"Hinter uns liegen bereits elf Wochen im Distanzunterricht. Das sind elf Wochen, in denen wir keinen Schüler in Präsenz sehen oder unterrichten durften", schreibt Rektor Jürgen Bayer in einer Mitteilung der Schule. Diese Wochen seien für die gesamte Schulfamilie der Mittelschule Tirschenreuth eine große Herausforderung gewesen.
"Statt morgens die Schule in gewohnter Art und Weise zu besuchen, findet der schulische Alltag in den eigenen vier Wänden statt", beschreibt Bayer die Lage. "Einen Deutschaufsatz schreiben während, die Geschwister immer wieder ins Zimmer stürmen oder eine Videokonferenz trotz teilweiser schlechter Internetverbindung sind Teil des Schüleralltags geworden." Viele Hürden mussten gemeistert und übersprungen werden.
Fragen rund ums digitale Lernen
Die Mittelschule Tirschenreuth wollte genauer wissen, wie das Homeschooling bei den Kindern läuft und hat in einer Online-Umfrage alle Schüler rund ums digitale Lernen, die Versorgung mit Unterrichtsmaterialien und den Unterricht von zu Hause befragt. Ziel dieser Umfrage war es, genauere Informationen zur aktuellen Situation aufgrund der Coronakrise zu erhalten und daraus Rückschlüsse für die weitere Zeit des Homeschoolings ziehen zu können.
"Wir erwarten von unserer Umfrage aussagekräftige Zahlen zu den Meinungen und Verhaltensweisen unserer Schüler, die als Grundlage für die weitere Weichenstellung im Bereich des Homeschoolings dienen sollen", so Rektor Jürgen Bayer. Die Ergebnisse wurden in einer jahrgangsstufenbezogenen Aufbereitung zusammengestellt, damit für den weiteren Verlauf bei Bedarf die Unterstützungsmöglichkeiten nochmals adäquat angepasst werden können.
Zusammenfassend lasse sich festhalten, dass sich der größte Teil der Schüler über die Schulorganisation sehr gut bis gut informiert fühle. Erfreulich sei zudem, dass 70 Prozent der Schüler angegeben hätten, dass die ihnen gestellten Aufgaben vollständig oder überwiegend gut verständlich gewesen seien und umfassend hätten bearbeitet werden können. Auch habe es mehr als die Hälfte der Schüler als positiv empfunden, dass verschiedene Kommunikationskanäle zur Aufgabenbereitstellung und -bearbeitung herangezogen wurden.
Gewinnbringende Erkenntnisse
Noch wichtiger für den Lernerfolg als die technische Ausstattung und die elterliche Unterstützung sind laut Umfrage zwei wesentliche Punkte: zum einen die Qualität der aufbereiteten Unterrichtsmaterialien für das Homeschooling und die Erreichbarkeit und Unterstützung durch den jeweiligen Lehrer, zum anderen, wie selbstständig die einzelnen Schüler lernen können. Rektor Bayer gibt sich zuversichtlich: "Die spezifischen Problemlagen waren in den einzelnen Jahrgangsstufen durchaus unterschiedlich und hier sind nun alle gefordert, individuelle Wege zu finden. Unser Ziel der Umfrage wurde damit erreicht. Somit sind wir nicht nur technisch optimal an der Mittelschule Tirschenreuth aufgestellt, sondern haben auch gewinnbringende Erkenntnisse dazu gewonnen, was schon gut läuft und wo wir eventuell noch nachsteuern müssen, damit uns kein Schüler verlorengeht."
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