In den vergangenen sechs Jahren ist im Landkreis Tirschenreuth die Wasserbilanz negativ gewesen, teilt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF9 Tirschenreuth mit. Dies bedeute, dass etwa mehr Wasser verdunstet ist, als an Niederschlägen nachgeliefert wurde.
Nach dem niederschlagsreichen Februar gab es im März und April diesen Jahres viel zu wenig Regen. Der April 2020 zeigt sich in der nördlichen Oberpfalz bisher ungewohnt sonnig und fast schon niederschlagsfrei.
Dadurch konnte sich der Boden auf den Äckern in den letzten Wochen gut erwärmen und hat jetzt laut Johannes Schrems vom AELF Tirschenreuth die ausreichende Temperatur für die Maisaussaat erreicht. Den Landwirten, die Maisanbau praktizieren, stehen nun noch einmal geschäftige Tage bevor. Denn vor der Aussaat wird auf den Maisflächen in der Regel organischer Dünger, wie zum Beispiel Rindergülle oder Gärrest aus einer Biogasanlage, ausgebracht. Organische Düngemittel werden entweder mit moderner Technik gleich bei der Ausbringung oder unmittelbar danach in einem zusätzlichen Arbeitsgang in den Ackerboden eingearbeitet. So werden Nährstoffverluste und Geruchsbelästigung so gut es geht verringert.
Radfahrer und Spaziergänger auf Feldwegen werden also um Verständnis für den Zeitdruck der Landwirte gebeten: Die Eile dient der Verringerung der Geruchsbelästigung, der verlustarmen Düngerverwertung und damit letztendlich auch der Umwelt. Die in diesen natürlichen Düngemitteln enthaltenen Nährstoffe bieten dem aufwachsenden Mais ein Nährstoffdepot und begünstigen seine Entwicklung. Außerdem kann damit der Einsatz von Mineraldünger vermindert werden, heißt es in der Pressemitteilung. So lassen sich nahezu geschlossene Nährstoffkreisläufe in der Landwirtschaft effektiv verwirklichen.
Als Konsequenz für den Straßenverkehr ist in den kommenden Wochen mit einem erhöhten Aufkommen von großvolumigen Gülletransportgespannen und von Ackerschleppern mit angekoppelten Bodenbearbeitungsgeräten oder angebauter Sätechnik zu rechnen. Hier muss von allen Teilnehmern im Straßenverkehr erhöhte Vorsicht und Geduld aufgebracht werden. Aufgrund der geringen Niederschläge und der hohen Temperaturen kommt es beim Befahren der Feldwege und Äcker, sowie bei der Bodenbearbeitung zudem zu erhöhter Staubentwicklung.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bittet die Bevölkerung um Verständnis und Rücksichtnahme.
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