Noch ist die Tirschenreuther Redaktion schwer ohne Werner Schirmer vorstellbar. Fast 43 Jahre hat er für unser Verlagshaus gearbeitet. Aus Stadtrats- und Gemeinderatssitzungen hat der Redakteur, der Jahrzehnte auch stellvertretender Ressortleiter im Stiftland war, ebenso umfassend berichtet wie über wirtschaftliche Veränderungen, die Landesgartenschau und viele andere Themen. Damit ist jetzt Schluss. Der Tirschenreuther hat sich am Freitag in den Ruhestand verabschiedet.
"Werner Schirmer hat die klassische Karriere eines Redakteurs bei uns durchlaufen", würdigte Geschäftsführende Verlegerin Viola Vogelsang-Reichl bei der Verabschiedung des verdienten Mitarbeiters. Begonnen habe er in den 1970er Jahren als freier Mitarbeiter. 1979 habe er dann ein Volontariat bekommen, dem nach dem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr eine Anstellung als Redakteur folgte.
Seitdem berichtete Werner Schirmer in Wort und Bild über "sein" Stiftland. Vor allem in Tirschenreuth und Bärnau, in denen er jahrzehntelang das Geschehen aus dem Rathaus begleitet und auch kritisch kommentiert hat, war er eine Institution oder, wie Deskleiter Wolfgang Benkhardt es ausdrückte, "ein wandelndes Lexikon" über die Geschehnisse in beiden Städte.
Geschäftsführende Verlegerin Viola Vogelsang-Reichl hob dabei besonders die Sorgfalt, Kreativität und Standhaftigkeit des langjährigen Mitarbeiters hervor. "Sie werden uns fehlen", meinte sie. Mit Werner Schirmer verliere das Verlagshaus ein weiteres Urgestein. Angst, dass dem Redakteur langweilig werden könnte, hatte Viola Vogelsang-Reichl dabei nicht, auch weil er mit ausgedehnten E-Bike-Touren und dem Verfassen eines Romans neben der Waldarbeit, Autos und Motorrädern neue Hobbys entdeckt habe.
Der 63-Jährige betonte, wie viel Spaß ihm die journalistische Arbeit in all den Jahren gemacht habe. Viele technische Abläufe hätten sich radikal geändert, doch geblieben sei, dass der Journalist eng am Geschehen der Zeit arbeite und viele Entscheidungen hautnah miterleben dürfe. Das mache den Beruf so attraktiv und spannend. Das Verlagshaus Oberpfalz-Medien sei für ihn ein toller Arbeitgeber gewesen. Schirmer wünschte Oberpfalz-Medien, dass es die großen Herausforderungen, welche die Zeit mit sich bringe, gut meistere, um wie bisher die wichtigste Stimme der Region zu sein.
Sein Kürzel "ws" will Desk-Leiter Wolfgang Benkhardt für den Kollegen auch im Ruhestand frei halten. "Falls es Dich doch mal wieder juckt, steht es Dir jederzeit zur Verfügung", meinte der Erbendorfer.
Einige Tage vorher war Schirmer bereits vom Bärnauer Stadtrat verabschiedet worden. Mit über 30 Jahren sei er länger als alle aktuellen Stadtratsmitglieder bei den Sitzung im Bärnauer Rathaus dabei, wusste Bürgermeister Alfred Stier. Der Bürgermeister meinte dabei, dass Schirmer durch "seine unterhaltsame, kritische und mitunter auch provozierende Berichterstattung" den Bärnauer Stadtratssitzungen, in denen es bisweilen hoch hergeht, zu enormen Bekanntheitsgrad in der Region verholfen habe.
Unter dem Applaus der Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter bedankte sich Stier mit einer gravierten Holztafel als "Bärnauer Extrablatt" für die unzähligen Stunden, die Schirmer der Bärnauer Stadtpolitik gewidmet hat.















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