Tirschenreuth
14.03.2021 - 13:24 Uhr

Kein zweites Vollgeschoss möglich

Der Bebauungsplan für Rosall muss noch einige Hürden nehmen. Bei der ersten Auslegung sind mehrere Einwendungen und auch Anregungen eingegangen.

Die Hanglage in Rosall macht das Bauen nicht leicht. Doch ohne Bebauungsplan geht nichts. Nach der ersten Auslegung werden jetzt die eingegangenen Anmerkungen und Vorschläge eingearbeitet. Bild: ws
Die Hanglage in Rosall macht das Bauen nicht leicht. Doch ohne Bebauungsplan geht nichts. Nach der ersten Auslegung werden jetzt die eingegangenen Anmerkungen und Vorschläge eingearbeitet.

Für die weitere Entwicklung der kleinen Ortschaft Rosall nahe Tirschenreuth ist ein Bebauungs- und Grünordnungsplan auf dem Weg. Damit sollen gerade den Bauwilligen im Ort entsprechende Möglichkeiten geboten werden. Doch alles braucht seine Zeit, erfuhren die Mitglieder des Ausschusses für Bau- und Umweltwesen, Stadtentwicklung und Stadtplanung bei der Sitzung in der vergangenen Woche im Kettelerhaussaal. Manchen gehe das nicht schnell genug, gab Hans Zölch (Freie Wähler) die Einschätzung eines Bürgers weiter. Stadtoberhaupt Franz Stahl wollte diese Einschätzung nicht teilen. Doch würden die notwendigen Schritte hin zur Aufstellung des Bebauungsplanes halt eine gewisse Zeit benötigen.

Hanglage ein Problem

Bei der Sitzung verwies Stahl auf die erste öffentliche Auslegung des Plans vom 18. Januar bis 19. Februar. Und dabei seien einige Einwendungen, aber auch Anregungen eingegangen. "Diese werden zur Zeit mit eingearbeitet", schilderte Stahl den aktuellen Stand des Verfahrens. In der nächsten Sitzung des Stadtrates am 25. März werde dann das Ergebnis dem Gremium vorgelegt.

Alfred Scheidler (CSU) regte an, in der weiteren Abstimmung doch gleich auch die Wünsche der Bauwerber zu berücksichtigen. Ein Problem sei die Hanglage in der Ortschaft. Und diese Höhensituation sollte doch gleich mit aufgenommen werden. "Sonst müssen wir später wieder mit Befreiungen arbeiten", blickte Scheidler schon weit voraus. Stadtbaumeister Andreas Ockl gab sich hier allerdings skeptisch. Es werde wohl schwer, ein komplettes zweites Vollgeschoss in den Bauvorgaben mit unterzubringen, verwies Ockl auch auf Ratschläge der Regierung. "Über einen höheren Kniestock können wir reden."

Dabei handle es sich eben nur um Ratschläge, plädierte Scheidler für eine eigene Variante. "Wir werden einen guten Kompromiss finden", gab sich der Stadtbaumeister zuversichtlich. Nur durch den Bebauungsplan werde das Bauen im Ort erst überhaupt möglich, stellte Stahl heraus. Geplant seien acht Bauplätze. Wann denn genau die Interessierten bauen könnten, wollte Hans Zölch (Freie Wähler) wissen. Einen konkreten Zeitpunkt konnten aber weder Stahl noch Ockl nennen. Nach der Stadtratssitzung am 25. März könnte der Bebauungsplan in die erneute Auslegung. Falls dann nichts mehr eingeht, würde als nächster Schritt der Satzungsbeschluss folgen. Dann könnten auch die Maßnahmen beginnen.

Videoschalte mit Netzagentur

Hans Zölch wollte bei den Anfragen auch den aktuellen Stand beim Süd-Ost-Link wissen, und ob das Vorhaben die Umgehungspläne der Stadt beeinträchtigen würde. Franz Stahl konnte auch hier auf die nächste Stadtratssitzung verweisen. Per Video werde dann ein Vertreter der Bundesnetzagentur zugeschaltet und könnte als Fachmann die gewünschten Auskünfte geben. Mit den Planungen für die Ortsumgehung von Mähring her würde die Trasse des Süd-Ost-Link nicht "kollidieren", versicherte Stahl. Mit umfassenden Informationen zur Novelle der Bayerischen Bauordnung versorgte Bauamt-Mitarbeiter Peter Schön in seinem Kurzreferat dann das Gremium. So gelte künftig ein Bauantrag, sollte das Landratsamt binnen drei Monaten keine Stellungnahme abgeben, als genehmigt. Neu sei auch, dass die Abstandsregel von einer Haushöhe auf nur mehr 0,4 der Haushöhe verringert wurde. Allerdings gelte ein Mindestabstand von drei Metern zum Nachbargrundstück.

Künftig sei auch ein Dachgeschossausbau über ein Genehmigungsfreistellungsverfahren möglich. Mit der Novelle werde grundsätzlich ein weiterer Schritt hin zur Digitalisierung vorgenommen, erläuterte Schön. Ziel sei es, dass auch die Baupläne digital an die Ämter gesandt werden können. Doch das werde dauern, steuerte Alfred Scheidler bei. Denn aktuell würde an 15 Landratsämtern, darunter auch Neustadt, ein Pilotprojekt abgewickelt und daraus dann Erfahrungen gesammelt.

Unter den Bauanträgen, zu denen allesamt eine positive Stellungnahme abgegeben wurde, war auch der Neubau eines Milchviehstalls in Gründlbach. Das Hauptgebäude ist rund 106 mal 36 Meter groß, erläuterte der Stadtbaumeister auf Nachfrage aus dem Gremium. Dabei handle es sich um ein privilegiertes Vorhaben im Außenbereich.

Tirschenreuth21.01.2021
 
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