Tirschenreuth
24.02.2021 - 12:34 Uhr

Kreis Tirschenreuth: "Keine dauerhafte Benachteiligung durch Grenzlage"

Die Kreistagsfraktionen von CSU und Zukunftsliste stehen hinter der Teststrategie im Landkreis Tirschenreuth. Die Corona-Mutation bereitet allen Sorgen.

Momentan gibt es an den Grenzübergängen (hier Waldsassen) stationäre Grenzkontrollen. Die Randlage an der tschechischen Grenze solle für die Tirschenreuther laut CSU und Zukunftsliste zu keiner dauerhaften Benachteiligung führen. Bild: jr
Momentan gibt es an den Grenzübergängen (hier Waldsassen) stationäre Grenzkontrollen. Die Randlage an der tschechischen Grenze solle für die Tirschenreuther laut CSU und Zukunftsliste zu keiner dauerhaften Benachteiligung führen.

Die angespannte Corona-Lage beschäftigt auch die Kreistagsfraktionen von CSU und Zukunftsliste im Landkreis Tirschenreuth. In der virtuellen Fraktionssitzung wurden die aktuellen Maßnahmen laut Mitteilung diskutiert, aber auch schon der Blick nach vorne gerichtet. Dass die Grenzlandkreise – auch und gerade mit den Erfahrungen aus Tirschenreuth – die Initiative ergreifen, wurde einhellig gutgeheißen.

Schutzmaßnahmen gegen Mutanten

Sorgen bereite Landrat Roland Grillmeier vor allem die Mutation. Klarheit dazu würden weitere Gespräche mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Gesundheitsministerium in den nächsten Tagen bringen, kündigte der Landrat an. Dort laufen die Informationen zu den Sequenzierungen zusammen. „Man muss wissen, wo man steht, um effektiv dagegen vorgehen zu können“, stellte Landrat Grillmeier fest. „Unser Handeln hat sich hier in den letzten Wochen massiv gewandelt. Waren bisher vor allem Pflegeeinrichtungen betroffen, nimmt die Zahl der jüngeren Infizierten in den letzten Wochen zu.“ Dies erbringe die Erkenntnis, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen in Betrieben nicht mehr ausreichen.

Jeden Tag treten neue Verdachtsfälle auf. Während sich mit dem ursprünglichen Virus eher Einzelpersonen infiziert haben, sind es durch die deutlich leichtere Übertragung jetzt ganze Personengruppen – ein Faktor, der die Inzidenz in die Höhe treibe, ist sich Grillmeier sicher. Umso wichtiger sei es, Infektionsketten möglichst frühzeitig zu unterbrechen.

Ohne Testen geht es nicht

Bewältigt werden könne diese Aufgabe nach Ansicht von CSU-Fraktionsvorsitzender Bernd Sommer nur mithilfe des anhaltend hohen Testaufkommens. Wichtig sei, die Pendler zu hundert Prozent zu testen, was nun endlich durch Grenzkontrollen und Testpflicht geschehe. Lockerungen sind laut Landrat Grillmeier zudem nur mit einer hohen Disziplin und Infektionsschutzmaßnahmen denkbar. Zentraler Baustein bleibe dabei das ausreichende und zielgenaue Testen. „Solange noch nicht flächendeckend geimpft werden kann, ist eine Absicherung von vorsichtigen Schritten nach vorne durch Tests unbedingt notwendig.“

Was die Kreisräte einfordern, sei, dass auch für die Grenzregion Perspektiven geschaffen werden, wenn andernorts das Leben langsam wieder hochgefahren werde. Die Randlage an der tschechischen Grenze solle für die Tirschenreuther zu keiner dauerhaften Benachteiligung führen. Matthias Grundler, Fraktionsvorsitzender der Zukunftsliste, forderte, auch im Bereich der Schulen und Kindergärten mit Testungen und Impfungen beim Personal für mehr Sicherheit zu sorgen, damit baldmöglichst wieder ein regulärer Betrieb stattfinden könne.

Patienten-Versorgung sicherstellen

Landtagsabgeordneter Tobias Reiß schilderte die schwierigen Debatten um Öffnung auf der einen Seite und den Gefahren der Mutation auf der anderen Seite. Viele Anzeichen deuteten darauf hin, dass die hohe Ansteckungsrate bei der Mutation den landesweiten sinkenden Inzidenzwert bald wieder nach oben treiben könnte. "Der Landkreis ist hier herausgefordert wie kaum ein anderer." Entscheidend sei laut Reiß auch, dass die Kapazitäten der regionalen Kliniken die Versorgung von Patienten, ganz gleich mit welcher Erkrankung, sicherstellen.

Oberpfalz25.05.2022
 
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