Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien hat der Bürgermeister jetzt schon einen Blick auf die wichtigsten Stationen in 2021 geworfen. Vieles ist noch im Fluss, doch gibt es auch viel Raum für beeindruckende Pläne. In seinem Ausblick will Stahl aber die vielen kleinen und feinen Projekte nicht vergessen, die abgeschlossen werden können.
Wichtige Planungsschritte
Dabei wird 2021 kein „Jahr der Spatenstiche“. Für den Turnhallen-Neubau an der Hauptschule hofft Stahl auf den Start. Hier wird das „rote Schulhaus“ weichen müssen. Später werden Baumaßnahmen an dem Bestandsgebäude folgen. Ansonsten werden 2021 wichtige Planungsschritte anstehen. Etwa für das Luitpold-Theater. Hier wurde die Planungsleistung ausgeschrieben, für die fünf Büros Interesse zeigen. Am 18. Januar will die Stadt ihre Wahl treffen. Im Idealfall könnte dann zum Jahresende der Bauantrag folgen, danach die Ausschreibung starten und wohl erst 2022 die Sanierung beginnen.
Mit Outdoor-Kletterwand
Für den Kletterturm hofft Stahl bald auf einen Bauantrag, einen Beginn der Maßnahme erwartet er aber erst im Herbst 2021. In den aktuellen Planungen, so viel verrät Stahl, würde sich auch wieder eine Outdoor-Kletterwand auf der Ostseite des Turms (Richtung Gaststätte) finden. Unter Aufsicht könnte dann auch im Freien geklettert werden. Geduld braucht es auch beim „Braunschlägerhaus“, das für eine Tagespflege sowie ein Familienzentrum mit Tagescafé vorgesehen ist. Derzeit wird der Bauantrag vorbereitet, danach folgen auch hier die Schritte durch die Genehmigungs-Instanzen. Da es sich bei den Vorhaben immer um Maßnahmen im öffentlichen Raum handeln würde, stellt sich der Bürgermeister hier auf einen längeren Weg ein.
Kindergarten geht in Dienst
Das Ziel in Sicht ist 2021 bei einer Reihe von wichtigen Veränderungen. Da steht voran der neue Kindergarten an der Altstadt, der im Frühjahr seinen Dienst aufnehmen wird. „Endlich fertig“ wird auch die Sanierung des alten Rathauses, ebenso die Sanierung des Prockl-Anwesens am Marktplatz. Bei letzterem handle es sich zwar um eine private Maßnahme, aber die Stadt leiste hier mit den Arkaden einen wichtigen Anteil. Im Hauptgebäude würden größere, attraktive Flächen für das Café entstehen, in den oberen Etagen kommen Büroflächen und Wohnbereiche hinzu.
"Hirtheisl" jetzt fertig
Beim Rathaus II muss sich Stahl noch gedulden, doch liege man mit dem Projekt sehr gut im Zeitplan. Freilich hätte Corona auch hier für kleine Verzögerungen gesorgt. 2021 sollen die Tiefgarage sowie der gesamte Rohbau erstellt werden. Bis zum Einzug werde es aber wie geplant bis zum Sommer 2023 dauern. Und dann gibt es noch die kleinen „Einweihungen“, auf die sich der Bürgermeister freut. So etwa der Abschluss des „Hirtheisls“ in Hohenwald. "Hier hat die Dorfgemeinschaft tolle Arbeit geleistet", blickt Stahl auf die Unterstützung. Und schließlich stehe 2021 der Sanierungsabschluss der Dorfkapelle in Wondreb an.
Defizite bei Leitungen
Anstehen wird 2021 auch der Einstieg in die Erneuerung der Kanal- und Wasserleitung im Kleinklenauer Weg, mit dem Stück zwischen St.-Peter-Straße und Angerweg. Gerade bei den Wasser- und Abwasserleitungen weiß Stahl, dass die Arbeiten sich noch Jahre fortsetzen werden. Schließlich gebe es bei den Kanal- und Wasserleitungen Defizite im ganzen Stadtbereich. Das werde wohl über seine Amtszeit hinausreichen, muss dann ein noch so optimistischer Bürgermeister eingestehen. Immerhin hat er hier eine gute Nachricht für die Bürger, denn Ausbaubeiträge fallen künftig nicht mehr. Dem Kämmerer wird das freilich weniger gefallen. Vorsorglich werde die Stadt bei allen Leitungsbauten auch stets Breitbandkabel für das Internet mit verlegen lassen. Und beim Thema Internet verweist Stahl auf die anstehenden Investitionen, die gerade die Datenautobahn in die kleineren Orte sowie zu den Weilern und Einzelgehöften führen soll. Vergleichbare Bedingungen in Stadt und Land sind für Stahl ein wichtiges Anliegen.
Gespräche zu Situation der Bäder
Zu den bedeutenden Vorhaben zählt der Bürgermeister weiter die Überlegungen für einen gemeinsamen Standort für Hallenbad und Freibad. Zusammen mit dem Landkreis sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden, die ausloten soll, ob eine gemeinsame Lösung möglich wäre. Noch im Januar will man sich zum nächsten Gespräch treffen.
„Die wollen aus München nach Tirschenreuth umziehen.“
Image-Projekt für die Region
Als ein Image-Projekt für die gesamte Region bezeichnet Stahl die Pläne für das Hutschenreuther-Verwaltungsgebäude. Hier würden Gespräche mit einem Institut für nachhaltige Forschung im Bereich der Biodiversität laufen. „Die wollen aus München nach Tirschenreuth umziehen“, freut sich Stahl auf eine Realisierung, die zwar nicht viele Arbeitsplätze, dafür aber umso mehr Gewinn für die hiesige Bildungsregion bringen würde. Der Bauantrag des Investors sei bereits genehmigt, hofft Stahl auf eine positive weitere Entwicklung.
Viele hochwertige Arbeitsplätze
Optimismus herrscht bei Stahl auch bei der Ansiedlung der Ziegler-Group. Aufträge für die Bauleitplanung seien vergeben, die Erstellung von Flächennutzungsplan und Bebauungsplan laufe. „Da ist eine enorme Dynamik entwickelt worden“, blickt Stahl auf die Gespräche seit der ersten Anfrage des Unternehmens. Politik und Fachstellen würden mitziehen, die umwelt- und auch städtebauliche Prüfung schon laufen. „Ich bin zuversichtlich, das wird!“ Dabei sieht Stahl in dem Werksneubau enorme Auswirkungen für die Infrastruktur der Stadt, zumal die Produktionsstätte für Fertighäuser auch viele und hochwertige Arbeitsplätze in die Region bringen würde.
Erschließung nur bei Bedarf
Und beim Flächenverbrauch will sich Stahl klar von Kommunen distanzieren, die hier auf Vorrat Grundstücke erschlossen hätten. „Wir handeln hier erst, wenn Bedarf ist“, betont der Bürgermeister – und hofft, dass diese Vorgehensweise auch anerkennt wird. Zunächst würden vorhandene Bereiche genutzt. Etwa das Gewerbegebiet Ost. Hier solle ein neues Verteil-Zentrum der Post entstehen, berichtet Stahl von jüngsten Plänen.
"Hier hat die Dorfgemeinschaft tolle Arbeit geleistet."
Keine Schubladen-Projekte
Bei den Festivitäten, um auf die Erfolge anzustoßen, gibt sich der Bürgermeister dann doch etwas zurückhaltender. Es bleibt abzuwarten, was 2021 hier im Terminkalender stehen wird. Aktuell finden sich dort die Gartentage im Juni. Einen Cooltour-Sommer werde es erst 2023 geben, zum „Zehnjährigen“ nach der Gartenschau. Eine Dekade, in der sich das Gesicht Tirschenreuths maßgeblich gewandelt hat.
Ein ruhiges Amtsjahr 2021 steht mit Blick in die Liste nicht an, doch das ist auch nicht im Sinn von Franz Stahl. Und von Schubladen-Projekten weiß er nichts. „Wenn etwas ansteht, dann setzen wir das gleich um“, beschreibt er seine Gangart. „Es macht unwahrscheinlich Spaß“, sieht er in seinem Amt weiter auch seinen Traumjob, für den es ihm nicht schwerfällt, Energie freizusetzen. „Ich kann in Tirschenreuth immer noch viel gestalten und eigene Ideen entfalten“, stellt er auch der Kreisstadt, den Menschen und seinem Team ein gutes Zeugnis aus.
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