In Bayern betreiben etwa zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe neben der landwirtschaftlichen Urproduktion mindestens ein weiteres Einkommensstandbein. Hierzu gehört beispielsweise die Energieerzeugung, die Durchführung von Dienstleistungen für andere Landwirte, die Verarbeitung und/oder Direktvermarktung von erzeugten Produkten oder das Anbieten von Urlaub auf dem Bauernhof. Über die unterschiedlich Nebenerwerbsmöglichkeiten informierten sich die Schüler der Hauswirtschaftsschulen Weiden und Tirschenreuth. Hauswirtschaftsoberrätin Doris Eckl organisierte dazu kürzlich im Rahmen des Faches Haushalts- und Finanzmanagement eine Lehrfahrt zu verschiedenen Betrieben mit Einkommenskombinationen. Bei der Besichtigung von drei landwirtschaftlichen Betrieben mit hauswirtschaftlichen Erwerbskombinationen und einer Musterwohnung sollten die Teilnehmer Einblicke in den beruflichen Alltag bekommen.
Franziska Schedl zeigte eine spannende Möglichkeit der Umsetzung der Erwerbskombination: Urlaub auf dem Bauernhof. Ein vielfältiges Angebot kombiniert mit modern und durchdacht eingerichteten Ferienwohnungen führt auf dem "Gowerlhof" zu glücklichen Gästen. Die Betriebsleiterin gab Einblicke über das Leben und Arbeiten mit den Urlaubsgästen. Auch Fragen zur Vereinbarkeit von Privatsphäre und einer guten Beziehung zu den Gästen wurden beantwortet.
Auf dem Kartoffel- und Gemüse Betrieb Grillmeier mit Direktvermarktung, war die Begeisterung über die Größe der Karotten groß. Johann Grillmeier erklärte, worauf es beim Anbau verschiedener Gemüsearten ankommt und beantwortete Fragen, beispielsweise zu Lagerbedingungen und Absatzmöglichkeiten.
Kevin Weigl führte in Pilmersreuth über den "Walerhof" mit Milchautomaten und Hofladen. Die Schüler konnten den Stall mit Melkroboter besichtigen, bekamen einen Überblick über die Pasteurisierung der Milch für die Milchautomaten und konnten am Ende im liebevoll eingerichteten Hofladen ein Eis - produziert mit der Milch vom "Walerhof" - genießen.
In der Musterwohnung des Landratsamts Tirschenreuth stellte Wohnberaterin Anja Dubrowski eine behindertengerecht eingerichtete Wohnung vor. Die Gruppe konnte speziell konzipierte Möbel, etwa einen Schrankbutler und verschiedene Duschstühle kennenlernen und selbst ausprobieren. Sie erfuhren, dass auch kleine Details, wie Farbkontraste oder Lichteffekte wichtig sind für das Zurechtkommen mit Einschränkung. Die Studierenden konnten sich ein Bild machen, wie das im Unterricht erlernte Wissen in die Praxis umgesetzt und weiterentwickelt werden kann.
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