Gut besucht war das Künstlergespräch, zu dem das Museumsquartier am Sonntag im Rahmen der Ausstellung von Jan Knap eingeladen hat. Der tschechische Künstler aus Tirschenreuths Partnerstadt Plana zeigt im Hörsaal aktuell neun seiner großflächigen Werke. Jan Knap, der vornehmlich Jesus als Kind in einer Familienidylle auf großflächige Leinwände in Öl malt, stellte sich gern den Fragen der Gäste. Museumsleiterin Karin Barth bedauerte, dass Jan Knaps Studienkollege und Lebenswegbegleiter Peter Angermann wegen Krankheit seine Teilnahme kurzfristig absagen musste.
Unterstützt wurde die Gesprächsrunde deshalb von Karin Barth selbst und von Jan Sícha, einem Freund des Künstlers. Vor Beginn der Fragerunde lasen Barth und Sícha aus Knaps Biografie vor, die "dank Corona" rechtzeitig zur Ausstellung in Tirschenreuth fertig geworden war. Knaps Markenzeichen sei es, dem Bösen auf seinen Gemälden keinen Platz zu geben, erklärte Sícha. Knap bestätigte dies mit der Aussage, er sei einer, der nur Schönheit malen wolle. Seit Jahrzehnten konzentriere er sich auf großflächige Malereien der Heilige Familie in naiver Ausdrucksform. Hinter dieser Harmonie stecke viel akribische Arbeit.
"Auf Knaps Bildern verschwinden Engel oder Figuren immer wieder einmal, weil sie Knap nicht perfekt genug erscheinen", erklärte Sícha über den Künstler, der stets bestrebt sei, alles besser zu machen. Woran er das erkenne, dass er besser geworden sei, wollte ein Gast wissen. Irmtraud Schicker, ebenfalls Künstlerin aus Tirschenreuth, fragte Knap, ob er immer derart idyllisch male und was ihn zum ständigen Malen des Jesuskindes bewogen habe. "Ich bin Christ und ich habe mich im Alter von 30 Jahren dazu berufen geführt", antwortete der Künstler. Zur Frage, ob Knap sich beim Malen vom Wandel der Zeit beeinflussen lasse, meinte Sícha, eher sei es so, dass Knap die Dinge in seinem Umfeld beeinflusse. Unter anderem habe er einen historischen Bau in Plana aufwendig restauriert, der mit "kommunistischem Beton" völlig verunstaltet gewesen sei. Die Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Ausklang bei Kaffee und Kuchen.
Knaps Werke können bis 8. Januar 2023 besichtigt werden. Wer sein Ticket für die "Neue Tirschenreuther Passion" aufgehoben hat, bekommt damit noch bis Ende des Jahres 2022 kostenlosen Eintritt ins MQ und in die Ausstellung.
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