Nach einjähriger Corona-Zwangspause kamen in einem Waldstück zwischen Pilmersreuth an der Straße und Plößberg Mitglieder zur ersten Informationsveranstaltung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Tirschenreuth zusammen. Die Veranstaltung zum Thema Auffinden, Erkennen und Bekämpfen von Borkenkäferbäumen leiteten Patrick Mauerer (Förster FBG) und Markus Reger (Förster AELF Tirschenreuth-Weiden).
Laut einer Mitteilung ist der Borkenkäfer ein aktuelles und sehr wichtiges Thema. Denn obwohl das regenreiche und eher kühle Frühjahr die Entwicklung des Käfers gebremst habe, sei dieser jedoch - wie oft fälschlicherweise angenommen - nicht einfach verschwunden. "Zwischenzeitlich sonnige und warme Temperaturperioden haben den Schwärmflug und das Anlegen der Bruten enorm begünstigt", heißt es weiter, "sodass vielerorts frischer Käferbefall festgestellt werden kann."
Neuer Befall im Bestand
Etwas Sorge bereite den Forstmännern, dass neben den bekannten Stellen im Bereich von alten Schadflächen auch immer wieder mitten im Bestand neuer Befall auftrete. "Da gibt es leider wenig Hinweise, die Kronen sind noch lange Zeit grün benadelt." Außerdem fänden sich wegen der Gewitter der vergangenen Wochen gebogene, geworfene oder gebrochene Fichten, die der Buchdrucker und auch sein "kleiner Bruder" der Kupferstecher bereits als Bruthölzer nutzen. "Wer hier keine wertvolle Zeit mehr verstreichen lässt, der kann jetzt diese Altkäfer zusammen mit der ersten Brut aus dem Wald bringen oder anderweitig bekämpfen." Deshalb seien regelmäßige Kontrollgänge wichtig, damit ein Borkenkäferbefall erkannt und entsprechende Aufarbeitungsmaßnahmen eingeleitet werden können, erfuhren die Teilnehmer. "Zudem gibt es Fördergelder, wie etwa für schnelle Aufarbeitung oder das Verbringen von Käferholz auf einen anerkannten Lagerplatz", wie Markus Reger laut Mitteilung erklärte.
Patrick Mauerer erläuterte, dass sich die FBG um die Organisation, Aufarbeitung und Vermarktung kümmere und die Waldbesitzer in allen Belangen tatkräftig unterstütze. Zudem hob Markus Reger die enge und gute Zusammenarbeit zwischen AELF und FBG hervor und verdeutlichte, "dass durch diese Kooperation ein schnelles und effektives Borkenkäfermanagement erfolgen" könne.
Wiederaufforstung
Eine weitere Informationsveranstaltung rückte Pflanzung und Wiederaufforstung in den Fokus, da infolge von Borkenkäfer oder Windwurf meist wiederaufzuforstende Flächen entstünden. Auch hier waren die beiden Förster die Organisatoren. Reger zeigte vielfältige Fördermöglichkeiten in Bezug auf Pflanzung, Einzelschutz oder Zaunbau auf. An mehreren Pflanzflächen wurden die einzelnen Aspekte und auftretenden Probleme beispielhaft aufgezeigt und diskutiert, wie es in der Mitteilung heißt. Besonders die Verwendung von alternativen Baumarten wie Roteiche und Elsbeere seien demnach von großem Interesse gewesen. Mauerer bedankte sich bei den Waldbesitzern für die Bereitstellung ihrer Flächen.
Abschließend zeigte er auf, dass die FBG die Bewirtschaftung von Waldflächen in Form eines Waldpflegevertrags übernehmen könne, wenn zum Beispiel die Waldbesitzer zu weit entfernt wohnen, keine Zeit haben oder aus anderen Gründen ihren Wald nicht mehr regelmäßig kontrollieren und bewirtschaften können. Er betonte, dass jede Maßnahme in Absprache mit dem Besitzer erfolge, um dessen Wünsche umzusetzen.
"Es gibt Fördergelder, wie etwa für schnelle Aufarbeitung oder das Verbringen von Käferholz auf einen anerkannten Lagerplatz."
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