Tirschenreuth
10.09.2021 - 11:22 Uhr

Originelle Karikaturen im Museumsquartier in Tirschenreuth

Eine Ausstellung im Museumsquartier zeigt Karikaturen zu alten und neuen Beziehungsthemen zwischen Deutschland und Frankreich.

Museumsleiterin Stefanie Süß, Museumsmitarbeiterin Herta Zölch und Zweiter Bürgermeister Peter Gold (von links) freuen sich sehr, mit den Karikaturen deutsch-französischer Künstler eine Ausstellung ins Haus geholt zu haben, die perfekt zum 20.Geburtstag der Städtepartnerschaft zwischen Tirschenreuth und La Ville du Bois passt. Bild: ubb
Museumsleiterin Stefanie Süß, Museumsmitarbeiterin Herta Zölch und Zweiter Bürgermeister Peter Gold (von links) freuen sich sehr, mit den Karikaturen deutsch-französischer Künstler eine Ausstellung ins Haus geholt zu haben, die perfekt zum 20.Geburtstag der Städtepartnerschaft zwischen Tirschenreuth und La Ville du Bois passt.

Museumsmitarbeiterin Herta Zölch hat aus den 57 Exponaten der neuen Ausstellung mit dem Titel "Die deutsch-französische Freundschaft" gezielt ihr Lieblingsbild herausgepickt. Die Karikatur zeigt etwa einen deutschen und einen französischen Einkäufer in einem Supermarkt am Beginn der Corona-Pandemie. Beide haben ihren Einkaufswagen bis oben hin aufgefüllt. Während der Franzose Sekt, Zigaretten, Trüffel und Gänseleber wegschleppt, hat der Deutsche seinen Wagen voll bis oben hin mit Klopapier.

Jubiläum der Städtepartnerschaft

Herta Zölch findet diese Darstellung von länderbezogenen Charaktereigenschaften einfach köstlich. Auch Zweiter Bürgermeister Peter Gold muss stets neu schmunzeln, wenn er wieder eines der Werke in die Hand nimmt. Ihn freut es, dass diese Ausstellung ausgerechnet jetzt ins Haus geflattert ist, denn es steht der 20. Geburtstag der Städtepartnerschaft zwischen Tirschenreuth und La Ville du Bois ins Haus.

"Leider können die Franzosen nicht kommen und wir nicht mit ihnen in Frankreich feiern", bedauert Gold, der auch Vorsitzender des Partnervereins ist, dass Corona trotz der Lockerungen ein großes Fest nicht zulässt. "Wir hätten in Frankreich ein Oktoberfest geplant", seufzt er traurig. Peter Gold ist im Museumsquartier gemeinsam mit Herta Zölch und Museumsleiterin Stefanie Süß mit der Installation der Ausstellung beschäftigt. Dass es eine Präsentation zur deutsch-französischen Freundschaft gibt, hat eigentlich nichts mit dem Jubiläum zu tun. "Aber es passt perfekt in den Zeitrahmen", sagt Stefanie Süß.

Rund 60 Exponate

Die Information über die Ausstellung sei der Stadt Tirschenreuth per E-Mail ins Haus geflattert. Angeboten hat sie Kurator Helmut G. Schmidt aus Bonn, ehemaliger Journalist in Weiden, der Wanderausstellungen betreut. "Da haben wir gleich zugegriffen", freuen sich Herta Zölch und Stefanie Süß über den passenden Zufall. Vernissage ist am Montag mit geladenen Gästen. Gezeigt werden unter dem Gesamttitel "Die deutsch-französische Freundschaft nach Krieg und Erbfeinschaft - ein Beispiel für die Welt" gut 60 Exponate. Ironisch, spöttisch, sarkastisch und humorig sind die Bilder. Stets liegt ein tiefer Hintergrund in den lustigen Zeichnungen. Natürlich ist neben gesellschaftlichen Fettnäpfchen Politik das große Thema.

Für Peter Gold, den Franzosenkenner, ist es nicht nur ein Augenschmaus. Genüsslich schaut er sich die Exponate an und weiß sofort Geschichten und Anekdoten dazu. Wer sich die Präsentation anschaut, begegnet alten Bekannten wie Konrad Adenauer, Charles de Gaulle, Willy Brandt oder Helmut Kohl und Nicolas Sarkozy sowie auch Angela Merkl und Emmanuel Macron. Nicht ausgeklammert werden Stolpersteine und Rückschläge, die Ausstellung zeichnet einen feinen Abriss der vergangenen Jahrzehnte zweier „ganz normaler“ bester Freunde mit allen Höhen und Tiefen.

Beispielhafte Freundschaft

Peter Gold wird auf der Vernissage als Fachmann für deutsch-französische Beziehungen ein paar Worte zu Frankreich und der leider geplatzten Partnerstadt-Jubiläumsfeier sagen. "Am Ende wird deutlich: Die deutsch-französische Freundschaft ist unumkehrbar und beispielhaft für die Welt", erklärt Kurator Helmut G. Schmidt in einem Flyer den Hintergrund dieser Karikaturen.

Stefanie Süß wünscht sich, dass nicht nur Erwachsene die Präsentation genießen. Für sie ist dieses neue MQ-Angebot an die Besucher eine wunderbare Symbiose von Kunst, Geschichte und Kultur inklusive der lokalen Geschichte zwischen Tirschenreuth und La Ville de Bois. Sie lädt herzlich alle Schulkassen zur Besichtigung ein und freut sich, wenn ihre Einladung zahlreich angenommen wird. "Das passt zum Schulbeginn hervorragend für einen Ausflug und deckt gleich drei Unterrichtsfächer am Stück ab", lockt Stefanie Süß mit einem unschlagbaren Argument.

Tirschenreuth09.09.2021
Museumsmitarbeiterin Herta Zölch hat ihre Lieblings-Karikatur in der neuen Ausstellung, die ab 14.September im Museumsquartier gezeigt wird, bereits gefunden. Sie lacht herzlich über die Darstellung von deutschen und französischen Einkäufern in der Pandemie. Bild: ubb
Museumsmitarbeiterin Herta Zölch hat ihre Lieblings-Karikatur in der neuen Ausstellung, die ab 14.September im Museumsquartier gezeigt wird, bereits gefunden. Sie lacht herzlich über die Darstellung von deutschen und französischen Einkäufern in der Pandemie.
Hintergrund:

Neue Ausstellung im Museumsquartier

  • Die Ausstellung „Die deutsch-französische Freundschaft nach Krieg und Erbfeinschaft – ein Beispiel für die Welt“ kann vom 14. September bis zum 22. Oktober in den Räumen des Museumsquartiers besichtigt werden.
  • Die Ausstellung gibt es in deutscher und französischer Sprache und beinhaltet Karikaturen von deutschen und französischen Künstlern aus 50 Jahren.
  • Geöffnet ist das MQ immer Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
  • Zur Präsentation gibt es einen Begleitflyer mit Erklärungen zur Thematik.
 
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