ONETZ: Frau Bischoff, seit 20 Jahren gibt es das Musiktheater. Warum haben Sie es gegründet?
Carol Bischoff: Nachdem ich selbst viele Jahre am Theater als lyrischer Sopran solistisch gearbeitet habe, fand ich es wichtig, „das Theater-Leben“ an meine Schüler weiterzugeben. Da ich auch viele gute Gesangsschüler habe, war es eine einfache Entscheidung, das Musiktheater zu gründen.
ONETZ: Wie oft wird geprobt?
Schwer zu glauben, aber nur einmal in der Woche. Wenn die Vorstellungstermine näher rücken, proben wir aber zusätzlich an Wochenenden und in den Ferien.
ONETZ: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Stücke aus?
Die Stücke müssen zu meinen Sängerinnen und Sängern passen. Ich muss jedes Stück neu erarbeiten, damit jeder Mitwirkende eine Rolle bekommt, wo er etwas solistisch singen kann. Das kommt nicht in jedem Stück vor. Ich reduziere oft auch sehr große Ensembles, da dies problematisch zu gestalten wäre. Außerdem, da wir auf Spendengelder angewiesen sind, muss ich Stücke aussuchen, die wenig oder überhaupt nichts kosten, bezüglich Tantiemen, Aufführungsrechten usw.
ONETZ: Wie viele Mitwirkende sind dabei?
Momentan habe ich ca. 20 Erwachsene. Drei davon sind von Anfang an dabei: Gertrud Hankl und Regina Glaßl aus Mitterteich und Gisela Malzer aus Waldsassen.
ONETZ: Es gibt aber auch von Anfang an das Kinder-/Jugend-Musiktheater?
Ja, aber das habe ich aus gesundheitlichen Gründen abgegeben. Es wird seit 2012 von Christiane Zeigler geleitet. Sie hat momentan 11 Kinder und Jugendliche in der Truppe. Wir wechseln uns seit 5 Jahren mit den Aufführungen im jährlichen Turnus ab. So hat jedes Ensemble zwei Jahre Zeit für die gesamte Produktion.
ONETZ: Was war Ihrer Meinung nach der größte Erfolg Ihrer Truppe?
Also, jedes Stück war für uns ein großer Erfolg, aber zum 25-jährigen Jubiläum der Kreismusikschule haben wir "Hello Dolly" mit Orchester aufgeführt. Das war wirklich für alle Seiten ein riesiger Erfolg!
ONETZ: Was sind die größten Schwierigkeiten, mit denen Sie zu kämpfen haben?
Zeit! Da ich das Ensemble nur ein mal in der Woche treffe. Die meisten sind ja berufstätig, da ist es manchmal sehr schwer Termine für extra Proben oder sogar für Aufführungen zu finden wo sie ALLE frei haben. Mittlerweile ist es auch schwer für mich Stücke zu finden, wo jeder eine Rolle haben kann und die Werke nicht mehr rechtlich geschützt sind. Die Aufführungsrechte sind sehr teuer und wir sind ja auf Spenden angewiesen.
ONETZ: Haben Sie Helfer und Unterstützer für die Produktionen, denen Sie danken möchten?
O ja! Seit vielen vielen Jahren habe ich meinen lieben Kollegen Cezary Antkowiak an meiner Seite, der alle Proben am Klavier begleitet und mit unserer "Lehrer Band" probt und sie dirigiert. Dafür möchte ich ihm danken und auch für seine unermüdliche Geduld! Auch unserem Förderverein MUT gebührt natürlich Dank. Sie unterstützen uns finanziell bei den Rechten, Bühnenbild, Kostümen und anderen Dingen. Vor ein paar Jahren haben sie einen Großteil der Kosten für unsere Headsetanlage übernommen. Bei den Aufführungen übernehmen sie die Pausenbewirtung. Ohne MUT wäre das ganze finanziell nicht zu stemmen.
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