Tirschenreuth
21.01.2021 - 11:55 Uhr

Stadt will bei Bahnhofstraße in Tirschenreuth das Zepter in der Hand behalten

Die Planungen für das Areal südlich der Bahnhofstraße laufen noch. Deshalb wurde die Veränderungssperre verlängert.

Die städtebauliche Rahmenplanung - wie das Areal südlich der Bahnhofstraße gestaltet werden soll - ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb entschied der Bauausschuss, die Veränderungssperre für weitere zwei Jahre zu verlängern. Bild: Stadt Tirschenreuth/exb
Die städtebauliche Rahmenplanung - wie das Areal südlich der Bahnhofstraße gestaltet werden soll - ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb entschied der Bauausschuss, die Veränderungssperre für weitere zwei Jahre zu verlängern.

An den innerstädtischen Bereich südlich der Bahnhofstraße – zwischen Bahnhofstraße, Mühlbühlstraß und B15 – müsse man sensibel herangehen, ist die Meinung von Bürgermeister Franz Stahl. In der Bauausschusssitzung am Dienstagabend erklärte er, dass die städtebaulichen Rahmenplanungen für dieses Areal noch nicht abgeschlossen seien, allerdings trat am 19. Dezember vergangenen Jahres die Veränderungssperre von Dezember 2018 für den Bereich außer Kraft.

Deshalb wolle man die Geltungsdauer für die Veränderungssperre um weitere zwei Jahre verlängern. Dies bedeutet, dass auf dem Areal während der Sperre dort keine baulichen Veränderungen vollzogen werden dürfen. Johann Gmeiner (CSU) wollte mehr über die Hintergründe für die Verlängerung wissen. Stahl gab an, dass zum einen umfangreiche Untersuchungen zu Verzögerungen geführt hätten und zum anderen die städtebauliche Rahmenplanung - was mit dem Gelände passieren soll - noch nicht abgeschlossen. Die Veränderungssperre verhindere, dass etwa ein Investor etwas auf dem Areal anfängt, was nicht in das Konzept der Stadt passt. "Da hat die Stadt den Daumen drauf."

Stahl wusste von einer Gesprächsrunde mit Planern und Stadt Ende Januar. Bis Mitte diesen Jahres erwartet er ein Ergebnis der Rahmenplanungen für das Areal. "Wir wollen das Gebiet nach unseren Vorstellungen gestalten." Die städtebauliche Rahmenplanung sei nichts anderes als eine Art Bebauungsplan, der nach den Bedürfnissen der Stadt entworfen wird. So könne die Stadt in aller Ruhe ausloten, was mit dem Gelände geschehen soll. Die Rahmenplanung beleuchte verschiedene Szenarien. Bis diese stehe, will man den Status quo erhalten. "An diese Innenstadtstruktur muss man sehr sorgsam rangehen", findet Stahl. Eventuelle einzelne Vorhaben müsse man genau analysieren, denn diese hätten eine Auswirkung auf den Rest des Areals.

Sicher gebe es Investoren, die Interesse bekunden, das seien aber keine direkten Bauanfragen, beruhigte Stahl. "Wir wollen uns von den Investoren nicht treiben lassen." Die Stadt schränkte sich mit der Sperre andererseits nicht ein. "Wir können die Sperre jederzeit aufheben oder Ausnahmen genehmigen. Aber nur, wenn es in unser Konzept passt. Das entscheiden wir." Es müsse dem großen Ganzen entsprechen.

OnetzPlus
Tirschenreuth03.01.2021
Der Flächennutzungs- und Bebauungsplan für die Ortschaft Rosall könne nun beschlossen werden. Damit schaffe die Stadt die Möglichkeit, eine weitere Wohnbebauung im Ort zu genehmigen. Bild: Stadt Tirschenreuth/exb
Der Flächennutzungs- und Bebauungsplan für die Ortschaft Rosall könne nun beschlossen werden. Damit schaffe die Stadt die Möglichkeit, eine weitere Wohnbebauung im Ort zu genehmigen.
Kurz Notiert:

Weitere Punkte aus dem Bauausschuss

In der Bauausschusssitzung am Donnerstagabend entschied das Gremium über folgende Punkte:

  • Der Bauausschuss genehmigte einen Bauantrag eines Ehepaares, das im Büttellochweg ein Wohnhaus errichten will. Zwar widerspreche der Antrag in fünf Punkten den Bebauungsplan, informierte Bürgermeister Franz Stahl. Zum einen werden die Baulinien überschritten, auch die Dachform der Garage, die Wandhöhe sowie Fenster und Türen seien nicht wie gefordert. "Das macht nichts", sagte Stahl. "Wir können das gemeindliche Einvernehmen dennoch erteilen." Dritter Bürgermeister Norbert Schuller (Freie Wähler) fragte nach der Größe es Baus. Das Gebäude sei laut Stadtbaumeister Andreas Ockl 12 mal 9,5 Meter groß und erstrecke sich über zwei Grundstücke, die schon länger im Besitz der Bauherren sind. Das ergebe sich durch die Struktur der Grundstücke in diesem Gebiet, die eher schmal und lang sind. Das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt.
  • Der Flächennutzungs- und Bebauungsplan für die Ortschaft Rosall könne nun beschlossen werden, berichtete Stahl. Damit schaffe die Stadt die Möglichkeit eine weitere Wohnbebauung im Ort zu genehmigen. Bisher hatte man immer wieder Probleme konkrete Baupläne zu genehmigen, weil es keinen Bebauungsplan gab. Jetzt seien die Rahmenbedingungen geschaffen. Hans Zölch wollte wissen, um wie viele Baugrundstücke es sich genau handle. Stadtbaumeister Andreas Ockl gab an acht private, einzelne Baufelder zur Verfügung stehen. Dort würden junge Rosaller bauen wollen. Der Bebauungsplan helfe insbesondere den dörflichen Charakter beizubehalten und ermögliche es trotzdem, eine Bebauung zuzulassen, so der Bürgermeister. Nach der Auslegung und Abwägung des Planes könne vielleicht im Frühjahr bereits mit dem Bau gestartet werden.
  • Auch die Änderung für den Baubauungsplan "Südlich der Kornbühlstraße" konnte das Gremium beschließen. Dort sollen freie Flächen für den Bau von Einfamilienhäuser zur Verfügung gestellt und Baulücken geschlossen werden. Zwar seien einige Einwände bezüglich des Planes eingegangen, diese wurden aber schon eingearbeitet. "Es ist ein weiterer kleiner Schritt, Bauland zu schaffen und junge, bauwillige Familien im Ort zu halten", betonte Stahl. Das Bauamt verwende viel Energie darauf, dass solche Flächen bebaut werden könnten.
  • Hans Zölch (Freie Wähler) fragte an, wie der Stand in Sachen Funkmast bei Wondreb ist. Bürgermeister Stahl wusste, dass wohl ein Standort gefunden sei, wo der Mobilfunkmast gebaut werden könne, sich das Grundstück jedoch im Besitzt der staatlichen Forstwirtschaft ist. Es müsse noch geklärt werden, ob der Masten dort gebaut werden könne. "Aber wir sind auf einem guten Weg und wollen das so schnell wie möglich auf die Reihe kriegen, so der Bürgermeister. Er wies noch einmal darauf hin, dass der Masten mit etwa 40 Metern Höhe optische Auswirkungen auf das Gebiet hat und die Baumgrenzen bei weitem überragt.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.