Die Stadt Tirschenreuth hat erneut in den Bereich Bildung investiert und die Marien-Grundschule mit digitalen Tafeln ausgestattet. Welche Klassen die ersten vier Tafeln bekommen, wurde in Abstimmung mit den Lehrern und Rektorin Gabriele Grünwald entschieden. "Besonders die jungen Lehrer waren ganz heiß drauf", erklärt die Schulleiterin. Sie war anfangs etwas skeptisch gegenüber der Neuerung. "Wir haben uns die digitalen Tafeln dann in Neusorg angeschaut", erzählt Grünwald. Der Besuch habe sie überzeugt. Die Tafeln könnten den Unterricht sinnvoll ergänzen, die Arbeit damit sei eine Erleichterung. Man brauche keine Kopien mehr, muss keine Karten mehr laminieren. Alles sei auf dem eingebauten Windows-PC abgespeichert und immer griffbereit.
Mit dem Finger schreiben
Kurz vor Weihnachten wurden die vier digitalen Tafeln installiert – zunächst für jede Jahrgangsstufe eine. Die Tafeln haben je ein 4K 86 Zoll interaktives Touch-Display. "Fast ein Raumschiff", sagt Stahl zu den Kennzahlen. Die Tafeln funktionieren wie ein überdimensionales Tablet und sind damit ein multifunktionaler und hochauflösender Ersatz für die herkömmliche Schreibtafel, einen Tageslichtprojektor oder Beamer. Die einklappbaren Seitenteile sind als Whiteboard nutzbar und mit speziellen Stiften beschreibbar. Wie die alten Tafeln sind auch die digitalen höhenverstellbar.
Kreide braucht man keine mehr – "man kann auch mit dem Finger schreiben!", sind die Schüler der Klasse 2c begeistert. Gleich präsentieren sie dem Bürgermeister, was die Tafel alles kann. Klassenleiterin Sabine Haidl gibt zu, dass man sich am Anfang einarbeiten muss und die Nutzung etwas Übung braucht. "Ich geb' die Tafel nicht mehr her. Es gibt so viele Möglichkeiten", sagt Haidl. Das freut den Bürgermeister, denn die Neuanschaffung soll keine Dekoration sein, sondern benutzt werden.
Insgesamt kosteten die neuen Tafeln 38 000 Euro. Dazu gab es eine Förderung aus dem Programm "Digitales Klassenzimmer" des Freistaats in Höhe von 27.110 Euro. Die Umsetzung des Projekts nahmen Harald Eckstein und Christian Pößl von der Stadt in die Hand.
In den kommenden Jahren wird sukzessive nachgerüstet. Weitere drei Tafeln für die Marien-Grundschule sollen noch in diesem Jahr angeschafft werden. Die Kosten dafür trägt komplett die Stadt. Der Einbau der Tafeln ging Ruck-Zuck, fast nebenbei, versichert Grünwald. Ebenso wie der Demontage der alten Tafeln.
W-Lan für die Grundschule
Ab Ostern werden alle Klassenzimmer der Grundschule mit Netzwerk und W-Lan-Infrastruktur ausgestattet, informiert Stahl. Auch dieses Projekt betreuen Harald Eckstein und Christian Pößl. Bei der Maßnahme werden einige Kilometer an Netzwerkkabeln verlegt, vorrangig auf dem Dachboden. Doch teilweise muss auch durch die Decke gebohrt werden. "Wir versuchen die Arbeiten, die Lärm und Schmutz verursachen, in die Ferien zu legen", erklärt Pößl. Ein großer Teil der Arbeiten werde aber während des Schulbetriebs stattfinden oder auch am Nachmittag.
Zudem wird die Marien-Grundschule - mit derzeit rund 260 Schülern in zwölf Klassen die größte Grundschule im Landkreis - erweitert. Auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwehrgerätehaus wird ein Neubau für eine Ganztagsbetreuung errichtet. "Es entsteht ein ganzer Grundschul-Campus", verdeutlicht Stahl. "Bildungspolitisch investieren wir derzeit viel", merkt der Bürgermeister an. Auch für die Mittelschule werden demnächst zwölf digitale Tafeln geliefert und installiert. Damit ist jede Klasse der Johann-Andreas-Schmeller-Schule ausgerüstet. Im Herbst vergangenen Jahres wurde der vierte Kindergarten eröffnet, bald startet der Neubau der Mittelschul-Turnhalle und die Sanierung des Schulhauses, auch die Turnhalle des Stiftland-Gymnasiums wird saniert.
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