„Es ist an der Zeit, dass wir auch das soziale Miteinander für Familien in den Blick nehmen“, stellt Quartiersmanagerin Cornelia Stahl das neue Angebot von „Leben plus“ Tirschenreuth vor. Das soziale Netzwerk für die Kreisstadt und seine Ortsteile bietet Hilfe und Unterstützung für jedermann an. Bisher wurde jedoch bei selbst initiierten Veranstaltungen vorwiegend die Altersgruppe 60 plus in den Fokus genommen. Mit dem Eltern-Kaffee soll sich das ändern und auch junge Familien angesprochen werden. Mit dem Treffen möchte Stahl ein kostenloses Angebot für Eltern, Alleinerziehende oder Großeltern, die Kinder zwischen 0 und 3 Jahren betreuen, schaffen, um sich in offener und ungezwungener Atmosphäre austauschen zu können. Das Eltern-Kaffee soll ein Ort sein, an dem Eltern die Unterstützung, Vernetzung, den Kontakt und die Begegnung finden, die sie benötigen, um ihren Familienalltag gut bewältigen zu können.
Viele unterstützen bei Umsetzung
Einen ersten Anlauf für dieses Vorhaben unternahm die Quartiersmanagerin schon 2019. „Durch Corona musste ich das Projekt zunächst wieder auf Eis legen“, berichtet sie bei der Vorstellung des Angebots. Heuer nahm es Stahl erneut in Angriff.
Auf der Suche nach Räumlichkeiten wurde sie mit ihrem Anliegen im städtischen Kinderhaus Kunterbunt von Leiterin Silvia Markowski mit offenen Armen empfangen. Für das Eltern-Kaffee wurde ihr das Kinderrestaurant als Veranstaltungsraum angeboten. „Der ist optimal geeignet“, freut sich Stahl. Der Raum kann dank eines separaten Eingangs abgetrennt vom Kinderhaus genutzt werden. Auf einem kleinen Vorplatz gibt es sogar überdachte Kinderwagenstellplätze. Betreten wird das Kinderbistro über den Windfang. Auch an einen möglichen Windelwechsel ist gedacht. Dies ist mittels mitgebrachter Unterlage im Nebenraum, der sogenannten Kinderbibliothek, möglich. Für Eltern gibt es eine separate Toilette neben dem Windfang.
Für die ersten Treffen empfiehlt die Quartiersmanagerin, die Lieblingsspielzeuge der Kinder von zuhause mitzubringen. Mit der Zeit würde „Leben plus“ natürlich nachrüsten und Spielsachen zur Verfügung stellen.
Ungezwungene Atmosphäre
Bewirtet werden die Teilnehmer von den ehrenamtlichen Unterstützerinnen Hildegard Gründinger, Dorothea Müller und Doris Schröder mit Kaffee und Kuchen sowie einigen Häppchen und etwas Obst. Die Frauen sorgen auch für Sauberkeit im Raum vor und nach den Treffen.
Wie Schröder sagt, engagiere sie sich in ihrer Rente gerne. Zwei Enkelkinder halten sie auf Trab. Weil sie 25 Jahre in einer Arztpraxis arbeitete, kann sie gut mit Menschen umgehen. Das alles passe auch wunderbar zum Eltern-Kaffee. So ist es auch bei Gründinger, sie kommt aus einer großen Familie und hat gerne Menschen und Kinder um sich. Die Frauen haben auch Erfahrung in Sachen Bewirtung: Gründinger arbeitete bei Obst und Gemüse Kern, Schröder unterstützt beim ökumenischen Frauenfrühstück. „Sie ermöglichen eine entspannte Atmosphäre, in der sich Eltern zu verschiedenen Themen austauschen können“, informiert Stahl.
Fachliche Begleitung
Bei den Themen kann es um die neue Situation mit Kind, Babyernährung, Spielzeug, Anträge für Kindergeld oder Elternzeit oder Haushaltsfragen gehen. Zudem werden die Treffen abwechselnd fachlich begleitet. Dafür stehen Pia Kürschner von der Beratungs- und Vermittlungsstelle „KoKi – Frühe Hilfen“ am Landratsamt sowie Marion Neumann von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern von der katholischen Jugendfürsorge Tirschenreuth zur Verfügung. „Das finde ich sehr wichtig“, betont die Quartiersmanagerin. „Die Expertinnen geben Impulse und nehmen zu bestimmten Anliegen Stellung.“ Das können Entwicklungs- oder Erziehungsfragen sein, das Thema Schlafen oder Trotzphase. Bei Bedarf könnten auch Einzeltermine vereinbart werden.
Beide unterstützen das Eltern-Kaffee sehr gerne fachlich. „Es ist wichtig, so ein Treffen für Eltern anzubieten und ihnen eine Gelegenheit zu geben, sich ganz ungezwungen, je nach Lust und Zeit, mit andern auszutauschen“, findet Kürschner. Auch wenn es wahrscheinlich einen langen Atem braucht, bis sich das neue Angebot herumgesprochen und etabliert hat, findet sie.
Das Eltern-Kaffee soll regelmäßig immer am 1. oder 2. Mittwoch im Monat von 15 bis 16.30 Uhr stattfinden. Der erste Termin ist am Mittwoch, 13. September. Drei weitere Termine folgen noch in diesem Jahr. „Ich hoffe, dass das Angebot für junge Eltern in Tirschenreuth eine wirkliche Bereicherung darstellt“, wünscht sich die Quartiersmanagerin.
- Für Eltern, Alleinerziehende und Großeltern, die Kinder von 0 bis 3 Jahren betreuen
- Austausch in offener, ungezwungener Atmosphäre
- Ehrenamtliche Betreuung durch Hildegard Gründinger, Dorothea Müller und Doris Schröder
- Teilweise fachliche Begleitung durch Pia Kürschner (KoKi) und Marion Neumann von der Katholischen Kinder- und Jugendfürsorge
- Termine 2023: 13. September, 4. Oktober, 8. November und 13. Dezember von 15 bis 16.30 Uhr im Städtischen Kinderhaus Kunterbunt
- Mitbringen: Hausschuhe, Unterlagen zum Windelwechsel, Kinderspielsachen
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