Tirschenreuth
07.02.2020 - 16:18 Uhr

Auch Lehrern im Landkreis Tirschenreuth reicht es

Der BLLV-Kreisverband startete am Freitag Protestaktionen gegen die Pläne des Kultusministeriums.

Jürgen Bayer zeigt eine der Protestkarten. Bild: exb
Jürgen Bayer zeigt eine der Protestkarten.

Die Planung des Kultusministeriums geht auch vielen Lehrern im Landkreis Tirschenreuth entschieden zu weit. Sie haben am Freitag, ebenso wie Kollegen in vielen anderen Kreisen in Bayern, ein Zeichen gesetzt.

"Der BLLV-Kreisverband Tirschenreuth/Waldsassen hält die Maßnahmen gegen den Lehrermangel für völlig inakzeptabel und hat einen Aktionstag mit persönlichen Botschaften an den Kultusminister gestartet", informiert Kreisvorsitzender Jürgen Bayer in einer Pressemitteilung. Mit individuell gestalteten Protestfotos und Postkarten haben die Mitglieder demnach "ganz persönliche Botschaften" an den Kultusminister formuliert. "Wir sammeln nun alle Postkarten und übergeben diese persönlich an den Kultusminister", kündigt der Neustädter an.

Der Protest richtet sich gegen die Anfang Januar angeordneten "Maßnahmen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung" des Kultusministeriums. "Unsere Botschaft ist klar: So nicht - wir sind viele, wir sind laut und wir sind stark", so Bayer. Wie ausführlich berichtet, sollen Lehrerinnen und Lehrer an Grund-, Mittel- und Förderschulen mehr und länger arbeiten, um die Lehrerversorgung sicherzustellen. Der Kreisverband sieht darin ein Versagen der Politik.

Bayer: "Drastische Maßnahmen, wie beispielsweise Mehrarbeit oder der Wegfall des vorzeitigen Ruhestands, haben das Fass auch in unserem Kreisverband zum Überlaufen gebracht." Die Kollegen seien sehr enttäuscht, verunsichert und demotiviert. Bayer fordert die Politik auf, hinzuschauen, welchen Belastungen die Kollegen seit Jahren ausgesetzt seien.

Wie in anderen Kreisverbänden seien auch im Landkreis Tirschenreuth von den Maßnahmen "mehrere Kollegen betroffen". So müssten etwa 150 Grundschullehrkräfte im Rahmen des Arbeitszeitkontos im kommenden Schuljahr eine Stunde mehr arbeiten. Besonders hart treffe es die Lehrkräfte, die einen Antrag auf Ruhestand mit 64 Jahren gestellt und sich gedanklich schon auf den neuen Lebensabschnitt eingestellt hätten. Ihre Planungen würden über den Haufen geworfen, da sie jetzt mindestens ein Jahr länger arbeiten müssten.

 
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