Tirschenreuth
07.10.2020 - 14:26 Uhr

Karlsbader Hütte mit ständig steigendem Energiebedarf

2019 war das bisher beste Jahr für die Karlsbader Hütte. Corona wird diese Bilanz heuer deutlich trüben. Dennoch wird die DAV Sektion Karlsbad weiter in das Haus in den Lienzer Dolomiten investieren.

Trotz Corona hat der Deutsche Alpenverein, Sektion Karlsbad, wieder ein arbeitsreiches Jahr hinter sich. Dies wurde klar, als Vorsitzender Gottfried Haas seinen umfangreichen Rechenschaftsbericht in der gut besuchten Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitagabend im "Seenario" abgab. Imponierend auch die Mitgliederzahl, aktuell hat die Sektion 1179 Mitglieder. In der Versammlung hätten auch eine ganze Reihe von langjährigen Mitgliedern geehrt werden sollen, doch von den zu Ehrenden war keiner erschienen.

Sektions-Vorsitzender Gottfried Haas freute sich zu Beginn der Versammlung vor allem darüber, dass auch Bürgermeister Franz Stahl und Ehrenvorsitzender Horst Wagner, der den Verein jahrzehntelang leitete, gekommen waren.

Neue Photovoltaikanlage

In seinem sehr ausführlichen Jahresbericht ging Haas auf eine ganze Reihe der vielen Aktivitäten der Sektion ein. Die Hauptarbeitsfelder in den vergangenen Monaten galten der neuen Photovoltaikanlage auf der Karlsbader Hütte, die nach einigen Problemen in der Anpassungsphase in Betrieb genommen wurde, sowie der neuen UV-Anlage für die Entkeimung des Trinkwassers auf der Hütte. Der dritte Schwerpunkt war die Instandsetzung der Versorgungswege zur Hütte. Haas zeigte sich erfreut, dass es für alle drei Maßnahmen doch eine erhebliche Förderung gab. Der Sektions-Chef verwies ferner darauf, dass er auch eine Reise nach Osttirol unternommen habe, um in seiner Eigenschaft als neuer Vorsitzender dort mit den verantwortlichen Personen persönlich Kontakt aufzunehmen. Auch bei einem Hüttentreffen sei er dort gewesen.

Steigender Energiebedarf

Probleme bereite dem Verein der ständig steigende Energiebedarf an der Karlsbader Hütte, hier gelte es Lösungen zu finden. Arbeitsintensiv sei ferner die Überarbeitung der Homepage gewesen. Ende September vergangenen Jahres sei der schönste Ort Tirols gekürt worden, die Karlsbader Hütte war dabei in der engeren Auswahl.

Klettertouren am Teichelberg

Der DAV war aber auch in der heimischen Region aktiv. Haas erinnerte an Klettertouren am Teichelberg sowie die vielen Termine in Bezug auf das neue Kletterzentrum im ehemaligen Schels-Gebäude in Tirschenreuth. Haas bedankte sich abschließend ganz besonders bei Herbert Schertler, der die Mitgliederverwaltung im Verein betreue, eine Arbeit, die doch viele Stunden an Freizeit fordere. Dank zollte er auch Michael Wegener, der für die Karlsbader Hütte einen Defibrillator organisierte. Hüttenwart Heinz Stowasser freute sich, dass die Photovoltaikanlage auf der Karlsbader Hütte seit Juli nun reibungslos laufe. Für kommendes Jahr seien einige Investitionen in der Küche vorgesehen, einiges müsse erneuert und modernisiert werden. Dies gelt auch für die Terrasse, wo der Fußbodenbelag und die Bänke erneuert werden müssten. Schatzmeister Klaus Schneider berichtete, dass das Jahr 2019 das bisher beste Jahr für die Karlsbader Hütte gewesen sei, was die Übernachtungszahlen als auch den Umsatz angehe. Schneider konnte dies mit eindrucksvollen Zahlen belegen. Sein Dank galt besonders dem Pächterpaar für seine Arbeit. Dank zollte er allen Sponsoren und Spendern, sowie den Mitgliedern für ihre Beiträge.

Für 2020 sehe er wegen Corona einen Einbruch der Einnahmen von mindestens 20 Prozent voraus, denn coronabedingt seien nur 70 Prozent der Übernachtungsplätze belegt. Erfreuliches gebe es dagegen von der Anzahl der Tagesgäste, die dieses Jahr angestiegen sei.

Viele Kurse ausgefallen

Ausbildungs- und Jugendreferent Dr. Michael Schornbaum verwies in seinem Bericht darauf, dass viele neue Ausrüstungsgegenstände angeschafft wurden. Des weiteren verwies er auf eine ganze Reihe von Aktivitäten wie unter anderem Kinderklettern, Klettergrundkurse, Wanderungen, Mountainbikefahren und Bouldern. 2020 seien jedoch leider viele dieser Kurse ausgefallen. Nach der Entlastung des Vorstandes und des Kassiers stellte Klaus Schneider den Haushaltsplan für 2020 vor, der einstimmig genehmigt wurde.

Vor verheißungsvoller Zukunft

In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Franz Stahl, dass die Corona-Pandemie der Vereinstätigkeit zum Teil den K.O. versetzt und total verändert habe. Umso wichtiger sei es, dass das Vereinsleben langsam wieder auf Touren komme. Deshalb zeigte er sich erfreut, dass trotz dieser Umstände viele Mitglieder zu dieser Jahreshauptversammlung gekommen waren. Dies sei für die Zukunft wichtig, auch für den DAV, der vor einer verheißungsvollen Zukunft stehe. Denn der Alpenverein finde sich am Puls der Zeit, der DAV sei ein mittleres Unternehmen. Stahl ging anschließend auf den geplanten Kletterturm ein, ein tolles Projekt der Zukunft. Stahl betonte, dass der Alpenverein in der Planungsgruppe mit dabei sei. Die Stadt sei für die Hardware zuständig, der Alpenverein für die Software. Die Stadt stehe hinter diesem Projekt, zumal es durch ein spezielles Corona-Förderprogramm stark gefördert werde. Stahl weiter, "einen Kletterturm in einem Sanierungsgebiet wird es in Bayern kein zweites Mal geben. Der Freistaat Bayern sei unterstützend mit tätig". Der Freistaat bezuschusse 90 Prozent der förderfähigen Kosten, dies sei ein Spitzenfördersatz, so der Bürgermeister. Stahl wörtlich, "ich freue mich auf die Zukunft".

Langjährige Mitglieder

In Abwesenheit wurden Heiko Lohner und Hanna Rieple für jeweils 25 Jahre, Marcus Flieger, Horst Henkel, Sven Luck, Lenfried Schmidt und Heike Printz für 40 Jahre Mitgliedschaft, sowie Gudrun Machold, Stephan Fiedler, Johannes Fiedler und Heide Mayer für jeweils 50 Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.

Tirschenreuth25.09.2020
 
Kommentare

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Harald Rost

Ich kenne die Arbeit, die mit einer Promotion verbunden ist und habe als jemand, der diese selbst schließlich nicht vollendet hat, Respekt vor all denjenigen, die es durchgezogen haben und schlußendlich mit Urkunde den akademischen Grad eines Doktors verliehen bekamen. Es hat dies durchaus eine gewisse Bedeutung und so, wie ein "Doktortitel" bei "unsauberem Erwerb" ggf. wieder entzogen wird, sollte er im allgemeinen Sprachgebrauch auch nicht quasi "verschenkt" werden, sondern eben nur diejenigen damit gewürdigt werden, die sich dies tatsächlich "verdient" bzw. eben erarbeitet haben.

Sorry, aber "Mediziner" reicht da nicht! Auch der "Dr. med." setzt eine Graduierung voraus. Der Titel wird auch nicht etwa vererbt und man kann sich ihn nicht so einfach aneignend unter den Nagel reißen, wie das bei anderen Dingen vll. ansatzweise funktionieren mag. Mißbrauch ist In D sogar strafbar (https://dejure.org/gesetze/StGB/132a.html). Es ist bei uns allerdings niemand verpflichtet, falsche Annahmen und Angaben Dritter zu korrigieren und deshalb tun dies nicht alle "Betroffene" immer mit dem selben "Elan". Ggf. gefällt es ihnen ja sogar :) !? Wenn sich "falsche Doktorehren" dann aber ggf. über die Jahre "einschleifen", wäre es zweifelsohne ebensowenig verboten, als "Betroffener" nicht selbst dauerhaft "bescheiden auf Richtigstellung zu verzichten". Offenbar "menschelt" es aber zuweilen sehr :)

Nun, der Neue Tag hat zwar kein Promotionsrecht, ist im entsprechenden Fall aber bereits über Jahre wiederholt bzw. sogar beständig überaus "großzügig". Vielleicht "glauben" es mittlerweile ja schlicht Alle :) !?

Ich bitte den NT dennoch darum, diese Praxis nun doch endlich mal zu überdenken. Sie könnte ja "Folgen" auch bei den "Betroffenen" haben :) !

Nur Mut! Es wird sich wohl kaum einer Derjenigen beklagen, die künftig nicht mehr "falsch" tituliert werden, wenn ihnen der "Doktor" eben nicht auch tatsächlich zusteht ;) !

09.10.2020
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