Briefwähler haben den überdimensionalen Stimmzettel schon zu Gesicht bekommen. Auch im Internet sind die Unterlagen bereits einsehbar. Auf der Homepage des Landratsamtes ist ein Probestimmzettel verlinkt, auf dem die Wähler nach Belieben ihre Stimmen vergeben können – und anschließend wieder zurücksetzen.
Während der Stimmzettel für die Landratswahl mit vier Namen recht überschaubar ist, braucht der für den Kreistag schon einen ganzen Tisch. Sieben gültige Listenvorschläge, einer mehr als bei der Wahl 2014, sind eingegangen. Neben CSU, Freien Wählern, SPD, Zukunft TIR, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP hat auch die ÖDP Kandidaten nominiert. Da sie bisher nicht im Kreistag vertreten ist, war eine Unterstützerliste Voraussetzung. Die geforderten 340 Unterschriften wurden vorgelegt.
Erklärvideo zur Wahl:
Aus allen Orten des Landkreises kommen die Kandidaten. Ebenso vielfältig ist die Berufspalette: Da sind Erzieherinnen und Beamte vertreten, Studenten und Unternehmer, Landwirte und Architektinnen, Krankenschwestern und Rentner. Ein kleiner Auszug aus den Berufsbezeichnungen: Busfahrer, Journalistin, Schulleiter, Müllermeisterin, Kriminalhauptkommissar, Schülerin, Kauffrau, Bankvorstand, Veterinäroberrätin, Rechtsanwalt, Sanitäter, Hauswirtschaftsmeisterin, Arbeitsvermittler. Und Bürgermeister: Alleine 14 Bewerber mit dieser Amtsbezeichnung, ob haupt- oder nebenberuflich, wollen in den Kreistag.
Der durchschnittliche Bewerber ist 49 Jahre alt. Bei der Wahl 2014 lag der Schnitt noch bei 50 Jahren. Entscheidend zum jugendlicheren Eindruck trägt die Zukunftsliste bei, deren Bewerber der CSU sehr nahe stehen. Hier liegt der Altersschnitt bei 38,4 Jahren. Ältester Kandidat ist mit Jahrgang 1957 Günter Kopp, der jüngste mit Jahrgang 2002 Lukas Zintl.
Mit 48,2 Jahren Durchschnittsalter liegen die Grünen auf Platz zwei. Michael Hippeli, Vinzenz Gibhardt und Johanna Bauernfeind vollenden im Wahljahr erst ihr 19. Lebensjahr. Franz Heinrich ist mit 69 Jahren der Älteste auf der Liste.
Hier geht´s zum Probestimmzettel für die Kreistagswahl:
50,9 Lebensjahre zählen im Schnitt die Kandidaten der SPD. Auch hier ist die Liste von Raphael Bittner (Jahrgang 1999) bis Georg Wurzer (Jahrgang 1946) bunt gemischt. 51,9 ist das Ergebnis bei den Freien Wählern. Der Jüngste auf dieser Liste ist mit 26 Jahren Christopher April, der Älteste mit 77 Jahren Ernst Bayer.
Bei den Kandidaten der CSU ergibt sich ein Altersschnitt von 52,8 Jahren. Die Jüngste ist mit 29 Sandra Kellermann, der Älteste mit 72 Herbert Bauer. Das gleiche Resultat ergibt sich bei der ÖDP: Hier ist Sebastian Ihlow (Jahrgang 1986) der Jüngste, Hans Schmidkonz (Jahrgang 1949) der Älteste. Die meiste Lebenserfahrung bringen die Bewerber der FDP mit. Die Altersangaben zwischen Niko Schedl (24) und Günther Zwick (83) ergeben einen Durchschnitt von 54,7 Jahren.
Frauenquote steigt auf knapp ein Drittel
Im aktuellen Kreistag, der 60 Plätze hat, sind nur 13 Frauen vertreten. Es könnte leicht bergauf gehen mit der Frauenquote, denn die Parteien bieten insgesamt mehr Kandidatinnen für den Kreistag auf als noch 2014. In Zahlen ausgedrückt entspricht das 31,4 Prozent. Spitzenreiter sind weiter die Grünen, die ihren Frauenanteil von 56 Prozent auf 62 Prozent gesteigert haben. Auf Platz zwei folgt die SPD mit 40 Prozent Kandidatinnen (2014: 36 Prozent). Auf Platz drei die FDP: Von den 13 Bewerbern sind 5 weiblich, das ergibt eine Quote von 38,5 Prozent. Die ÖDP bewirbt sich mit 4 Frauen und 11 Männern, das macht gut 26 Prozent Frauenanteil. Von 15 auf 20 Prozent gesteigert hat sich die Quote bei den Freien Wählern. Gleich geblieben ist sie bei der CSU: Exakt 20 Prozent der Namen auf der Liste gehören zu Frauen. Nicht verändert hat sich das Geschlechterverhältnis auch bei der Zukunftsliste. Wie vor sechs Jahren liegt die Frauenquote bei 18 Prozent.
13 Kreisräte treten nicht mehr an
Neue Gesichter wird es im Kreistag auf jeden Fall geben. Dafür sorgt schon der Rückzug von 13 Mitgliedern, die zwischen einer und sieben Amtsperioden hinter sich haben. Der Dienstälteste ist Franz Kühn von den Freien Wählern, der nach 42 Jahren nicht mehr antritt. Nicht mehr kandidieren auch Rainer Fischer, Hannelore Bienlein-Holl und Günther König von der SPD. Abschied aus der CSU-Fraktion nehmen Karl-Heinz Ernstberger, Ludwig Spreitzer, Gregor Zölch, Bernhard Bäuml, Christa Söllner, Hans Donko und Reiner Meier. Nicht mehr zur Wahl stehen auch Marco Vollath (Zukunft TIR) und Jürgen Merzinger, der für die Grünen in den Kreistag kam und inzwischen parteilos ist.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.