathauschef. Für das historische Stück und den Kreisverkehr gebe es bestimmt einen Plan B. "Die Walze bleibt sicher nicht in der Garage stehen."

Karl Berr, Fraktionssprecher der Wählergemeinschaft Umwelt, hält nichts von dem Industriefahrzeug inmitten des Kreisverkehrs. "Da gibt es bestimmt schönere Alternativen." CSU-Stadtrat Paulus Mehler hingegen findet den Sachverhalt nicht nachvollziehbar. "Es ist kurios. Wir brauchen einen Gutachter für ein Problem, das kein Problem ist!" Den Gutachter zahle die Stadt auch noch selbst. Auch andernorts würden in der Oberpfalz große, schwere Skulpturen stehen - nur in Tirschenreuth habe man was dagegen. Stahl gibt sich in der Sitzung optimistisch und schließt die Diskussion: "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg."

 
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