Tirschenreuth
30.04.2020 - 12:46 Uhr

Landkreis Tirschenreuth: Corona wird auf dem Arbeitsmarkt spürbar

Die Coronakrise stellt auch die Wirtschaft im Landkreis Tirschenreuth vor eine schwere Prüfung. Bis zum 20. April sind in der Agentur für Arbeit Tirschenreuth 558 Anzeigen für Kurzarbeit von Betrieben eingegangen.

Bild: exb

Die Zahl der arbeitslosen Personen stieg laut Pressemitteilung der Agentur für Arbeit gegenüber dem Vorjahr um 28,1 Prozent auf 1.451 Erwerbslose. Die Zugänge aus Beschäftigung in Arbeitslosigkeit steigen um 57,8 Prozent. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent verzeichne der Landkreis Tirschenreuth noch ein stabiles Ergebnis.

„Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt sich eine Differenz um 0,7 Prozentpunkte bei der Arbeitslosenquote und die Anzahl der Erwerbslosen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 318 Personen“, berichtet Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth. 831 Männer und 620 Frauen waren im April auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Im Berichtsmonat meldeten sich 355 Menschen neu oder erneut arbeitslos und 329 Personen konnten im gleichen Zeitraum ihre Erwerbslosigkeit beenden.

Die Agentur für Arbeit Tirschenreuth war für 804 Arbeitslose erster Ansprechpartner am Arbeitsmarkt, 297 Menschen mehr als im April 2019.

Einen nur geringen Zuwachs der Arbeitslosigkeit vermeldete dagegen das Jobcenter Tirschenreuth: Binnen eines Jahres stieg die Zahl der erwerbslosen Männer und Frauen um lediglich 21 Personen auf 647. Ein Blick auf die Personengruppen: Am stärksten betroffen waren die Männer. Deren Bestand stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 218 Personen oder 35,6 Prozentpunkte. Im Jahresvergleich um 40,3 Prozent stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft auf nunmehr 223 Arbeitslose.

Bis zum 20. April sind in der Agentur für Arbeit Tirschenreuth 558 Anzeigen für Kurzarbeit von Betrieben eingegangen. Die Entwicklung der Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit lasse deutlich die Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt erkennen. „Anzeige ist aber nicht gleich Antrag. Für die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes benötigen wir zusätzlich einen Antrag mit Angaben beispielsweise zur Zahl der betroffenen Mitarbeiter und zur Höhe des gezahlten Entgeltes,“ erklärte Thomas Franz. „Unser Ziel ist es, den Arbeitgebern möglichst schnell das Kurzarbeitergeld zu erstatten. Die wichtigsten Punkte haben wir übersichtlich auf unserer Homepage zusammengestellt."

Hintergrund:

App „Kurzarbeit“ für Arbeitgeber

Die Bundesagentur für Arbeit hat eine App „Kurzarbeit“ entwickelt, die Arbeitgebern das Versenden von Anzeigen und Anträgen für das Kurzarbeitergeld erleichtert. Dabei werden die Unterlagen direkt per Smartphone-Kamera eingescannt und über die App an die zuständige Agentur für Arbeit übermittelt. Die App ist kostenlos auf allen Android und Apple Endgeräten erhältlich.

Der Weg zum Kurzarbeitergeld: Zunächst ist die Kurzarbeit bei der zuständigen Arbeitsagentur anzuzeigen. Das Kurzarbeitergeld wird durch den Arbeitgeber an die Beschäftigten ausgezahlt – der Arbeitgeber gehe somit in Vorleistung. Die meisten Lohnabrechnungsprogramme seien geeignet, den sogenannten Kurzlohn (das zeitanteilige Arbeitsentgelt soweit noch gearbeitet wird) sowie das Kurzarbeitergeld zu berechnen. Zur Erstattung des Kurzarbeitergeldes ist ein Antrag zusammen mit der monatlichen Abrechnungsliste bei der zuständigen Agentur für Arbeit einzureichen. Nach Prüfung wird das Kurzarbeitergeld ausbezahlt.

 
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